FIRMEN-BLICK-Billigladenkette Pepco strebt 2022 nach Deutschland Name Markt LetzterVeränderung§ STEINHOFF INTERNATIONAL HOLDIN Frankfurt 0.15 0.016 (11.94 %) 14. Dez (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
PEPCO - London: Die an der Warschauer Börse notierte Billigladenkette will im kommenden Jahr nach Deutschland expandieren. Voraussichtlich im Frühjahr werde man dort eine kleinere Zahl von Filialen eröffnen, sagte Pepco-Chef Andy Bond. In Spanien, Italien und Österreich, wo der Betreiber der Ketten Poundland, Pepco und Dealz schon aktiv ist, soll das Wachstum beschleunigt werden. Der hochverschuldete südafrikanische Eigentümer Steinhoff hatte Pepco im Mai an die Börse gebracht, um seine Gläubiger zu befriedigen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz des Unternehmens mit gut 3500 Filialen in 17 Ländern um 19 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro.
NORWEGISCHER STAATSFONDS - Oslo: Der 1,4 Billionen Dollar schwere weltgrößte Staatsfonds sortiert wegen Nichteinhaltung von sozialen und ökologischen Standards neun Unternehmen aus seinem Portfolio aus. Eine Überprüfung habe gezeigt, dass die Firmen nicht den Standards für Umweltschutz, Soziales und gute Unternehmensführung (ESG) entsprächen und Investitionen deshalb nicht mehr in Frage kämen, sagte Nicolai Tangen, Chef des Investmentfonds der Zentralbank. Bei weiteren 65 Firmen bestehe ein erhöhtes Risiko, sie drohen in der nächsten Zeit ebenfalls aus dem Portfolio zu fallen. Die Namen der Firmen nannte der Fonds nicht. Der norwegische Staatsfonds investiert weltweit in 9100 Unternehmen, darunter auch zahlreiche deutsche Konzerne. 442 Firmen seien dem ESG-Test unterzogen worden.
SIEMENS - München: Der Technologiekonzern will mit dem südkoreanischen Batteriehersteller LG Energy Solution (LGES) bei der Produktion von Batteriezellen zusammenarbeiten. Siemens werde der vor dem Börsengang stehenden LG-Tochter bei der Digitalisierung der Produktion helfen, teilte der Münchner Konzern mit. Das erste derartige Projekt soll bei Ultium Cells, einem Joint Venture von LGES mit dem US-Autobauer General Motors (GM), umgesetzt werden: Dort soll 2023 mit der Produktion begonnen werden.
NORTHVOLT - Stockholm: Der schwedische Batteriehersteller macht mit der portugiesischen Galp Energia gemeinsame Sache beim Bau und Betrieb einer Lithium-Ionen-Anlage. Mit einem Investitionsvolumen von 700 Millionen Euro soll die Fabrik 2026 in die kommerzielle Produktion gehen, wie Northvolt mitteilte. Betrieben wird die Fertigung von dem Gemeinschaftsunternehmen Aurora, an dem die Konzerne je 50 Prozent halten. Die Anlage mit rund 1500 Jobs soll mit einer Jahreskapazität von 35.000 Tonnen Lithiumhydroxid starten. Northvolt, dessen größter Aktionär Volkswagen ist, kündigte an, das Werk in Portugal werde das größte seiner Art in Europa sein. Während China 80 Prozent der weltweiten Lithium-Ionen-Zellen produziert, will Northvolt es mit großen asiatischen Playern wie CATL und LG Chem aufnehmen.
DEUTSCHE WOHNEN - Düsseldorf: Der Berliner Immobilienkonzern will nach seiner Übernahme durch den größeren Konkurrenten Vonovia in den General Standard der Deutschen Börse wechseln und damit Geld sparen. Das Unternehmen habe einen Antrag auf Widerruf der Zulassung der Aktien zum Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse gestellt, teilten die Berliner mit. Deutsche Wohnen werde aber auch künftig vierteljährlich über den Geschäftsverlauf informieren. Der Prime Standard fordert ein höheres Maß an Transparenz von Unternehmen.
RENTOKIL - Bangalore: Der britische Hersteller von Schädlingsbekämpfungsmitteln kauft für knapp sieben Milliarden Dollar den US-Konkurrenten Terminix Global. Die Firmen seien sich handelseinig und die Vorstände empfiehlen Anlegern, das Angebot anzunehmen, erklärten die Unternehmen. Die Offerte von Rentokil entspreche 55 Dollar je Terminix-Aktie, ein Aufschlag von 47 Prozent zum Schlusskurs vom Montag. An dem fusionierten Unternehmen halten die Terminix-Investoren nach Abschluss der Transaktion in der ersten Jahreshälfte 2022 rund ein Viertel der Anteile.
TOYOTA - Tokio: Der japanische Autobauer will bis 2030 acht Billionen Yen (62 Milliarden Euro) in den Ausbau seines Elektromobilitäts-Angebots investieren. Davon sollen allein vier Billionen Yen in den Aufbau eines Angebots von 30 verschiedenen batteriebetriebenen Fahrzeugen fließen, wie der weltgrößte Automobilhersteller mitteilte. Ab 2030 sollen 3,5 Millionen Elektrofahrzeuge im Jahr verkauft werden, etwa ein Drittel des gesamten weltweiten Absatzes. Bisher wollte Toyota 15 verschiedene Elektro-Modelle bis 2025 anbieten.
