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Oder wie es im sehr guten Beitrag von thunder stand: letztes Jahr war das Schlafmittel weiter.
In den von Dir freundlicherweise hier eingestellten Ausführungen Aldags vermisse ich jegliche Selbstkritik. Auch ich habe einige ältere Geschäftsberichte aus der Schublade geholt. Kein Wunder, daß das Vertrauen erstmal (für immer?) komplett weg ist und sich nur noch Zocker für das Papier interessieren. Da bedarf es keiner Hedgefonds.
Zur deutschen Biotechszene ganz grundsätzlich: Unterstützt von inkompetenten Standortpolitikern und Lobbyisten, lange auch von einschlägigen Medien unkritisch beklatscht, konnte man es sich als mutmaßliche Zukunftsindustrie sofort bequem machen. Die fatale deutsche Autoritätsgläubigkeit (Stichwort: Universitäten, Doktoren und Professoren) gab den Rest. Den wenigsten Investoren dürfte klar sein, daß deutsche Universitätsforschung in erheblichen Teilen oft fast total sinnlose Grundlagenforschung betreibt. Ganze Doktorandengenerationen haben ihre Meriten zum Teil mit Testreihen erworben, die nur beweisen sollten, daß aus irgendwelchen Konstellationen tatsächlich nichts Zählbares herauskommen kann. Man wollte (und will) das, was man zu 99 % weiß, auch 100 % wissen.
Mit meinem Geld kann ich mir die Ernährung solcher Leute nicht leisten. Hoffentlich hast Du Glück!
Viele Grüße,
LeoF
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Meldung von gestern sieht, haben nicht böse Hedge-Fonds die Aktie heruntergezockt, sondern hat sich ein Großaktionär entschieden, seinen Anteilsbesitz zu verringern. Das ist sehr schade, denn ich hatte mir sehr erhofft, daß wenigstens so jemand in der HV Druck auf den Aufsichtsrat und das Management ausübt.
Im Börsenradio habe ich mir ein Interview vom 2.5. mit Herrn Aldag angehört. Von der Renovis-Pipeline war zwar kurz die Rede, aber völlig unkonkret. Deutlicher wurde Aldag nur, als es um die damit miterworbene Kasse ging. Dies, lieber thunder, scheint zu zeigen, daß er letztlich nur eine verkappte Kapitalerhöhung durchgeführt hat. Niemand hätte Evotec zum jetzigen Zeitpunkt, da es noch keinerlei Sicherheiten gibt, daß auch nur einer der vorhandenen Medikamentenkandidaten das Examen schaffen wird, frisches Geld gegeben.
Der Fehler liegt meiner Meinung nach vor allem darin, daß die jetzt durch die Übernahme vergrößerte Pipeline auch mehr Cash verbrennen wird. Sinnvoll sind solche Verbindungen zweier schwacher Firmen nur, wenn man die schwächsten Kandidaten, am besten durch eine externe Expertise, identifiziert und die Projekte dann sofort abbricht, also die Kasse schont für die ein oder zwei aussichtsreichsten Kandidaten.
Überhaupt Sparmaßnahmen! Gehaltskürzungen, Verkleinerung des Aufsichtsrates etc. etc....
Wenn 110 Mio Cash nur bis 2010 ausreichen (warum eigentlich? Was hat Altana die Entwicklung von Pantoprazol gekostet? Jetzt müßte es doch schneller und billiger gehen, wenn man den Legenden um die Biotechnologie Glauben schenken mag...) und das Schlafmittel als 1. Kandidat nicht vor 2013 auf den Markt kommt, dann ist es jetzt 5 vor 12.
110 Mio sind aber eindeutig zu viel, um sie weiterhin Herrn Aldag anzuvertrauen!
LeoF
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Boardmail an "blub65" |
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ja, das war sie. So ähnlich wie du sehe ich es auch: "Niemand hätte Evotec zum jetzigen Zeitpunkt, da es noch keinerlei Sicherheiten gibt, daß auch nur einer der vorhandenen Medikamentenkandidaten das Examen schaffen wird, frisches Geld gegeben." oder es wäre sehr schwer.
