die aktuell ablesbaren Zahlenwerke. Dann wäre das Investieren einfach und berechenbar.
Wie immer wird Phantasie in die Zukunft gehandelt. Dr. Hoenle ist sehr breit aufgestellt und liefert auch an die Photovoltaik-Industrie.
Kurzportrait:
Die Dr. Hönle AG ist ein international tätiger Anbieter industrieller UV-Technologie. Die Produkte werden in Fertigungsprozessen der Elektronik, Mikroelektronik, Feinmechanik und Optik sowie in der Druck-, Automobil-, Luftfahrt- und Pharmaindustrie eingesetzt. Außerdem ist Dr. Hönle mit ihrer UV-Technologie bereits auf den Märkten der Telekommunikation, Smart Cards und optischen Speichermedien stark vertreten. Hergestellt werden UV-Bestrahlungsgeräte für die Bereiche Kleb- und Kunststoffhärtung, Farb- und Lacktrocknung sowie UV-Entkeimungssysteme und Sonnensimulationsanlagen. Im Jahr 2002 wurde das Produktangebot um UV-Klebstoffe, Vergussmassen und UV-Strahler erweitert. Dr. Hönle sieht sich damit als Systemanbieter für UV-Lösungen. Als strategische Zielmärkte werden Europa, Nordamerika und Asien definiert. 2007/08 gelangen mehrere Zukäufe.
Die UV-Technologie im Bereich der Härtung und Trocknung von Farben, Lacken, Beschichtungen und Klebstoffen wurde in den 60er Jahren eingeführt. Der wesentliche Vorteil dieser Technologie bestehe darin, dass die Trocknung bzw. Härtung der jeweiligen UV-reaktiven Beschichtungsmaterialien unmittelbar bei Auftreffen der UV-Strahlung auf deren Oberfläche erfolge. Dadurch würden Trocknungs- bzw. Härtungszeiten gegenüber konventionellen Verfahren wesentlich verkürzt, womit wiederum entsprechend höhere Produktionsgeschwindigkeiten und kürzere Taktzeiten erreicht werden könnten, so erklärt das Unternehmen. Damit sei gleichzeitig ein relativ geringerer Energieaufwand verbunden. Darüber hinaus ermögliche die UV-Technologie im Vergleich zu konventionellen Methoden eine verbesserte Qualität der Beschichtung - zum einen sei der Zeitpunkt der Aushärtung frei wählbar, und zum anderen blieben nahezu 100% des Beschichtungsmaterials auch nach dem Härten erhalten. Ein weiterer Vorteil der UV-Technologie bestehe in ihrer vergleichsweise sehr hohen Umweltverträglichkeit, da auf Lösungsmittel verzichtet werden könne.
Fluoreszenz bezeichnet das Aufleuchten von Substanzen durch Bestrahlung mit langwelligem UV-Licht. Bei den Anwendungen werden die zu untersuchenden Gegenstände mit einem Fluoreszenzmittel benetzt. Durch die Bestrahlung mit langwelligem UV-Licht leuchten die benetzten Flächen auf und ermöglichen damit die Untersuchung z.B. im Hinblick auf Risse und Oberflächenveränderungen. Im Bereich der Fluoreszenzanregung wird die UV-Technologie z.B. in der Qualitätskontrolle im Maschinenbau, in der Flugzeugindustrie, der Textilindustrie und der Druckindustrie angewendet. Sie ermöglicht hier die Identifikation selbst kleinster Haarrisse unter Zuhilfenahme von Fluoreszenzmitteln (z.B. in Flugzeugtriebwerken). Zudem wird die UV-Technologie bei der Partikelkontrolle eingesetzt. Einsatzmöglichkeiten bestehen dabei zunächst bei der Kontrolle unter Reinraumbedingungen. Aber auch Oberflächen können mittels UV-Technologie auf ihre Gleichmäßigkeit bzw. Fehlerlosigkeit geprüft werden. Anwendungsgebiete finden sich vor allem in Textil- und Druckindustrie sowie bei der Echtheitsprüfung und der Restauration alter Gemälde.
