München (aktiencheck.de AG) - Nach Ansicht der Experten der "Finanzwoche" ist die Aktie von Deutsche Telekom (ISIN DE0005557508/ WKN 555750) günstig bewertet.
Der Telekomsektor sei durch eine hohe Dividenden- und Free Cash Flow-Rendite sowie eine Stabilisierung der Ertragslage in diesem Jahr wiederentdeckt worden. Während die Aktienkurse anderer ehemaliger "Staatsmonopolisten", wie beispielsweise France Télécom (+14%) oder Telefónica (+38%), deutlich zugelegt hätten, sei die Entwicklung der T-Aktie bislang enttäuschend gewesen. Sei nun auch bei der Deutschen Telekom (DT) die Trendwende in Sicht?
Die Hauptursache für das deutlich schlechtere Abschneiden der Deutschen Telekom dürfte in den Problemen im Inland liegen, vor allem in der Festnetzsparte. Während Telefónica und France Télécom ihre Marktposition auf dem Heimatmarkt erfolgreich behauptet hätten und zumindest stabile Ergebnisse verzeichnet hätten, stehe das Inlandsgeschäft der Deutschen Telekom immer noch kräftig unter Druck.
In der Festnetzsparte sei das EBITDA im 2. Quartal so um 18% gesunken. Die Ertragslage dürfte sich hier in der 2. Jahreshälfte jedoch stabilisieren, denn die Kostensenkungsmaßnahmen würden erstmals greifen. Durch den letzten Streik habe man im 1. Halbjahr erst 100 Mio. Euro eingespart, bis zum Ende des Jahres sollten es insgesamt bereits 900 Mio. Euro sein. Auch wenn man dieses Ziel wahrscheinlich nicht ganz erreichen könne, dürften die Kostensenkungen im 2. Halbjahr eine deutliche Stabilisierung der Ertragslage im Inland mit sich bringen. Bis zum Jahr 2010 sollten sich die Einsparungen auf 4,2 bis 4,7 Mrd. Euro belaufen - primär im Inland. Gerüchten zufolge wolle man hierzu u.a. zu den bereits 50.000 geplanten weitere 35.000 Stellen abbauen. Dies könnte ein Indiz für ein härteres Durchgreifen der Deutschen Telekom sein. Jedoch könnten auch höher als erwartete Umsatzverluste der Grund dafür sein. Im Festnetzgeschäft habe die Marktposition zuletzt allerdings gefestigt werden können.
Der Titel notiere mit einem EV/EBITDA in Höhe von 5,5 für 2007 deutlich niedriger als der Branchendurchschnitt. Außerdem dürfte die hohe Free Cash Flow- (10,6%) und Dividendenrendite (5,7%) nach unten absichern.
Im 2. Halbjahr könnte sich die Ergebnislage im Inlandsgeschäft stabilisieren, da Kostensenkungen vermehrt greifen würden.
Wenn dies gelingt, dürfte auch die Aktie der Deutschen Telekom rosigeren Zeiten entgegenblicken, da die Bewertung im Sektorvergleich günstig ist, so die Experten der "Finanzwoche". (Ausgabe 42 vom 24.10.2007) (26.10.2007/ac/a/d)
Quelle: aktiencheck.de
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