Leser des Bären-threads

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neuester Beitrag: 25.04.21 00:14
eröffnet am: 23.02.08 10:39 von: Rubensrembr. Anzahl Beiträge: 2692
neuester Beitrag: 25.04.21 00:14 von: Katharinaqtrv. Leser gesamt: 343545
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01.04.08 00:04
2

51986 Postings, 6164 Tage RubensrembrandtNoch mehr Lobbyismus

US-Finanzminister Paulson hatte heute seinen großen Tag und
verkündete seine Pläne für den Umbau des US-Finanzsystems.
Paulson war unmittelbar vor Antritt seines Ministerpostens
CEO von Goldman Sachs gewesen.
Nach seinen Plänen soll die Fed erheblich mehr Befugnisse
bekommen und alle wichtigen Finanzunternehmen kontrollieren
und von ihnen Unterlagen anfordern dürfen. Da passt es sich
gut, dass Stephan Friedman seit Jan. 2008 Vorsitzender der
New Yorker Fed ist. Gleichzeitig (!) ist er auch Verwaltungsrat-
mitglied, na welcher Bank? Natürlich Goldman Sachs.

So wird nicht nur das Finanzministerium, sondern auch die
Fed von Goldman Sachs kontrolliert, Informationen über
zukünftige Maßnahmen von Finanzministerium und Fed erhält
GS nunmehr im Vorwege aus erster Hand, möglicherweise auch
Informationen über andere Finanzunternehmen. Da müssten die
Gewinne von GS in Zukunft doch noch stärker sprudeln als bisher.
Eigentlich könnte ich mir ganz gut vorstellen, dass GS die
Hausbank der Globalisierungsclique sein könnte.

Für die Öffentlichkeit läuft das Theaterstück unter dem
reißerischen Titel "Der Staat übernimmt die Kontrolle
über Wall Street." Regie: Goldman Sachs.  

01.04.08 20:53
1

2337 Postings, 6157 Tage rogers"das war

die Mutter aller Short Squeezes! Die short-Quote war bei vielen (Finanz-)Aktien auch viel zu hoch, jetzt müßte sie wohl wieder ziemlich niedrig sein. Trotzdem fehlt es am Markt an mittel- bis langfristigen Investoren, die auch tatsächlich auf steigende Kurse setzen. Im Moment werden die Kurse doch nur von daytradern und Leerverkäufern gemacht, die ihre Aktien auf den Markt schmeißen und so wie heute wieder einsammeln; das ist typisch: Bullen regieren die Hausse, Bären die Baisse."
Diesen Text habe ich schon 2 Mal geschrieben, zuletzt am 11.3.08. Ich bin mal gespannt wie oft dieser Text das Tagesgeschehen an der Wall-Street noch so treffend beschreibt. Sehr interessant ist die Lage beim Dow Trans.-Index (= Konjunkturindex); wenn dieser noch ein wenig weiter steigt, hat er seinen Abwärtstrend überwunden: Das würde bedeuten, in den USA herrschen in wenigen Monaten wieder paradiesische Zeiten in der Wirtschaft. Ich lach mich schlapp!!!!!
Übrigens: Goldman Sachs hat die Regierung und Fed schon längst unter ihrer Kontrolle, sonst wäre Paulson nie Finanzminister geworden und es hätte nie diesen völlig bekloppten M&A-Boom der Private-Equity-Branche über niedrige Leitzinsen gegeben. GS verdient am Aufstieg (über Gebühren) und am Niedergang (über Shorten) der Hedge-Fonds, Investmentbanken und der restlichen amerikanischen Finanzschei...  

01.04.08 23:58
1

51986 Postings, 6164 Tage RubensrembrandtMerkwürdig,

welche Euphorie plötzlich wieder im Markt steckt. Dabei haben
sich die fundamentalen Daten nur scheinbar verbessert. Die Kurs-
rückgänge im Rohstoffbereich sind möglicherweise nur ein Anzei-
chen dafür, dass Hedge-Fonds verkaufen müssen, eigentlich kein
gutes Zeichen. Man sollte sich vor Augen halten, dass Greenspan
diese Finanzkrise als die schwierigste seit dem 2. Weltkrieg
ansieht. Gut möglich, dass es jetzt mit den Aktienkursen eine
Zeit lang weiter aufwärts geht. Aber je mehr einsteigen, desto
stärker wird der nachfolgende Abschwung.  

