Treibt Bayer den Preis für Aspirin bewusst nach oben?
Leverkusen (ddp.djn/AZ). Der Bayer-Konzern soll 11.000 Apotheken dafür bezahlt haben, den Preis für Aspirin hoch zu halten. Das berichtet der Stern und beruft sich auf interne Bayer-Dokumente. Sollte dieser Verdacht zutreffen könnte das erklären, warum der Preis für Aspirin in vielen Apotheken Deutschlands auf den Cent genau identisch ist, schreibt das Blatt.
Die Bayer AG hat den Bericht des Hamburger Magazins über verbotene Preisabsprachen mit Apotheken bei verschreibungsfreien Medikamenten mittlerweile zurückgewiesen.
«Das Unternehmen spricht unverbindliche Preisempfehlungen aus», sagte Bayer HealthCare-Sprecher Hartmut Alsfasser der Wirtschaftsnachrichtenagentur Dow Jones Newswires. «Es trifft definitiv keine Preisabsprachen», fügte er hinzu.
«Die Entscheidung, zu welchem Abgabepreis unsere Erzeugnisse in den Apotheken sind, trifft einzig und alleine der Apotheker», betonte der Sprecher weiter. Bayer habe auch nicht die Absicht, daran etwas zu ändern.
Das Magazin hatte in einer Vorabmeldung berichtet, der Bayer-Konzern stehe in Verdacht, 11 000 Apotheken dafür bezahlt zu haben, den Preis für Aspirin hoch zu halten. Bayer habe den Apotheken in Deutschland einen Sonderrabatt in Höhe von bis zu 3 Prozent eingeräumt, wenn sie sich dazu verpflichteten, die Preise für Aspirin und andere rezeptfreie Medikamente von Bayer nicht länger als vier Wochen um maximal 20 Prozent zu senken. Der Stern bezieht sich dabei auf firmeninterne Dokumente der Bayer Vital GmbH, dem Teil des Bayer-Konzerns, der für den Vertrieb rezeptfreier Arzneimittel zuständig ist.
Der Bayer-Sprecher wollte sich nicht konkret zu dem angeblich gewährten Sonderrabatt an Apotheken und den etwaigen Bedingungen dafür äußern. «Es gibt ein Marketingsystem», sagte er lediglich. Mit dem Vorwurf verbotener Preisabsprachen habe das jedoch überhaupt nichts zu tun, fügte er hinzu.
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