Anteilnahme bei Krankheiten und Schicksalsschlägen entsteht ja durch das Mitleid, welches sie hervorrufen bei (potentiell) gesunden Zuguckern, wobei der sich dann reinzuversetzen glaubt. Soviel dürfte klar sein, da müssten wir alle übereinstimmen.
Jetzt meine Theorie. Das Reinversetzen ist ein Selbstbetrug. Man bemitleidet sich selbst in der Person des anderen. Da gibts bestimmt schon Gegenstimmen.
Aber ich machs noch verrückter. Jetzt meine schlimmste Behauptung, die ich nicht mal beweisen kann, und zwar: Den Leuten, die so nach außen gehandicapt dastehen, wie hier zum Bleistift die Monika Lierhaus, denen muß es in der Selbstwahrnehmung gar nicht schlecht ergehen! Ich geb zu, das klingt gewöhnungsbedürftig. Wenn ich mal kränkelte, war es echt so, ich nahm immer alles gelassen. Ich meine, ich hab mich immer ziemlich gut gefühlt innerlich. Ok ok, ich hatte noch nie so doofe oder beschissene Krankheiten jetzt, nur leichte Sachen. Aber gerade, wenn wie bei Frau Lierhaus das Gehirn geschädigt wurde, glaube ich gar nicht an eine schlimme Wahrnehmung für den Betroffenen. Dann eher umgekehrt, wenn man von behindert auf nicht behindert umspringen könnte. So, und deswegen hat sich ja auch Homer Simpson seinen Buntstift, der im aus dem Gehirn entfernt worden war, wieder selber reingeklopft. Er kam mit seiner geistigen Behinderung besser klar als ohne.
Naja ist wohl makaber, ich lass es mal...
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