02.04.08 11:30
2

2337 Postings, 6157 Tage rogersEs hat

sich fundamental zwischen dem 31. März (Dow leicht im Plus, praktisch unverändert) und dem 1. April (sattes Plus im Dow von fast 400 Punkten) eine ganze Menge geändert: Der Kalendermonat und das Quartal haben gewechselt. Viele glauben jetzt, dass alles Schlimme und Böse dieser Welt im 1. Quartal waren und von nun an glorreiche Zeiten für die Aktienmärkte und die Wirtschaft anbrechen. Dies würde aber bedeuten, dass die Aktienbaisse vorbei ist bevor die US-Wirtschaft auch nur ansatzweise in irgendwelchen Konjunkturindikatoren Tritt gefasst hat. lol. Ich lasse mich nicht frühzeitig von irgendwelchen Strohfeuern in den Aktienmarkt locken: Für mich hat die Wirtschaftskrise frühestens im Herbst/Winter ihren Höhepunkt erreicht. Solange dauert es, bis die Finanzkrise (weniger Kredit, sinkende Hauspreise, steigende Arbeitslosigkeit, weniger Konsum......) sich durch die US-Wirtschaft gefressen hat.  

03.04.08 16:52

51986 Postings, 6164 Tage RubensrembrandtWeiterer Einbruch?

Soros geht von einem weiteren tieferen Einbruch der Aktien-
märkte in etwa 6 bis 12 Wochen aus, der den letzten Einbruch
noch unterschreiten könnte.
Als problematisch sieht er, dass immer weniger Investoren
am US-Dollar interessiert sind.




http://www.emfis.de/asien/asien/nachrichten/beitrag/id/Soros_erwartet weitere Einbrüch...  

03.04.08 17:23

51986 Postings, 6164 Tage RubensrembrandtWie geht es weiter in den USA?

In der Schnelle fallen mir folgende Möglichkeiten ein:
1. Weiter wurschteln wie bisher.
2. Es lebe der Protektionismus!
3. Lösung nach dem Muster US-amerikanischer Cleverness.
4. Die militärische Trumpfkarte.
5. Neue wirtschafts-/finanzpolitische Ausrichtung der USA.
Natürlich ist auch eine Kombination der Möglichkeiten denkbar.  

04.04.08 09:24

51986 Postings, 6164 Tage RubensrembrandtKrise? Welche Krise?

In den Medien wird insbesondere von der Finanzmarktkrise in
den USA berichtet. Es lassen sich jedoch mehrere krisenhafte
Erscheinungen unterscheiden, die natürlich miteinander ver-
woben sind:
1. Strukturelle Wirtschaftskrise; es bestehen z.B. Überkapazi-
  täten im Bau-, Immo-, Finanzierungs- und PKW-Bereich.
2. Krise auf dem Arbeitsmarkt; so sollen z.B. im Bankenbereich
  120 000 Mitarbeiter entlassen werden (wahrscheinlich erst
  nach der Wahl? Werden im Gegenzug deshalb die Banken so
  üppig mit Zinsen und Liquidität gefüttert?).
3. Finanzkrise.
4. Immobilienkrise; fallende statt steigende Immobilienpreise
  führen zu Überschuldung und Zahlungsunfähigkeit beim Ver-
  braucher.
5. Krise am Aktienmarkt; trübe Zukunftsaussichten haben die
  Aktienkurse purzeln lassen.
6. Konsumkrise; die US-amerikanischen Verbraucher fühlen sich
  oder sind tatsächlich wegen  4.,5.,2. ärmer und konsu-
  mieren weniger.
7. Unternehmenspleiten; bisher noch relativ wenig, aber es
  gibt genug Kandidaten.  

04.04.08 09:40
1

51986 Postings, 6164 Tage Rubensrembrandt# 282

8. Steigende Inflationsraten  

04.04.08 10:14
1

51986 Postings, 6164 Tage Rubensrembrandt# 282

9. Massiv zunehmende öffentliche und private Verschuldung.
10.Vertrauensverlust in den US-Dollar.
11.Vertrauensverlust in die politisch handelnden Personen
  (Lobbyismus).  

