Chinese an Qimonda interessiert - Infineon hat Verhandlungen angestoßen
08:14 09.02.09
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der insolvente Speicherchip-Hersteller Qimonda (Profil) könnte in chinesische Hände fallen. "Wir haben bis in den Januar hinein mit einem Investor aus einer chinesischen Provinz verhandelt", sagte der Aufsichtsratschef des Mutterkonzerns Infineon (Profil), Max Dietrich Kley, der "Süddeutschen Zeitung" (Montag). "Der Interessent verfügt über ausreichendes Kapital und will eine Halbleiterfabrik in China aufbauen." Seit der Insolvenz am 23. Januar sei Infineon aber nicht mehr in die Verhandlungen eingebunden. "Das macht jetzt Verwalter Michael Jaffe." Dessen Sprecher war am Morgen vorerst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.
Ein Qimonda-Team und Mitarbeiter von Insolvenzverwalter Jaffe waren Ende vergangener Woche zu Gesprächen nach Hongkong gereist und hatten dabei neben Kunden und Lieferanten auch potenzielle Investoren getroffen. "Die Insolvenz macht es leichter, einen Investor zu finden", sagte Infineon-Chefkontrolleur Kley. "Schulden fallen weg, die US-Fabrik muss nicht übernommen werden." In der vergangenen Woche hatte Qimonda die Schließung ihres veralteten US-Werks verkündet, um Geld für die verbliebenen Standorte in Deutschland und Portugal freizuschaufeln. Hier wird weiter produziert. Bis März muss aber ein Geldgeber gefunden sein, sonst droht das endgültige Aus. "Ja, es gibt, wie ich höre, Hoffnung", sagte Kley.
FRÜHERE VERHANDLUNGEN PLATZTEN
Frühere Verkaufsverhandlungen waren regelmäßig geplatzt. "Wir hatten Interessenten", sagte Kley. "Aber die wurden mit der eskalierenden Finanzkrise selbst schwächer und schwächer. Hinzu kam die dramatische Krise auf dem Markt für Speicherchips, die Qimonda voll getroffen hat." Bereits im Dezember 2007 lag ein Angebot des US-Wettbewerbers Micron vor, wie Kley in der "Financial Times Deutschland" bestätigte: "Der Aufsichtsrat sah das Angebot von Micron als nicht realistisch an, da Micron nur an Qimondas Anteil von Inotera interessiert war, aber nicht am Standort in Dresden."
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