Der Mobilfunkdienstleister Freenet erwartet von der geplanten Übernahme von E-Plus durch Telefonica Deutschland (O2) eine Entlastung im Preiskampf. "Eine ähnlich aggressive Preispolitik wie bisher E-Plus kann Telefonica Deutschland nicht fahren", sagte der Chef des TecDax-Unternehmens, Christoph Vilanek, der "Börsen-Zeitung" (Donnerstagausgabe). "Telefonica hat ihren Aktionären steigende Margen versprochen und ist da im Wort." Dadurch solle der Erlösdruck im Kerngeschäft mit Mobilfunk-Serviceerlösen abgefangen werden.
Ein mögliches Abflauen des Preiskampfes hält er für eine gesunde Entwicklung. "Ich glaube, wenn man nüchtern die zurückliegenden acht bis zehn Jahre betrachtet, hat die Angriffsstrategie der beiden kleineren Mobilfunknetzbetreiber sich nicht wirklich ausgezahlt", sagte Vilanek. "Es wurde viel Wert vernichtet durch die sinkenden Preise, aber die Marktanteile haben sich nicht signifikant verschoben."
Die anstehende Übernahme des Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland durch den Mobilfunker Vodafone wird sich Vilanek zufolge kaum auf die Branche auswirken. "Ich kenne weltweit kein Beispiel, wo ein Unternehmen sich zu einem integrierten Anbieter aufgerüstet hat und danach signifikant Marktanteile gewonnen hat." Gerade im Festnetz sei die Wechselbereitschaft der Kunden oft gering, zumal wenn sie auf eine andere Infrastruktur wechseln sollen. "Das geht nur mit einer sehr preisaggressiven Strategie, die sich schwerlich rechnet."/fn/zb/fbr
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