"und das Schlafmittel als 1. Kandidat nicht vor 2013 auf den Markt kommt, dann ist es jetzt 5 vor 12. "
Das sehe ich aber anders
22. September 2007, Welt Online:
"...Derzeit bereitet Evotec den Hoffnungsträger EVT 201 für die eine Studie der Phase III vor. In diesem Stadium wird die Langzeitwirkung am Menschen geprüft. Neue Medikamente müssen drei klinische Phasen am Menschen vor einem Zulassungsantrag bestehen. Kosten von 100 Millionen Euro sind im dritten Stadium nicht ungewöhnlich. Solche Mittel hat Evotec aber nicht. Auch deswegen müssen die Hamburger einen Partner finden. Im kommenden Jahr sollen die weltweiten Rechte an einen Pharmakonzern gehen. Zu den Vertragsbedingungen machte Aldag keine Angaben. Er sagte aber, dass in der Regel bei solchen Vereinbarungen deutlich zweistellige Millionenbeträge als Voraus- und Meilensteinzahlungen zu erwarten seien. Am lukrativsten könnten sich die prozentual zweistelligen Umsatzbeteiligungen herausstellen, wenn das Medikament sich zu einem Erfolg entwickelt. Bei geschätzten 500 Millionen Euro Jahresumsatz könnten dann 50 Millionen Euro in die Evotec-Kasse fließen – pro Jahr. „Damit allein könnten wir unsere jährlichen Forschungsaufwendungen bestreiten“, sagt Aldag. Aber so weit sei es noch nicht. „Ich rechne mit einer Marktreife nicht vor 2011.“ Das hänge auch davon ab, mit welchem Tempo der künftige Lizenznehmer die Phase III betreibe. Käme das Medikament 2011 auf den Markt, würde es bis mindestens 2020 unter Patentschutz stehe"
http://www.welt.de/hamburg/article1205504/...uf_neues_Medikament.html
oder
http://www.focus.de/finanzen/boerse/evotec-code-evt201_aid_266906.html ...Gelingt die Verpartnerung von EVT201, dürfte das einen deutlichen Aufwärtsimpuls für die Aktie bedeuten. Im Bewertungsmodell von Sal. Oppenheim ist das Schlafmittel mit einem Wert von einem Euro je Aktie das wichtigste Produkt aus der Pipeline. Große Bedeutung für das Kursziel von 3,80 Euro hat auch das Molekül EVT101, das Evotec für verschiedene Indikationen testet. Mit insgesamt 70 Cent je Aktie fließt es in die Berechnung des fairen Wertes mit ein. Das Service-Geschäft bekommt 1,90 Euro pro Anteilschein in dem Modell zugeschrieben.
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Boardmail an "pk62" |
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vielen Dank für Deine Korrektur!
Pk: wie gesagt, letztes Jahr war das Schlamittel anscheinend weiter. In den letzten Meldungen war jetzt von 2013 die Rede. Ich hoffe, daß ich mich da nicht auch verlesen habe.
Möchte hier keinesfalls irgendwelchen Stuß schreiben; ich gebe aber zu, daß ich Evotec kaum mehr zur Kenntnis nehme, habe seit ein paar Jahren ein paar Aktien, die sich leider nicht so entwickelt haben, wie ich das erhofft hatte. 2003 habe ich dem Unternehmen eine 5-Jahresfrist gegeben. Und ich finde, daß es bis jetzt nicht gut aussieht. Die von Dir angeführte Perspektive auf jährliche Mittelzuflüße, die ja auch den anzunehmenden allerbesten Fall (in der vollen Reife der Marktzulassung!!!)voraussetzen, finde ich, ehrlich gesagt, erschreckend. Wenn man erst 2022 oder später mehr Geld verdient als man braucht, ist das keine Perspektive. Weil wahrscheinlich auf so einem weiten Weg sowieso einiges anders kommt als man denkt und hofft.
Ist aber nur meine persönliche Meinung.
Viel Glück,
LeoF
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Boardmail an "LeoF" |
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Boardmail an "evt101" |
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EVT101 hilft, wirst Du EVT201 brauchen.
