Das ist allerdings nicht der Artikel, den ich meinte...
US Präsidentschaftswahl im Blickpunkt: Morgen wird in den USA die Entscheidung fallen, ob Amtsinhaber Präsident George Bush für weitere vier Jahre die Geschicke der USA bestimmt, oder ob sein demokratischer Herausforderer Senator John Kerry ins Weiße Haus einziehen wird. Den Umfragen zufolge ist es ein Kopf an Kopf Rennen mit einem leichten Vorsprung für Präsident Bush. Neben dem Präsidenten werden auch alle 435 Vertreter des Repräsentantenhauses sowie 34 der 100 Senatoren gewählt. Von der Zusammensetzung des Kongresses hängt ein Großteil der Macht des künftigen Präsidenten ab. Dieser wird sich auf jeden Fall der Konsolidierung des Bundeshaushaltes widmen müssen, auch wenn eher Wirtschaftswachstum und Steuersenkungen im Wahlkampf angesprochen wurden. Marktreaktionen dürften eher begrenzt sein.
US BIP Wachstum unter Erwartung: Mit annualisiert 3,7% Q/Q etwas schwächer als erwartet wuchs das US BIP im Q3. Als Zugpferd erwies sich wiederum der private Konsum, der 3,23% Punkte zum Wachstum beitrug, allerdings stark bestimmt durch die mit hohen Rabatten erkauften Autoabsätze, was kaum zu wiederholen sein wird. Die Bruttoanlageinvestitionen trugen 1,33% zum Wachstum bei, hauptsächlich bestimmt durch die hohe Zunahme bei Software und Equipment, der Bereich, in dem das hedonische Prinzip am stärksten die tatsächliche Entwicklung überzeichnet. Die Netto Exporte drückten das BIP Wachstum um 0,62PP. Hier sehen wir das größte Risiko bei den Revisionen, sollten die Handelsbilanzzahlen für September sehr schlecht ausfallen. Auch der öffentliche Konsum trug mit 0,26PP zum BIP Wachstum bei, aber nur, weil die Verteidigungsausgaben stark ggü. dem Vorquartal anstiegen. Der Vergleich mit früheren Zyklen zeigt, daß die aktuelle Wachstumsberuhigung kein außergewöhnlicher Vorgang ist. Auch 2005 erwarten wir ein Anhalten dieses Trends in Richtung 3,5 bis 3,0%. Der niedrige BIP Deflator von 1,3% zeigt keinerlei negative Auswirkungen der hohen Ölpreise und bestätigt die Aussagen der Fed, daß kein Preisdruck vorhanden ist. Die Fed dürfte am 10. November ihre Politik der vorsichtigen Leitzinserhöhungen fortsetzen.
Schweizer KOF enttäuscht: Vor allem die Einbeziehung neuer Quartalsdaten aus dem Baugewerbe hat den KOF Frühindikator belastet. Die Daten aus der Industrie zeigen nach wie vor aufwärts, auch wenn hier ein Abschwächung im Trend festzustellen ist. Insgesamt fiel der KOF auf 0,79 nach rev. 0,84 im September und deutet nun eine Verlangsamung des BIP Wachstums im 1. Quartal 2005 an. Unsere Einschätzung einer weiteren Zinserhöhung durch die SNB hat mit diesem KOF erste Risse bekommen. Sollte sich dieser Trend im November fortsetzen, wenn die Quartalsdaten aus dem Großhandel und der Haushaltsbefragung eingehen und gleichzeitig der Franken fest bleiben, dann dürfte die SNB zunächst abwarten.
EWU Stimmungsindikatoren erstaunlich stabil: Trotz der Aufwertung des Euro sowie der möglichen negativen Auswirkungen der hohen Energiepreise auf die weitere Konjunkturentwicklung hellten sich die Stimmungsindikatoren der EU Kommission insgesamt etwas auf. Vor allem bei den Unternehmen bestimmt Optimismus das Bild, während es bei den Haushalten eine leichte Eintrübung gab, aufgrund der Lage am Arbeitsmarkt wenig überraschend. Die Indikatoren deuten auf ein Anhalten der moderaten Expansion in der EWU hin. Die Einkaufmanagerindizes dürften diese Woche diese Einschätzung bestätigen.
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