Vor vielen Jahren trug sich folgende Geschichte zu. Ein kleines Mädchen, welches in einem behüteten zu Hause aufwuchs, saß Abend für Abend an seinem Fenster und blickte in den leuchtenden Sternenhimmel auf der Suche nach dem besonderen in seinem Leben. Es glaubte an Wunder, doch es glaubte nicht daran, das es jemals eines erleben würde und so wurde das kleine Mädchen trauriger und trauriger. Die Jahre vergingen und aus dem kleinen Mädchen wurde eine Frau und noch heute stand sie Abend für Abend einsam an ihrem Fenster und schaute voller Schmerz in den, für sie schon lange nicht mehr so wunderbaren, Sternenhimmel. Die Jahre hatten ihr nichts geschenkt und das Leben war oft nicht gerecht zu ihr. An vielen Dingen in ihrem Leben trug sie selber die Schuld, das wußte sie, doch der Wunsch und die Hoffnung in ihrem Herzen hörten nicht auf wie ein loderndes Feuer in ihr zu brennen. Die junge Frau hatte nicht wirklich etwas erreicht in ihrem Leben weil sie immer ihren Träumen nachjagte und hoffte sie eines Tages erfüllt zu sehen. Mit den Jahren versiegten die Tränen und nur der brennendes, tiefe, sie zerreißende Schmerz lebte weiter in ihr. Sie war für die Welt draußen unerreichbar geworden, niemand erhielt Zutritt in ihre Welt und niemand sollte wissen was sie für Träume in sich trug, es tat viel zu weh. Jeder Tag wurde zur neuerlichen Qual und jede Nacht zu einem Alptraum, die Sterne hatten ihren Glanz verloren, die Vögel ihre Stimmen und die Welt ihren Charme. Alles was ihr einst so schön erschien, so wichtig, so groß und einzigartig war plötzlich zu einer tiefen Last geworden die sie zu erdrücken schien. Das Leben wurde zu einem täglichen, nicht enden wollenden Kampf, eine endlose schmerzvolle und einsame Suche nach ihrem Wunder, ihrem Glück, ihrem Frieden und vielem mehr, doch alles schien so vergebens und im inneren wartete sie wohl nur darauf das man sie von all diesen Schmerzen befreite. Leider mußte sie feststellen daß das Leben ihr diesen Gefallen einfach nicht tun wollte, sie mußte jeden quälenden Tag erleben und jeden Schmerz ertragen bis eines Tages dann etwas besonderes geschah. Sie lernte einen Menschen kennen, zuerst war sie distanziert und fürchtete sich schrecklich, denn Menschen hatten ihr bisher immer nur weh getan, sie verletzt und ihr Vertrauen mißbraucht, so dauerte es ewig bis sie ein paar ihrer Gefühle zuließ immer in der Furcht wieder enttäuscht zu werden. Die Zeit ließ die Furcht in den Hintergrund treten und das Gefühl in dem anderen Menschen einen ganz besonderen gefunden zu haben wuchs. Sie bemühte sich diesen besonderen Menschen zu finden, denn auch dieser war so tief versteckt wie ihre Gefühle, wohl weil man diesem Menschen ebenso endlos weh getan hatte wie ihr. Beide begannen aufeinander zu zugehen und sie entdeckten das sie sich in vielen Dingen sehr ähnlich waren. Nun stand die junge Frau wieder Abend für Abend am Fenster, doch diesmal war es nicht diese endlose Trauer die sie begleitete sondern die Gedanken an den anderen Menschen. Das Gefühl von Wärme zog in ihrem Herzen ein doch sie fürchtete sich davor und wollte es wieder fortschicken, was ihr nicht so recht gelingen wollte. Tag für Tag begegneten sich die Beiden und zwischen ihnen entstand ein besonderes Band, sie öffneten ihre Herzen, ihre Seelen und Augen. Mit der Zeit trug es sich zu, das sie erkannten wer sie wirklich waren und wer sie sein wollten und mit wem sie sie selber sein wollten. Immer öfter sah die junge Frau aus dem Fenster und fühlte wie diese endlose Einsamkeit sie verließ, die Furcht sich in Freude wandelte und die Sterne wieder zu leuchten begannen, die Vögel bekamen ihre Stimmen zurück und die Welt verlor ihre Unerträglichkeit. War dies eines dieser Wunder die Wirklichkeit werden sollten, sie wußte es nicht, doch sie war bereit daran zu glauben und ihm die Chance zu geben eines zu werden, denn die endlosen Schmerzen wollte sie nicht mehr ertragen, das gebrochene Herz sollte wieder rhythmisch schlagen und die Sehnsucht in ihrem Herzen sollte Freude weichen. All die Jahre hatte sich das kleine Mädchen mit den wunderbaren Träumen in ihr versteckt und sie immer wieder darauf hingewiesen das es noch da war, mit großen leuchtenden Augen suchend an einem Fenster stehend und auf das Wunder wartend das Wirklichkeit werden sollte. Die junge Frau war zwar groß geworden, doch das kleine Wesen konnte sie nie verbannen so sehr sie sich das auch gewünscht hätte. Nun hatte dieses kleine Sehnsuchtsvolle Mädchen gewonnen und schenkte ihr, der jungen Frau, den Glanz des Kindes in ihren Augen, in ihrem Herzen und ihrer Seele. Aus dem einst kleinen Mädchen war nun eine glückliche junge Frau geworden die ihre Einsamkeit überwunden und Freude an jedem neuen Tag hatte. Drum sollte man eines im Leben nie vergessen.
Es gibt die Wunder die Wirklichkeit werden, man darf sie nur nie verraten, muß fest an sie glauben und um sie kämpfen, die Augen öffnen und bereit sein sie zu erleben. Was wären wir Menschen denn ohne unsere Träume, Sehnsüchte und Hoffnungen. Verlorene in einem Paradies das man mit dem richtigen Menschen Erde nennt. Die wunderbarsten, traurigsten und schönsten Geschichten schreibt das Leben, wir müssen sie nur sehen, die Augen nicht vor ihnen verschließen und ihnen eine Chance geben zu existieren. Wir warten immer darauf das Wunder dann geschehen wenn wir sie am nötigsten brauchen, doch so sieht die Wirklichkeit nicht aus. Sie geschehen, irgendwann, irgendwo aber nicht dann wenn wir es wollen sondern dann wenn unser Schicksal es bestimmt. Deshalb darf man nie den Glauben verlieren, nie die Hoffnung und nie das Träumen verlernen, denn ohne das sind Geschichten wie diese nicht möglich. Kälte im Herzen, Angst und Schmerz sind Feinde von Wundern, denn man sieht sie nicht mehr, erkennt sie nicht mehr und man verpaßt das Wichtigste im Leben.
Wunder die Wirklichkeit werden
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