https://www.fool.de/2020/02/12/...sationelle-112-eigenkapitalrendite/Endlich mal wieder ein IT-Unternehmen aus Deutschland, das einfach nur durchzieht! Die atemberaubenden Wachstumsraten von TeamViewer (WKN: A2YN90) in Kombination mit einer sagenhaften Profitabilität wirken zum Teil fast surreal. Hier sind die Fakten zum abgelaufenen Geschäftsjahr und eine Einschätzung, was die Zukunft für die TeamViewer-Aktie bringen könnte.
Eine nahezu unschlagbare Eigenkapitalrendite
Je höher die Eigenkapitalrendite, desto schneller entwickelt sich die Substanz eines Unternehmens. Über die Beobachtung ihrer Entwicklung kann man bei normalen Unternehmen unter anderem Hinweise darüber bekommen, ob einbehaltene Gewinne effektiv dem Wachstum der Profitabilität dienen oder damit eher Bilanzlöcher gestopft werden. Aber TeamViewer ist alles andere als ein normales Unternehmen.
Zum Jahresende 2019 standen gerade einmal 99 Mio. Euro Eigenkapital in der Bilanz. Daraus hat TeamViewer Gewinne in Höhe von 111 Mio. Euro generiert ? netto, wohlgemerkt, und den Aktionären zustehend. Das ergibt eine Eigenkapitalrendite von 112 % ? Wahnsinn! An dieser Stelle muss man sich natürlich fragen, ob es dabei einen Haken gibt. Dabei hilft der Blick auf das Vorjahr.
Ende 2018 stand nämlich ein Wert von minus 217 Mio. Euro Eigenkapital in der Bilanz und das Nettoergebnis war mit -12 Mio. Euro auch noch negativ. Die Kombination aus einer Wandlung von Schulden in Eigenkapital und des gelungenen Turnarounds vor dem Börsengang hat die Substanz in den positiven Bereich gehievt. Es handelt sich also um eine Sondersituation, weshalb andere Kennzahlen vielleicht besser geeignet sind, um TeamViewer zu bewerten.
Im Vorjahr lasteten noch über 1,1 Mrd. Euro Schulden auf der Bilanz. Ein Teil davon konnte mittlerweile abgetragen werden. Zum 31. Dezember sind es noch 867 Mio. Euro, davon 582 Mio. Euro in Form von verzinsten Darlehen. Dem steht ein bereinigter operativer Gewinn vor Abschreibungen (EBITDA) von 182 Mio. Euro gegenüber. Davon bräuchte es drei, um die Nettoverschuldung komplett abzutragen.
Das Ziel lautet nun, diesen Faktor im Laufe des Jahres weiter auf zwei zu reduzieren. Da aufgrund der guten Geschäftsentwicklung mit weiter steigenden Gewinnen zu rechnen ist und zuletzt über 94 % des EBITDA in freie Barmittelzuflüsse konvertierten, spricht alles dafür, dass das gelingen kann. Dadurch, dass die Bilanz eher noch besser als geplant gestärkt werden kann, entfällt eine wichtige Sorge, die Anleger vielleicht bisher von einem Investment abgehalten hat.
Eine weitere interessante Kennzahl ist die Gesamtkapitalrendite, die den Betriebsgewinn durch die Bilanzsumme, also sämtliches Vermögen (Aktiva) oder sämtliches Kapital (Passiva), teilt. Für 2019 haben wir folgende Werte: 153 Mio. Euro geteilt durch 965 Mio. Euro, woraus sich 16 % ergeben. Im Vorjahr waren es noch 11 %. Zum Vergleich: Bei SAP (WKN: 716460) lag der Wert 2019 bei 7,5 % beziehungsweise mit dem deutlich höheren bereinigten Betriebsgewinn gerechnet bei 13,6 %. Auch aus diesem Blickwinkel heraus sind die Werte für TeamViewer herausragend...."