Für zwischendurch nochmal ein paar sachliche News:
Ölkonzerne wachsen kräftig weiter Die fünf größten Ölkonzerne der Welt haben im vergangenen Jahr doppelt so viel verdient wie alle 30 deutschen Dax-Unternehmen zusammen. Rund 110 Mrd. Euro bleiben Exxon, BP, Shell, Chevron und Total unter dem Strich.
Wo sollen die Ölmultis nun hin mit ihrem vielen Geld? Derzeit haben sie dafür anscheinend kaum Ideen. Die Konzerne zahlen hohe Dividenden und kaufen für Milliarden Euro eigene Aktien zurück. Das freut die Aktionäre, ist aber aus der Not heraus geboren. Denn Investitionen in das eigene Ölgeschäft und damit die Absicherung der Unternehmen für die Zukunft sind kaum mehr möglich.
Es fehlen schlicht die Gelegenheiten. Staatliche Ölgesellschaften aus Ländern wie Saudi-Arabien, Iran, Rußland oder Venezuela kontrollieren 90 Prozent der Ölreserven. Im Vergleich mit ihnen sind selbst Exxon, BP oder Shell bei Gewinnen und Reserven Zwerge.
Fraglich ist da, warum die Ölkonzerne das Geschäftsfeld erneuerbare Energien nur zögerlich angehen. BP will bis 2015 acht Mrd. Euro investieren, was aufs Jahr gesehen nicht viel ist. Shell zieht sich aus der Solarenergie zurück und versucht sich in der Nische alternativer Kraftstoffe. Exxon will von dem Thema überhaupt nichts wissen. Dabei hätte "Big Oil" genug Geld für dieses Zukunftsgeschäft.
Zumal sich die Gewinnserie wohl auch 2006 fortsetzen wird. Der Ölpreis wird hoch bleiben. Die Rohstoffexperten von Merrill Lynch rechnen mit einem Preis je Ölfaß von gut 65 Dollar bis zum Herbst. Das wären acht Dollar mehr als der Durchschnittspreis 2005. Kurzfristig könnten die Aussichten für die Ölkonzerne also kaum besser sein. Wenn Ölmanager wie BP-Chef Lord Browne niedrigere Zahlen nennen und sinkende Ölpreise voraussagen, soll dies nur Kritiker der Rekordgewinne besänftigen.
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