WARENHÄUSER | 22.03.2010 Amerikaner wollen Karstadt kaufen
Im Wettbewerb um die Übernahme von Karstadt soll ein amerikanischer Teilnehmer eingegriffen haben. Und dieser Investor plant laut Medienbericht eine mächtige Warenhausfusion mit Kaufhof. Karstadt-Kaufhof-Fusion, Foto: Sebastian Crescenti
Karstadt-Kaufhof: Fusion möglich
+ In der deutschen Warenhauslandschaft könnte nach einem Bericht der "Bild am Sonntag" ein deutscher Großkonzern unter der Regie von US-Investoren entstehen. Nach Informationen der Zeitung gibt es Investoren, die nicht nur die insolvente Karstadt-Kette übernehmen, sondern auch dem Handelskonzern Metro Group deren Kaufhof-Warenhäuser abkaufen wollen.
Der Name des angeblichen Investors wurde nicht mitgeteilt.
Ein Metro-Sprecher sagte der Zeitung dazu nur, man rede mit vielen Interessenten, die solch ein Geschäft gern machen wollten. "Es gibt derzeit aber keine konkreten Verkaufsgespräche."
Kaufhof-Verkauf ohne Zeitdruck
In der vorigen Woche wurde bekannt, dass Metro-Chef Eckhard Cordes Kaufhof abstoßen will. Der Konzern zählt die Warenhäuser seit längerem nicht mehr zum Kerngeschäft. Ein Verkauf solle aber ohne Zeitdruck erfolgen.
Rolf Weidmann, der Karstadt-Beauftragte von Arcandor-Insolvenzverwalter Klaus Huberg Görg, sieht weiterhin Überlebenschancen für das Warenhaus. "Karstadt hat seinen Wert. Das Unternehmen schreibt derzeit schwarze Zahlen, wir haben eine hohe Eigenkapitalquote. Ein echter Unternehmer hat enorme Chancen, langfristig Gewinne zu erwirtschaften", warb Weidmann in "Bild am Sonntag".
Zuletzt hatte Görg davon gesprochen, dass es sechs Interessenten für Karstadt gäbe. Bis Ende April wolle er den Verkauf besiegeln, um seinen Insolvenzplan umzusetzen. Derzeit stehen 120 Filialen zum Verkauf. 26.000 Mitarbeiter sind bei dem insolventen Unternehmen noch beschäftigt.
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