EINSTIEG BEI TESLA (16)Mercedes sichert sich Elektrofahrzeug-Know-How Foto: Tesla/Montage: Welt OnlineDaimler ist beim US-Kleinserienhersteller Tesla eingestiegen. Dort werden schicke Sportwagen und Limousinen gebaut – mit reinem Elektroantrieb. Was wie eine Beteiligung zur Imagepflege aussieht, hat in Wirklichkeit handfeste Hintergründe. Denn es geht um die Batterie der Zukunft.Anzeige Schon mal gehört, wie ein Toyota Prius an die Ampel rollt? Nein? Geht auch nicht, denn zu hören ist nichts. Im leichten Fahrbetrieb rollt das Hybridfahrzeug nur per Elektroantrieb. Die einzigen Geräusche, die im Klanggewitter des Alltags untergehen, sind ein leises elektrisches Summen oder ein bisschen Knirschen der Reifen über kleine Sandpartikel auf dem Asphalt. Mehr nicht. Quasi nichts, quasi Stille. Und diese Stille ist der Auslöser, warum immer mehr Hersteller mit dem Strom schwimmen wollen. So etwa die Daimler AG, die sich gerade beim Kleinserienhersteller Tesla eingekauft hat. Dieser Stille gehört die Zukunft. Oder ein wichtiger Teil davon. Wobei die Stille nichts mit Stillstand, sondern vielmehr mit E-Mobilität zu tun hat. „Der Einstieg von Daimler bei Tesla wird den Übergang von einem auf Erdöl basierenden Verkehrswesen hin zu einem alternativen Modell mit Elektrofahrzeugen fördern“, sagt Shai Agassi, Gründer von „Better Place“, das weltweit Infrastrukturen für Elektromobilität schaffen will. Schon 2011 will Agassi gemeinsam mit Renault-Nissan Elektroautos als Massenbewegungsmittel in Israel und Dänemark einführen. Agassi, Experte auf diesem Gebiet, misst mit seiner Aussage dem jüngsten Engagement von Daimler große Bedeutung bei. Was erstaunlich ist, denn der deutsche Autobauer beteiligt sich gerade mal mit einem zweistelligen Millionenbetrag bei Tesla. Dieser entspricht bei der 450-köpfigen Firma aus Kalifornien einer Beteiligung von zehn Prozent und einem Sitz im Aufsichtsrat. Für ein Dax-Unternehmen wie Daimler bedeutet die investierte Summe zwar nicht unbedingt Peanuts oder Portokasse, aber auch nichts, worüber längere Gespräche mit der Bank geführt werden müssen. Zum Vergleich: Der Global Player aus Stuttgart erwirtschaftete vergangenes Jahr 95,9 Milliarden Euro und investierte weltweit 3,6 Milliarden. Doch das Investment bei Tesla, einer kleinen Schmiede von Elektrofahrzeugen an der Ostküste der USA, hat mehr strategische als direkt monetäre Bedeutung. „Wir wollen Tesla ja nicht zu einem kleinen Daimler machen“, sagt Unternehmenssprecherin Eva Wiese. Was der deutsche Hersteller hingegen sehr wohl will, ist ein großes Stück der strombedingten Stille, die bis 2020 – so der Beschluss der Bundesregierung, die zu diesem Zeitpunkt wenigstens eine Million Elektrofahrzeuge in Deutschland im Einsatz haben will – auf den Straßen zu erwarten ist.1/3 vor»
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