IP-DSL-Markt profitiert von xDSL-Boom
Der xDSL-Markt in Europa, Nahost und Afrika (EMEA) wächst auch weiterhin mit atemberaubender Geschwindigkeit. Hiervon profitiert auch der Internet Protokoll (IP) über DSL Servicemarkt. Im Jahr 2000 auf 199,4 Millionen Dollar beziffert, sollen die Umsätze in Europa, Nahost und Afrika bis 2006 auf 2,27 Milliarden US-Dollar hochschnellen. Zu diesem Ergebnis kommt die Unternehmensberatung Frost & Sullivan einer neuen Analyse.
Der Löwenanteil der Erträge mit xDSL in der EMEA-Region fiel im ersten Quartal 2000 auf Europa (92 Prozent). Zum raschen Wachstum von DSL hat hier vor allem die Konkurrenz rivalisierender Techniken (z. B. Kabelmodems und Wireless Local Loop) beigetragen. Die DSL-Technik ist für traditionelle Telekoms der einfachste und schnellste Weg, mit Kabelfirmen auf dem Markt für Breitband-Internetzugang in Wettbewerb zu treten.
Weitere Stimuli erhalte der Markt von der ersten Welle von Ortsnetzentbündelungen, vom explosionsartigen Zuwachs beim Breitbandzugriff und durch die Telekom-Deregulierung. Die Basis für die Gesamtentwicklung bildet das Internet, das seine Kapazität auch weiterhin alle drei Monate verdoppelt. Parallel steige die Nachfrage nach größerer Bandbreite ständig an. Mit erweiterten Bandbreiten eröffne sich der Weg für eine neue Generation von Anwendungen, darunter Telelearning, Homelearning, Videokonferenzen und interaktive Netzwerk-Spiele. Laut Frost & Sullivan bildet das Spektrum der xDSL-Technologien dafür eine ideale Grundlage.
Gleichzeitig stellt Frost & Sullivan fest, dass im ersten Quartal 2000 in Europa rund 85 Prozent des DSL-Verkehrs über ein ATM-Backbone, die verbleibenden 15 Prozent über ein IP-Backbone übertragen wurden. Doch ist zu erwarten, dass IP über DSL immer stärker an Bedeutung gewinnt. IP-Netzwerke sind im Unterhalt kostengünstiger als ATM-Netzwerke; zudem werden durch den massiven Umschwung der Industrie auf IP-exklusive Netzwerke erstklassiger Support und Interoperabilität mit IP rasch zur Grundvoraussetzung. Frost & Sullivan rät den Anbietern, jetzt Wege zu suchen, um bestehende Fachkenntnisse und Infrastrukturen im Hinblick auf neue IP-basierte Internetdienste optimal zu nutzen.
Um in der IP-Industrie Fuß fassen zu können, müssten die Wettbewerber zudem ihr Portfolio erweitern und höhere Zugriffsgeschwindigkeiten auf das Internet verfügbar machen. Wer sich in Bereichen wie VPN-Diensten (Virtual Private Networks), Sprache über DSL und Video auf Abruf erfolgreich etablieren kann, hat beste Zukunftsaussichten. Damit DSL sein volles Potenzial entfalten kann und wirklich überall verfügbar ist, sind Follow-Me-Dienste, Web-basierte Servicewahl auf Abruf, vom Endkunden selbst installierbare Geräte, Vertrieb über den Einzelhandel, Interoperabilität und automatisierte Ende-zu-Ende-Massenmarktversorgung nötig.
Mit zunehmender Popularität von DSL ist auch VoDSL, sprich Sprache über DSL, nicht mehr weit. Die Entbündelung der Ortsnetze und die Nachfrage nach kostengünstigen Netzen für Sprache und Daten werden voraussichtlich zu einem raschen Wachstum des VoDSL-Marktes beitragen.
Aggressive Markteinführung nötig
Für einen größeren Marktanteil und bessere Rentabilität muss die xDSL-Technik laut Frost & Sullivan aggressiv eingeführt werden. Gleichzeitig stellt die Studie fest, dass die Telekom-Gesellschaften den xDSL-Techniken bisher sehr zurückhaltend gegenüberstehen bzw. nicht bestrebt sind, Geschäftskunden statt High-end E1-Diensten jetzt xDSL-Dienste anzubieten. Die unterschiedliche Rechtslage innerhalb der EMEA-Region werde es kaum zulassen, dass sich ein einzelnes Unternehmen als Competitive Local Exchange Carrier (CLEC) für die gesamte Region etabliert. Frost & Sullivan gehen vielmehr davon aus, dass sich im Schatten der traditionellen Telekoms kleine, lokale Endvermittlungsbetreiber entwickeln. Die einzige Möglichkeit dieser Unternehmen, sich miteinander zu verbinden, besteht im Einsatz von IP. Zum Aufbau eines europaweiten Servicenetzes ist die IP-Konnektivität die beste Technik, schließt die Studie. (as)
[Mo, 22.01.2001] - © 2000 de.internet.com
Und welche Software wird dann gebraucht ??? So wie früher Microsoft mit DOS als der PC den Durchbruch schaffte....
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