Viel Glück
LeoF
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Boardmail an "ipollit" |
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Boardmail an "evt101" |
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liest sich mal jeder die Werbebroschüren und Geschäftsberichte von Evotec durch. Am besten die der letzten 7 Jahre. Und vergleicht die Prognosen mit den Realitäten. Und bildet sich seine eigene Meinung.
LeoF
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Boardmail an "LeoF" |
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wirklich jeder seine Meinung sagen kann. Aber für Werbemaßnahmen ist die PR-Abteilung zuständig. Die Prospekte von Evotec kann sich jeder selber durchlesen, die Internetseite ist ja kein Geheimnis, aber so machst Du Dir es schon etwas zu einfach. Evotecs AM WEITESTEN FORTGESCHRITTENE PROJEKTE befinden sich erst in einem Stadium, bei dem statistisch gesehen die Wahrscheinlichkeit eines Zulassungserfolges (für den aber noch viel Geld nötig ist) bei lediglich 30 % liegt. Anders als andere selbst deutsche Biotechs ist man immer noch nicht weiter!
LeoF
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Boardmail an "ipollit" |
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Glaube, Liebe, Hoffnung seien Dir unbenommen. Ich wünsche Dir von Herzen, daß sie Dich irgendwann auszahlen. Für mich ist eine Firma, die auch im 8. oder 9. Jahr nach Börsengang immer noch 5 Jahre von ihrem ersten Produkt entfernt ist, aber nur noch 2 1/2 Jahre durchfinanziert ist und kurz vor der Schwelle zum Pennystock steht, also offenbar auch keine weiteren sinnvollen Perspektiven einer Refinanzierung mittels Ausgabe neuer Aktien hat: für mich ist eine solche Firma kein Investment mehr. Aus meiner Sicht könnten sie tatsächlich dichtmachen, die Patente etc. verkaufen, die 110 Mio an uns auszahlen oder sich damit an Medigene beteiligen oder was weiß ich...
Um es zum Abschied deutlich zu sagen: es wird meiner Meinung nach für jeden genug Zeit bleiben, in deutsche Biotechs zu investieren, wenn sie mal Erfolg haben sollten. Als offensichtlich wurde, daß Altana mit Pantoprazol einen Volltreffer gelandet hat, blieben einem noch Jahre für beste Gewinne.
Ich würde mich für Dich freuen, wenn Evotec einst eines dieser Unternehmen wäre; die 1000 oder 2000 %, die Du dann vielleicht mehr als ich hättest, gönne ich Dir voll und ganz.
Ich werde bis dahin in andere Aktien investieren und ein paar meiner Evotec-Aktien zur Mahnung behalten.
LeoF
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Boardmail an "LeoF" |
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Boardmail an "ipollit" |
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noch das Schlafmittel haben Blockbusterpotential (> 1Mrd Umsatz). Das Rauchermittel hat m.E. quasi gar kein Potential, beim Schlafmittel geht Evotec selbst im besten Fall von 500 Mio aus. Außerdem würde der Partner, so man denn je einen findet, den Löwenanteil davon abkassieren.
Im übrigen: die Apotheken sind voll mit Schlafmitteln.
Anders als bei Medigene oder MorphoSys stehen bei Evotec weder Investoren noch Partner Schlange. Ich gehe, bis ich eines besseren belehrt werde, davon aus, daß dies seine Gründe hat. Wie gesagt: sollte diese Firma wider meines Erwartens doch noch irgendwann etwas zustande bringen, bleibt Zeit genug, um zu investieren.
Evotec wird, wenn die derzeitigen optimistischsten Prognosen des Unternehmens eintreffen sollten, frühestens gegen das Jahr 2022 Gewinn machen (mit den ca. 50 Mio, die man ab 2013 aus dem Schlafmittel jährlich einzutreiben hofft, will man andere Projekte finanzieren). Ich hoffe, Du erlebst diesen Tag.
Das, was Substanz hatte, das Servicegeschäft, hat Aldag verkauft.
LeoF
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Boardmail an "LeoF" |
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