Technische Errungenschaft des Geschäftsjahres 2003/04 war zum einen ein Hochleistungstrockner für den Druckbereich sowie ein elektronisches Vorschaltgerät zur Steuerung der eigenen Anlagen. Beide Produkte trafen auf rege Nachfrage beim Kunden. Im Bereich der UV-Trockner gehört Dr. Hönle damit zu den weltweit führenden Herstellern solcher Trockner für den Inkjet-Druckmarkt. Im Geschäftsjahr 2004/05 hat das Unternehmen neue Produkte für den Offset- und Inkjetdruck entwickelt. Darüber hinaus wurden laut Unternehmensangaben neue Geräte zur Härtung von Klebstoffen auf den Markt gebracht und eine Geräteserie für den Einsatz im Labor und bei manuellen Fertigungsprozessen entwickelt. Weiterhin konnte Dr. Hönle im Dezember 2007 die Panacol Gruppe in der Schweiz und die Mehrheit (70%) an der PrintConcept GmbH erwerben und die Produktpalette im Klebstoffbereich und im UV-Technologie Bereich ausweiten. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt UV- Trocknungssysteme insbesondere für den Offsetdruck.
Zukäufe heben Umsätze und Ergebnis
Trotz erster Vorboten der einbrechenden Konjunktur schaffte es Dr. Hönle im Geschäftsjahr 2007/08 (30.09.) die gesteckten Ziele nahezu zu erreichen. So gelang dem Konzern dank Zukäufe ein Umsatzsprung von plus 85,7% auf 48,74 (26,25) Mill. Euro. Dabei konnte der Konzern im Januar 2008 den Klebstoffanbieter Panacol Gruppe sowie den UV-Spezialist für UV-Trockner PrintConcept übernehmen. Es folgte wenige Monate später der Anbieter von Trocknungssystemen für die Druckindustrie Eltosch Torsten Schmidt GmbH (Eltosch). Zugleich wurde die Adphos Eltosch Service GmbH (AES) als Dienstleister der Eltosch GmbH übernommen. Allein Eltosch hatte seit der Konsolidierung ab Mitte Mai 2008 einen Umsatz von 7,75 Mill. Euro zum Konzernumsatz beigetragen. Die ab dem Jahresbeginn 2008 konsolidierte Panacol Gruppe setzte 11,30 Mill. Euro um und die ebenfalls ab dem 1. Januar 2008 konsolidierte PrintConcept GmbH kam auf 1,92 Mill. Euro. Organisch war Dr. Hönle um 5,8% auf Erlöse in Höhe von 27,78 Mill. Euro gewachsen. Bei Farben und Lacken wuchs der Umsatz um 63,9% auf 29,45 (17,97) Mill. Euro, organisch legte er um 10,7% auf 19,89 Mill. Euro. Der Bereich Kleb- und Kunststoffe war im Zuge der Akquisitionen um 175,7% auf Erlöse von 16,85 (6,11) Mill. Euro expandiert. Organisch war das Wachstum hier allerdings um 8,1% auf 5,62 Mill. Euro eingebrochen. Im Bereich Sonstiges, in dem die UV-Entkeimungssysteme und Sonnensimulationsanlagen angesiedelt sind, stiegen die Umsätze rein organisch um 12,6% auf 2,44 (2,17) Mill. Euro. Regional gesehen ist Deutschland mit einem Umsatz 20,50 (11,69) Mill. Euro der größte Absatzmarkt. Europa ohne Deutschland kommt auf 17,34 (8,57) Mill. Euro und außerhalb der Europäischen Union wuchsen dank der Zukäufe die Erlöse auf 10,90 (5,99) Mill. Euro.
Das Rohergebnis stieg mit einem Plus von 63,8% in Relation zum Umsatz unterproportional. Vor allem bei Eltosch schlug sich eine hohe Materialaufwandsquote negativ nieder. Hinzu kamen ungünstige Wechselkursrelationen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) konnte um 33,1% auf 6,66 (5,01) Mill. Euro zulegen. Dabei wuchsen die Abschreibungen auf 1,03 (0,67) Mill. Euro. Vor Zinsen und Steuern kletterte das Ergebnis (EBIT) immerhin um 29,8% auf 5,63 (4,34) Mill. Euro. Die EBIT-Marge fiel auf 11,6 (16,5)%. Mit 0,28 (0,63) Mill. Euro schmolz jedoch das Zinsergebnis leicht ab, so dass das Wachstum beim Vorsteuerergebnis auf 18,9% oder 5,91 (4,97) Mill. Euro leicht gebremst wurde. Die Steuerposition wurde auf 1,34 (1,80) Mill. Euro zurückgeführt. Nach Anteilen Dritter von minus 0,21 (minus 0,15) Mill. Euro blieb unter dem Strich ein Konzernjahresüberschuss von 4,36 (3,01) Mill. Euro. Der Konzern gibt das Ergebnis je Aktie mit 0,79 (0,55) Euro an. Die Dividende wurde auch im Hinblick auf die nach dem Ende des Geschäftsjahres eingebrochene Konjunktur auf 0,25 (0,40) Euro je Aktie gekürzt.
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