04.04.08 10:31
1

51986 Postings, 6164 Tage Rubensrembrandt# 282

12.Defizite im US-amerikanischen "demokratischen" System
  (Lobbyokratie)  

04.04.08 12:05
2

51986 Postings, 6164 Tage RubensrembrandtDie Krise ist nicht abgehakt

Sie ist durch die Geldmengenflutung nur zugekleistert. Möglicher-
weise führt dies sogar zu höheren Aktienkursen, aber die Situation
in den USA bleibt weiterhin nicht ungefährlich.
Die USA befinden sich - auch hervorgerufen durch die jahrzehntelange
Geldmengenflutung - in einer strukturellen Wirtschaftskrise. So be-
stehen Überkapazitäten im Bau-, Immobilien-, Finanz-, Automobil-,
Airlines-, Mobilfunkbereich.
Damit verbunden deutet sich eine Krise auf dem Arbeitsmarkt an. So
sollen allein im Bankensektor ca. 120 000 Stellen gestrichen werden.
(Möglicherweise erst nach US-Wahlen).  

04.04.08 12:55
2

51986 Postings, 6164 Tage RubensrembrandtKreditkartenystem

Privathaushalte in den USA, die keine Bankenkredite mehr erhalten,
weichen auf das Kreditkartensystem aus. Hierfür sind aber erheb-
lich höhere Zinsen zu zahlen. Das verschärft die Verschuldungs-
situation weiterhin.  

04.04.08 21:37
4

2337 Postings, 6157 Tage rogersBei aller Kritik

an den USA darf man nicht vergessen, dass es auch in Deutschland massiven Lobbyismus in Ministerien und bei Gesetzesentwürfen gibt, was u.a. der Bundesrechnungshof angeprangert hat. Lobbyismus ist normal für eine Demokratie. Es ist allerdings zwingend erforderlich, dass Lobbyismus keine größeren Nachteile für die Allgemeinheit zur Folge hat. Gerade in den USA hat der Lobbyismus (Neokonservative und Rüstungsindustrie für Irakkrieg, Ölindustrie gegen Kyoto-Abkommen und erneuerbare Energie, Finanzadel für massive Steuersenkungen etc.) in den letzten Jahren sehr großen Schaden angerichtet, die Rubensrembran. oben aufgelistet hat.
Übrigens: (Fast)jeder Börsenkommentator verschweigt eine weitere wichtige Ursache für das derzeitige Wirtschaftsdilemma der USA, nämlich den hohen Ölpreis. Der Ölpreis steht gerade einmal läppische 5% unter seinem Allzeithoch, obwohl wir im 5. Monat der US-Rezession sind (seit Dez. 2007). Ein Ölpreisanstieg von 10 Dollar/Barrel entzieht dem amerikanischen Volk ca. 90 Milliarden Dollar an Kaufkraft im Jahr! Jetzt kann jeder mal schauen, wie stark der Ölpreis in den letzten 12 Monaten gestiegen ist! Tipp: weit mehr als 10 Dollar/Barrel.  

04.04.08 21:47

3785 Postings, 7242 Tage astrid isenbergrogers, stimme dir voll zu......

hoher oel preis,.....schwacher USD......  

05.04.08 00:04
2

2337 Postings, 6157 Tage rogersdie Dollarüberschwemmung

nimmt dramatische Züge an. "The annualized four-week average of MZM growth for the week ended April 3 hit a record 37.7% according to the St. Louis Fed" (von markt-daten.de). Hier der link: http://research.stlouisfed.org/publications/usfd/page5.pdf
Kein Wunder, wenn der Euro gegenüber dem Dollar dauernd zulegt. Da hilft bald nur noch die Vollbremsung, sprich starke Leitzinserhöhung.

 

05.04.08 01:01

51986 Postings, 6164 Tage RubensrembrandtArbeitsmarktdaten

Die Arbeitslosenquote wird noch weiter steigen (z.B. Entlassungen
im Banken-, Bau-, Immo-,  Handy-, Automobil-, Airlinesektor),
wer soll dann die teuren amerikanischen Produkte kaufen, wo
doch 2/3 der amerikanischen Wirtschaft vom Konsum abhängt, und
der Verbraucher im Schnitt weniger Geld zur Verfügung hat. Dann
müssen auch die Preise sinken. Also würden wir dann deflationäre
Tendenzen haben. Ob sich das günstig für die Aktienkurse auswirkt?

Außerdem haben die Börsen auf die Arbeitsmarktdaten reagiert
(wenn man sich das einmal genauer ansieht und sie werden in der
nächsten Woche noch stärker darauf reagieren).
Gegenbewegungen durch Short-queeze und PPT.  

