Das Delisting-Angebot steht. Solange sich an dessen Konditionen nichts ändert, wird es vorläufig dabei bleiben, dass manche Vertreter ihrer Zunft verkaufen müssen.
Und das Beispiel Sirmike und sein Blogbeitrag zeigt ja, dass selbst viele andere Privatanleger (wie du ja auch) die Auffassung vertreten, dass man halt einfach weiterziehen sollte und hier lieber nach dem Motto "lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende" verfahren sollte. Ich kann diese Auffassung auch völlig nachvollziehen. Die nächsten Monate könnte der Aktienkurs hier theoretisch bei 18,5-19,0 festgezurrt sein. Währendessen kann man anderswo gute Renditen einfahren. Daher habe ich mit dieser Ansicht auch kein Problem, wenn man vom rein praktischen Aspekt als Investor ausgeht. Was mich daran stört, ist eher die Theorie. Und das habe ich dir gestern ja schon versucht zu verdeutlichen. Denn diese Haltung ist ja genau das was die Samwers wollen bzw. womit sie gerechnet haben. Wenn du 18 Monate lang nichts für die Aktie in Sachen IR-Arbeit tue, und sogar öffentlich sage, dass ich keine Ideen mehr habe, torpediere ich natürlich derartig den Aktienkurs in meinen gewünschte Richtung, dass man eine Bewertung erreicht, die völlig grotesk ist. Leider gibt es dann halt so Stimmen wie von dir (kein Vorwurf, aber so sehe ich es!), die dann sagen, dass man das mit Samwer ja hätte als Investor wissen müssen und die Bewertung wäre dementsprechend auch angebracht, weil das Geschäftsmodell halt nicht funktioniert oder risikoreich wäre. Sorry, aber das halte ich für ausgemachten Quatsch, weil das Geschäftsmodell keineswegs besonders risikoreich ist, mit dem vielen Cash auf der hohen Kante bei dieser lustige Bewertung ohnehin nicht. Das Problem ist eher, dass die Samwers die letzten 18 Monate alles dafür getan haben, um so zu tun als hätten sie keine Ahnung, welches Geschäftsmodell sie eigentlich haben oder anstreben. Und das hat dem Kurs so zugesetzt, dass wir jetzt eine komplett lächerliche Bewertung bei 18,6 ? und NAV irgendwo zwischen 31 und 35 ? haben. Wenn man jetzt dem Vorstand noch nach dem Mund redet, nach dem Motto, man hätte es als Investor wissen müssen, wie böse die Samwers sind und wie risikoreich das Geschäftsmodell ist, dann macht man genau das was sie wollen. Das beißt sich irgendwo die Katze in den eigenen Schwanz. Das ist ja fast so als würde ein Dieb in euer ungesichertes Haus eindringen und was stehlen, und danach meint er, ihr seid ja selbst schuld, weil ihr doch wissen müsst, dass er ein Dieb ist, und außerdem wäre er ja Teil der Familie, also darf er das. Manche Aktionäre scheinen oft zu vergessen, dass sie Miteigentümer von Rocket Internet sind und nicht irgendeine bucklige Verwandtschaft, die man mit Krümeln vom Erbe abspeist. ----------- the harder we fight the higher the wall
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