Andreas Deutsch In den USA könnte der größte Börsengang der Geschichte anstehen. Der Autokonzern General Motors feiert nur anderthalb Jahre nach seiner Insolvenz die Rückkehr an den Aktienmarkt. GM wird aller Voraussicht nach zwischen 20,1 und 23,1 Milliarden Dollar einsammeln. Bei US-Präsident Barack Obama ist die Freude groß.
Wie General Motors am Mittwoch bekannt gab, wird das Unternehmen den maximal möglichen Preis für seine Stammaktien verlangen, also 33 Dollar pro Stück. Die Gesamtsumme ist damit fast eineinhalb mal so hoch wie ursprünglich geplant. Der Grund: Die Nachfrage nach den Aktien war bei der Zeichnungsfrist unerwartet groß. Deswegen erhöhte GM zwischenzeitlich sowohl die Preisspanne als auch die Zahl der Aktien. Nun könnten am Ende 550 Millionen Stammaktien bei privaten Investoren landen. Hinzu kommen Vorzugsaktien im Wert von bis zu fünf Milliarden Dollar. Für diese Anteilscheine erhalten die Investoren Zinsen.
Größer als alles
Möglicherweise stellt GM einen neuen Rekord auf. Bislang war der Börsengang der Agricultural Bank of China der größte der Geschichte. Die Gesellschaft brachte Aktien im Wert von 22,1 Milliarden Dollar an den Mann. GM könnten 23,1 Milliarden Dollar zufließen.
Analysten erwarten, dass GM-Aktien beim Debüt sehr gefragt sein werden. Sie rechnen mit einem deutlichen Kursanstieg der GM-Titel.
Wieder gesund
General Motors ist die Comeback-Story des Jahres. Den GM-Sanierern ist es innerhalb von nur anderthalb Jahren gelungen, den Autobauer von den Lasten der Vergangenheit zu befreien. GM ist schuldenfrei, die Personalkosten wurden extrem gesenkt. Darüber hinaus haben die Autoverkäufe beim immer noch zweitgrößten Autohersteller der Welt in den vergangenen Monaten wieder zugelegt.
Obama ist glücklich
Einer, bei dem die Freude über den Börsengang von GM besonders groß ist, ist Barack Obama. Der US-Präsident sprach von einem "großen Meilenstein" nicht nur für General Motors, sondern für die gesamte US-Autoindustrie. Der amerikanische Staat hatte GM aufgefangen und 61 Prozent der GM-Anteile übernommen. Nach dem Börsengang wird die US-Regierung nur noch 26 Prozent der Anteile halten.
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