05.04.08 02:23
7

7114 Postings, 8533 Tage KritikerDeutschland, das Land mit dem

höchsten Lebensniveau, der größten Sicherheit, dem besten Sozialnetz - hinter der Schweiz und einigen Fürstentümern.
Man steht auf dem Gipfel - und stellt fest - nach allen Seiten geht es abwärts.
Deshalb ist unsere Angst so groß, daß wir zittern  und ständig Gewitterwolken sehen - und jammern vor uns hin.

Oooch, wenn es regnet, oder ein Erdbeben ! ! ! oder die Kuh wird krank und der Hund heult auch schon.
Eine Ami-Bank hat Schulden, dem Irak geht das ÖL aus - um uns nur Katastrophen - OOH - AAch - OhJeh - Gute Nacht! - Kri.  

05.04.08 20:19
3

51986 Postings, 6164 Tage Rubensrembrandt"Weltuntergangschart"

Der Dow ist augenblicklich etwas über 10% von seinen Höchstständen
heruntergekommen, das preist bestimmt nicht den Weltuntergang ein.
Übrigens viel weniger als die anderen wichtigen Charts, obwohl
die Finanzkrise hauptsächlich in den USA spielt. Das sollte einem
doch zu denken geben.  

05.04.08 23:16

51986 Postings, 6164 Tage RubensrembrandtBankenkrise und Aktienkurse

Bei den fünf großen Bankenkrisen nach dem Zweiten Weltkrieg
Spanien (1977), Norwegen (1987), Finnland (1991), Schweden
(1991), Japan (1992) sind die Aktienkurse in den Jahren
vor dem 4.Jahr vor Ausbruch der Subprime-Krise stark gestiegen.

Die Immobilienpreise sind noch erheblich stärker gestiegen. Ein
Jahr vor Beginn der Subprime-Krise begannen die Häuserpreise zu
fallen, die Abwärtstendenz war auch nach weiteren vier Jahren
noch vorhanden.

Die Aktienkurse fielen in den drei Jahren vor Krisenbeginn
kräftig.

Bei der US-Krise ist hinsichtlich der Immobilienpreise im
Vergleich zu den o.a. Krisen keine Abweichung festzustellen.
Dagegen haben die Aktienkurse abweichend zu oben bisher kaum
auf die Krise reagiert. Wahrscheinlich ist dies auf die außer-
gewöhnlichen Liquiditätsspritzen der Fed zurückzuführen.
(vgl. Börse online Nr. 15, S. 60 f.)  

06.04.08 02:39
1

446 Postings, 6228 Tage ÖlrieseAnleger ignorieren schlechte Nachrichten

http://www.ftd.de/boersen_maerkte/aktien/...te/336551.html?mode=print
-----------
"Es gibt nichts, was so verheerend ist, wie ein rationales Anlageverhalten in einer irrationalen Welt.“

06.04.08 10:23

51986 Postings, 6164 Tage RubensrembrandtNorbert Walter

Norbert Walter meint, dass die Dax-Werte viel zu niedrig be-
wertet sind. Gleichzeitig behauptet er jedoch, dass die Tiefpunkte
noch nicht erreicht sind.
Lohnt es sich schon in Dax-Werte einzusteigen oder sind das nur
Zweckbehauptungen von Walter?

http://www.capital.de/finanzen/geldanlage/100010412.html  

06.04.08 16:05
1

51986 Postings, 6164 Tage RubensrembrandtWeiter wurschteln ? (1)

Die Fed füttert die Banken mit Zinsen und Liquidität und hofft
so die Finanzkrise in den Griff zu bekommen. Ein Absturz des
Dow ist durch Liquiditätsschwemme und PPT - bisher jedenfalls -
weitgehend verhindert worden.
Die Zinssenkung ist zwar bei den Hypothekengläubigern noch nicht
so recht angekommen, die Fed scheint aber zu hoffen, dass dies
durch die Geldmengenflutung noch erreicht wird.
Selbst die Dollarabwertung scheint vorerst gestoppt sein. Meiner
Ansicht kann das nur durch das Zusammenwirken aller relevanten
Notenbanken erreicht worden sein.
Somit ist die Stimmung schon wieder leicht euphorisch und mancher
fragt sich, ob die Finanzkrise schon weitestgehend abgehakt ist.
Ehrlich gesagt, mir juckt es auch in den Fingern wieder in den
Aktienmarkt einzusteigen, obwohl es immer noch reichlich warnende
Stimmen gibt, die z.T. sogar noch Tiefststände bei den Aktien-
märkten dieses Jahr voraussagen. Aber vielleicht haben diese Warner
noch reichlich Liquidität und versuchen nur einen günstigen Einstiegs-
kurs herbeizuführen?  

