Daimler Truck geht optimistisch ins neue Jahr - Kostenziel verschoben
(10.03.2023 12:40 von dpa-AFX)
LEINFELDEN-ECHTERDINGEN (dpa-AFX) - Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck hat sich nach der Erholung im vergangenen Jahr auch für 2023 viel vorgenommen. Den Umsatz will Vorstandschef Martin Daum dank voraussichtlich steigender Absätze im wichtigen Markt Nordamerika und anziehender Geschäfte mit Finanzdiensten weiter steigern. Das operative Ergebnis soll unerwartet deutlich anziehen. Vergangenes Jahr konnte der Konzern mit hohen Preissteigerungen bereits viel Boden gutmachen, die auch weiter wirken sollen. Bei den hohen Fixkosten geht es aber nicht ganz so schnell voran wie geplant - die Kostensenkungsziele verschob der Vorstand um zwei Jahre nach hinten. Die Aktie rutschte spürbar ab.
Das Papier schwankte am Freitag stark, fiel aber zuletzt deutlich. Der Kurs lag am Mittag mit mehr als vier Prozent im Minus bei knapp unter 31 Euro und war damit einer der schwächsten Werte im Leitindex Dax. Analyst Himanshu Agarwal von der US-Investmentbank Jefferies monierte ein schwächer als erwartet ausgefallenes Abschneiden im vierten Quartal. Allerdings könnte der Ausblick für anziehende Markterwartungen sorgen. Aus Sicht von JPMorgan-Analyst Jose Asumendi ist der Ausblick des Konzerns auf die Nutzfahrzeugmärkte angesichts voller Auftragsbücher noch zu vorsichtig.
Ganz rosig sieht das Management die Lage aber nicht. Engpässe werde es auch dieses Jahr noch geben, sagte Daum in einer Pressekonferenz. "Wir sind mit unserem Fortschritt bei den Kosten nicht zufrieden", räumte er zudem ein. Der Konzern bleibt zwar bei der Absicht, die Fixkosten vom Basisjahr 2019 aus gesehen um 15 Prozent zu senken - bisher stehen 8 Prozent zu Buche. Doch angesichts des Inflationsdrucks wird das Ziel nun nicht schon 2023 erreicht, wie noch im November 2021 vor der Abspaltung vom Daimler-Gesamtkonzern in Aussicht gestellt. Das Unternehmen nimmt sich jetzt doch zwei Jahre mehr Zeit dafür. Die Ziele seien ambitioniert, daher gebe es immer Risiken, diese nicht zu erreichen, sagte Finanzchef Jochen Goetz.
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