BT - London: Der Altice-Gründer Patrick Drahi hat seinen Anteil an dem britischen Telekommunikations-Konzern auf 18 Prozent aufgestockt. Drahi, schon jetzt größter BT-Aktionär, erklärte, er habe sich konstruktiv mit dem BT-Vorstand auseinandergesetzt und freue sich auf den weiteren Dialog. Die britische Regierung erklärte, sie beobachte die Situation genau und werde nicht zögern, bei Bedarf zu handeln, um die nationale Telekommunikationsinfrastruktur zu schützen. Reuters hatte Mitte November von Insidern erfahren, dass Drahi seinen Anteil von damals 12,1 Prozent aufstocken will. Damit wolle er seinen Einfluss bei dem Telekommunikationskonzern ausbauen, hieß es. Die Deutsche Telekom hält 12,06 Prozent an BT.
FLUGHAFEN WIEN - Wien: Österreichs größter Flughafen bekommt die gedämpfte Reiselust aufgrund der Corona-Pandemie weiterhin zu spüren. Im November zählte die Gruppe - inklusive der Flughäfen in Malta und Kosice - 1,4 Millionen Reisende. Damit seien 50,2 Prozent des Vorkrisenniveaus von 2019 erreicht worden. Im Vergleich zum Vorjahresmonat verzeichnete der Konzern jedoch mehr als sechsmal so viele Passagiere. In Wien alleine zählte der Flughafen 1,1 Millionen Fluggäste.
VT5 - Zürich: Der Börsengang der ersten Schweizer SPAC-Mantelgesellschaft ist in trockenen Tüchern. VT5 des Investors Gregor Greber habe wie geplant 200 Millionen Franken bei Investoren aufgenommen. Das Angebot sei überzeichnet gewesen. Großaktionäre wie Artemis, Point Break Capital und Veraison hatten schon vorher zugesagt, Titel im Gesamtwert von 177,7 Millionen Franken zu zeichnen. Der Nettoerlös der Transaktion belaufe sich auf 198 Millionen Franken. Handelsstart an der SIX sei am Mittwoch. Ein SPAC (Special Purpose Acquisition Company) ist einr Unternehmenshülle, die bei einem Börsengang Gelder einsammelt, um später mit einer Privatfirma zu verschmelzen. VT5 will europäische Industriefirmen erwerben und fasst dabei vor allem Branchen wie Halbleiter, Optik oder Automation ins Auge.
WEIBO - Shanghai: Die chinesische Internet-Plattform ist zu einer Geldstrafe von umgerechnet knapp 420.000 Euro verdonnert worden. Chinas Internet-Regulierungsbehörde Cyberspace Administration of China begründete die Strafe mit Verstößen gegen das Cybersicherheitsgesetz zum Schutz von Minderjährigen. Der Twitter-Rivale sei angewiesen worden, sofort Abhilfe zu schaffen. Weibo erklärte, die Kritik der Behörde zu akzeptieren. Seit Monaten zieht Peking die Daumenschrauben in verschiedenen Bereichen wie Technologie, Bildung und Immobilien an, um nach Jahren der Lockerung die Kontrolle über die Wirtschaft und Gesellschaft auszubauen.
COMMERZBANK - Düsseldorf: Das Frankfurter Geldhaus hat trotz der Unwägbarkeiten der Corona-Pandemie sein Jahresziel bekräftigt. Die Commerzbank habe für 2021 ein Risikoergebnis von unter 700 Millionen Euro ausgegeben, sagte Finanzchefin Bettina Orlopp der "Börsen-Zeitung". Nachdem in den ersten drei Quartalen 257 Millionen Euro an Kreditausfällen gebucht worden seien, müsste im vierten Quartal schon wirklich viel passieren. "Von daher fühle ich mich nach wie vor sehr wohl mit der Prognose, das Jahr mit einem positiven Nettoergebnis abzuschließen", betonte Orlopp.
MODERNA - Sydney: Der US-Arzneimittelhersteller setzt zur Produktion seiner mRNA-Impfstoffe neben den USA und Europa nun auch auf Australien als Standort. "Mit dieser neuen Partnerschaft bauen wir unsere Unabhängigkeit zur Herstellung dieser Impfstoffe hier in Australien auf", sagte der australische Ministerpräsident Scott Morrison in Melbourne. Die Anlage im Bundesstaat Victoria werde ab 2024 voraussichtlich bis zu 100 Millionen mRNA-Impfeinheiten pro Jahr produzieren. Australische Medien berichteten, dass der Deal umgerechnet 1,26 Milliarden Euro (zwei Milliarden australische Dollar) wert ist. Die mRNA-Technologie kommt bei Covid-19-Impfstoffen von Moderna und BioNTech/Pfizer zum Einsatz, kann aber auch zur Herstellung von Vakzinen gegen andere Atemwegserkrankungen und die saisonale Grippe verwendet werden. Pharmaunternehmen sehen auch bei der Behandlung von Krebs Fortschritte durch mRNA-Impfstoffe.
AMERICAN AIRLINES - Washington: Die Luftfahrtbranche hat die Pandemie laut der US-Fluggesellschaft nur durch die Corona-Hilfen der Regierung überstanden. "54 Milliarden Dollar an Covid-19-Hilfen der US-Regierung haben die Luftfahrtindustrie gerettet", wird Doug Parker, Vorstandsvorsitzende von American Airlines, laut einer der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Aussage vor einem Ausschuss des US-Senats am Dienstag aussagen. Wären die Hilfen als Darlehen geflossen, hätte die Branche nur mit Massenentlassungen und einem Stopp des kompletten Flugbetriebs ab April 2020 überlebt - bis die Nachfrage eine Wiederaufnahme des Flugbetriebs gerechtfertigt hätte. "Wie sich herausstellt hat, wäre das aber erst im Laufe des Jahres 2021 der Fall gewesen."
(Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt, Danzig, Zürich und Wien. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 30 2201 33711 (für Politik und Konjunktur) +49 30 2201 33702 (für Unternehmen und Märkte)
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