06.04.08 17:27
1

51986 Postings, 6164 Tage RubensrembrandtWeiterwurschteln? (1)

Bleiben noch die Überkapazitäten in bestimmten Wirtschaftsbereichen,
die zu Massenentlassungen führen werden. Die Ankündigung derartiger
Maßnahmen wird von der Börse bejubelt und häufig von entsprechen-
den Kurssprüngen begleitet. Die Verkündung der negativen Arbeits-
marktdaten führt dagegen häufig zu einem dämpfenden Effekt. Abgese-
hen von einem mauen Konjunkturprogramm - die eher Wahlgeschenke
sind - scheinen Fed und Regierung hier auf die Selbstheilungs-
kräfte der Wirtschaft zu vertrauen. Diese Fehlentwickung, verursacht
durch Geldmengenflutung und Lobbyokratie, könnte jedoch noch er-
heblichen Sprengstoff in sich bergen.  

06.04.08 20:00
1

51986 Postings, 6164 Tage RubensrembrandtWeiter wurschteln ? (1)

Dem Hypothekenschuldner ist durch die Maßnahmen von Fed und
Regierung bisher kaum geholfen worden. War er es gewohnt bei
Wertsteigerungen des Immo-Besitzes eine neue Hypothek aufzu-
nehmen um seinen unangemessenen Lebensstil beizubehalten, so sieht
er sich nun Wertminderungen konfrontiert, die zu einer Über-
schuldung führen. Da weitere Hypothekenaufnahmen nicht mehr
möglich sind, bemüht er sich um andere Bankenkredite, vor allem
aber wird er Kreditkartenkredite in Anspruch nehmen. Die Zinsen
hierfür sind erheblich höher, sodass sich die Verschuldungs-
situation noch einmal verschärft.

Bisher gehen Monat für Monat 25 - 30 Milliarden Kapital durch Ver-
steigerung von Immos verloren. Die Frage ist, wie lange sich
die USA das leisten kann.  

06.04.08 20:10
5

2337 Postings, 6157 Tage rogersBei den Diskussionen, ob

der Boden am Aktienmarkt erreicht ist oder nicht, darf man die wichtigste fundamentale Basis der Aktienkurse, nämlich die Unternehmensgewinne bzw. das Gewinnwachstum nicht vergessen! Diese sind viel wichtiger als Arbeitslosenzahlen, Neubauverkäufe o.ä. In den letzten ca. 6 Monaten konnte ich eine rapide Verschlechterung dieser sog. "earning growth rate" beim S&P500 beobachten: Zunächst gingen die Analysten von einem Gewinnwachstum von ca. +5% für Q4 2007 aus, zum Schluß waren es ca -20%. Auch für das 1. Quartal 2008 sieht es zusehends schlechter aus (von cnbc.com):

"As of Friday, April 4th: 28 companies in the S&P 500 have reported earnings for Q1, 75.00% have beaten estimates, 10.71% were in-line, and 14.29% have missed. (Data provided by Reuters Estimates)
The blended earnings growth rate for the S&P 500 in first-quarter 2008, combining actual numbers for companies that have reported, and estimates for companies yet to report, fell to -12.2% from -9.3%.
On January 1st, the estimated growth rate for Q1 was 5.7%. (Data provided by Thomson Financial)"

Solange wie die Gewinnaussichten dauernd nach unten in den Keller revidiert werden, ist eine nachhaltige Erholung derzeit unwahrscheinlich. Bisher wurde das Minus bei den Unternehmensgewinnen hauptsächlich durch (Investment-)Banken verursacht: -50% Gewinnschrumpfung dieses Sektors. Die meisten anderen Sektoren und deren Aktien wie z.B. Industrie, Dienstleister etc. haben von der Krise noch nicht viel gespürt. Sollten auch deren Gewinne wegen Rezession, hohem Ölpreis und Konsumzurückhaltung nach unten korrigiert werden, dann drohen herbe Rückschläge am Aktienmarkt. Deshalb ist die ab nächste Woche beginnende Berichtssaison (Alcoa beginnt am Montag) für die Aktienmärkte viel wichtiger als die "Zahl der neu geschaffenen Stellen" von -80.000 im März.  

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