Am vergangenen Freitag widmete die "Bernecker Daily" dem Kursrückgang bei der Porsche SE und VW ein Kapitel, in dem u.a. zu lesen war (zit.): "Die Porsche SE ging ebenso wie VW nach dem IPO der PAG auf Tauchstation. Einen genauen Grund für den Kursrückgang kann man nicht feststellen. Es ist wohl eine Kombination aus hohen Erwartun-gen im Vorfeld, einem schwachen Markt zum IPO der Tochter und Portfolioarrondierungen."
Diese "Portfolioarrondierungen" kommen zustande, weil große Investoren, die Aktien der PSE hielten, nach der Zuteilung der PAG-Vorzugsaktien "überinvestiert" waren/sind und nun ihre PSE-Aktien abstoßen. Dabei wird jede kleine Zwischenerholung zur Abgabe genutzt. Wir werden uns darauf einstellen müssen, dass dieser Zustand noch etliche Handelstage anhält, der Kurs der PSE somit vorerst am Boden "klebt".
Aber, es gibt Hoffnung. Bernecker-Daily weiter: "Das ändert jedoch nichts an der Perspektive. Alleine der VW-Anteil hat bei der PORSCHE SE einen Marktwert von rd. 25 Mrd. ?. Der 25-%-Anteil für die Stammaktien an der PORSCHE-AG kommt dazu. Die Sperrminorität an PORSCHE ?neu? hat die Holding mit einem Abschlag von 24 % gekauft, wenn man die von VW im ersten Quartal 2023 zu zahlende Sonderdividende berücksichtigt. Die PORSCHE SE notiert deutlich unter ihrem Substanzwert."
Rechnen wir nach: Der Marktwert der 25% Stammaktien der Porsche AG dürfte sich auf rund (911 Mio. : 8 = 114 Mio. à ca. 95,- Euro = rd. 10,8 Mrd. Euro belaufen. Zusammen mit den oben genannten 25 Mrd. wären das schlappe 35,8 Mrd. Euro Substanzwert der Porsche SE. Dazu kämen die sonstigen Preziosen der SE. Und nun vergleichen wir den Substanzwert mit der Marktkapitalisierung der SE per heute: 9,81 Mrd. Euro! Das heißt nichts anderes als dass die Marktkapitalisierung der Porsche SE sage und schreibe fast 73 % unter ihrem Substanzwert liegt! Selbst unter Berücksichtigung eines Holdingabschlags von 20% wäre die Porsche SE immer noch mehr als 50% unterbewertet. Etwaige Restfinanzierung für den Kauf der Porsche-Stämme lasse ich hier außen vor, weil ich deren Einzelheiten nicht kenne.
Solche drastischen Unterbewertungen werden früher oder später korrigiert. Darin liegt die "stille Reserve" der Porsche SE. Und das kann nichts anderes heißen als: Kaufen, dass die Schwarte kracht! Wohlgemerkt die SE - nicht die Porsche AG, denn die ist wohl eher nicht unterbewertet.
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