Illertissen (aktiencheck.de AG) - Die Experten vom "Profiler Magazin" führten das folgende Interview mit Christopher Sennitt, Geologe von Oriental Minerals Inc. (ISIN CA68619L1031/ WKN A0KFUA):
Profiler Magazin: Herr Sennitt, wie ist vom geologischen Standpunkt aus Ihre Einschätzung des SangDong-Projekts in Südkorea?
Christopher Sennitt: SangDong ist Orientals Flaggschiff-Projekt, dem wir in den restlichen Wochen dieses Jahres unsere volle Aufmerksamkeit schenken werden. Die Mine war früher die größte Wolframmine des Landes, die zurückgebliebene Erzressource im Haupterzkörper beträgt 15,6 Mio. Tonnen mit Graden von 0,5% WO3 pro Tonne. Als die Mine aufgrund niedriger Metallpreise 1992 geschlossen werden musste, blieben etwa 40% der Mine unberührt zurück. Die Hauptader ist 6m dick, 1,3km breit und 1,8km lang entlang des Grabens. Darunter befinden sich jedoch noch weitere Adern sowie so genannte Fundamentschwellen, die zum Großteil noch nie abgebaut wurden. Diese Adern scheinen identisch mit der Hauptader zu sein, von daher sehe ich gewaltiges Upside-Potenzial! Es handelt sich hier um eine sehr große "Tagebau"-Zielfläche, der "Open Pit" wird etwa 2.000m lang, 500m breit und 300m tief sein, das Verhältnis von Abfall und Erz dürfte 3:1 sein.
Profiler Magazin: Der Fokus beim Sangdong-Projekt liegt demnach vorerst auf den Wolframreserven und nicht auf dem Molybdänpotenzial.
Christopher Sennitt: Richtig, zunächst wollen wir uns auf das Wolfram konzentrieren, damit wir einen frühen Cashflow erzielen, danach auf das Molybdän darunter. Die koreanische Regierung führte Ende der 1980er Jahre Testbohrungen unterhalb der Wolframmine durch und stellte eine hochgradige Molybdänressource fest. Da nicht nur die Wolfram- sondern auch die Molybdänpreise seither bedeutend angestiegen sind, werden wir als nächsten Schritt das Untertage-Potenzial dieser gewaltigen Molybdänlagerstätte evaluieren.
Profiler Magazin: Wenn es also Step by Step vor sich gehen soll, verraten Sie uns auch gleich, wie viele Schritte bis zur Produktion fehlen?
Christopher Sennitt: Nächstes Jahr werden wir etwa 90 Testbohrlöcher machen und metallurgische Untersuchungen vornehmen, sowie die Vor-Machbarkeitsstudie abschließen, im Jahr darauf folgen weitere Bohrlöcher und Tests, sodass wir voraussichtlich im dritten Jahr kurz vor dem Abbau stehen.
Profiler Magazin: Das sind ehrgeizige Aussichten; glauben Sie, der Standpunkt der Projekte, Südkorea, trägt dazu bei, dass diese Ziele erreicht werden?
Christopher Sennitt: Ich arbeite seit 20 Jahren als Geologe in Asien, seit 4,5 Jahren bin ich in Südkorea tätig. Daher kann ich beurteilen, dass es sich in Südkorea schneller arbeiten lässt als in vielen anderen Ländern, vor allem als in den anderen asiatischen Ländern. Dafür ist das Rechtssystem genauso verantwortlich wie die stabile demokratische Regierung, die qualifizierten Arbeitskräfte und die Kultur der Menschen im Allgemeinen. Ein Beispiel: Wir haben das Geschäft mit den Verkäufern der SangDong-Mine am 9. Oktober abgewickelt, und nur einen Monat später, nämlich morgen, wird die erste Bohrausrüstung zum Projekt gebracht. An kaum einem anderen Ort geht es so schnell und problemlos voran. Wir werden also in wenigen Tagen ein 750m tiefes Loch bohren und hoffentlich die Hauptader treffen, um uns danach langsam zum Molybdän vorzuarbeiten.
Profiler Magazin: Am Ende hätte ich noch gerne Ihre Meinung zur Muguk-Goldmine gewusst: Wie groß sehen Sie dort das Upside-Potenzial?
Christopher Sennitt: Während es sich bei SangDong um die historisch größte Wolframmine handelt, war Muguk der größte Goldproduzent. Nächstes Jahr werden wir drei Löcher von jeweils 500m Tiefe bohren, um das Tonnenpotenzial zu evaluieren. Die historischen Ressourcen belaufen sich auf 1,4 Mio. Tonnen zu durchschnittlich 14 g/t Gold und durchschnittlich 73 g/t Silber, wobei nur von einer Ader abgebaut wurde. Es wurden in der Vergangenheit jedoch mehr als 20 separate Adersysteme über eine Streichlänge von 1,3 bis 2,2 km festgestellt; viele der zahlreichen Adern, die teilweise zwischen 0,1 und 3,0m breit sind, wurden bisher nicht exploriert. Es besteht also auch hier gewaltiges Upside-Potenzial!
Profiler Magazin: Vielen Dank für das Interview! (Interview vom 07.11.2006) (08.11.2006/ac/a/a)
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