HongKong der "schöne Hafen" befindet sich auf 22 Grad nördlicher Breite und114 Grad westlicher Länge an der Mündung des Perlflußes an der Südostküste Chinas. Das HongKong umfassende 1070 quadratkilometer große Territorium umfaßt neben dem Festland und der Hauptinsel HongKong Island insgesamt 236 Inseln, viele davon verschwindent klein und zum Teil unbewohnt. Das Klima ist subtropisch mit trockenen, kühlen Wintern und heißen, feuchten Sommern - wobei etwa ein Drittel der Gesamtniederschläge in den vier wärmsten Monaten von Mai bis August fallen. In diese Zeit fallen auch die gefürchtete Taifun-Saison. In den letzten Jahrzehnten richteten starke Taifune immerwieder beträchtlichen Schaden an, weshalb HongKong heute über ein ausgefeiltes Frühwarnsystem verfügt.
Demzufolge ist der "Winter", wobei hier in der Regel für unsere Verhältnisse immernoch angenehme Temperaturen vorherrschen, als ideale Reisezeit anzusehen ist. Insbesondere die Monate von Februar und März eignen sich besonders um alle Seiten von HongKong genießen zu können. Aber auch zu jeder anderen Zeit kann man seinen Aufenthalt hier durchaus genießen.
Die Geschichte HongKongs ist zunächst geprägt von der Schiffahrt und dem Handel. Etwa ab 4000 v.Chr. findet eine kontinuierliche Besiedlung der Region, vor allem durch Fischer statt. In der Tang-Dynastie, etwa 610 bis 900 n.Chr., ist das benachbarte Kanton ein bedeutendes Zentrum des Seehandels. Als erster Ort auf dem Gebiet des heutigen HongKong wird der Stützpunkt Tuen Mun genannt. Im späten13. Jh. flieht der kaiserliche Hof vor mongolischen Invasoren nach Kowloon, und erst in der Ming-Dynastie um 1368 wird die mongolische Herrschaft beendet und der Seehandel blüht auf.
Ab dem 16. Jh. wird Tuen Mun durch die Portugiesen besetzt und zum Selbstschutz wird bis zum Ende des 17. Jh die Evakuierung des Küstenstreifens durch die Qing-Dynastie angeordnet.
HongKong und Großbritannien
1730 laufen in HongKong die erstenaus Indien kommenden, britischen Schiffe ein und eine zunächst friedliche Handelsbeziehung blüht auf. Tee und Porzellan aus China werden von den Briten zunächst mit Silber, zunehmend aber auch mit Opium bezahlt. Der Handel mit Opium weitete sich schließlich soweit aus, daß die Zahl der süchtigen Chinesen drastisch anstieg und schließlich eine Schwächung nicht nur der Region, sondern des gesamten Großreiches zur Folge hatte. Nicht nur die Armen, sondern auch hohe Beamte bis hin zum Vizekönig Kantons, verfielen dem Opium-Rausch. Durch einen kaiserlichen Erlaß wurde 1839 die Todesstrafe über den Besitz von Opium verhängt, und alle Kaufleute wurden zur Übergabe sämtlicher Opiumbestände. Die Spannungen zwischen den englischen Kaufleuten und dem kaiserlichen Hof wuchsen, insbesondere nachdem in Kanton über 20.000 Kisten englischen Opiums verbrannt wurden, so daß Lord Palmerson schließlich ein militärische Expedition nach HongKong entsandte , um die britischen Interessen durchzusetzen.
Der erste Opium-Krieg endete schließlich am 26.1.1841 mit dem hissen des Union Jack auf der Insel HongKong. Im Jahre 1842 unterzeichneten die Chinesen das Abkommen von Nanjing. Sie mußten HongKong an Großbritannien abtreten und zudem Kompensationszahlungen für das beschlagnahmte und vernichtete Opium leisten.
Damit war jedoch noch kein Ende der Spannungen in Sicht. 1856 bereits kam es zum erneuten Kriegsausbruch, dem zweiten Opium-Krieg, der 1860 mit den "ungleichen Verträgen" endet. China mußte sich bereit erklären die Insel HongKong, Kowloon sowie die New Territories und die vorgelagerten Inseln an Großbritannien abzutreten, sowie fünf Häfen zum Handel zu öffnen. Unter der britischen Oberherrschaft entwickelte sich HongKong zu einem gigantischen Wirtschaftszentrum, dessen Gesamtjahresumsatz 1996 dem von Deutschland und den USA zusammengenommen entsprach.
1997 am 1.7. um 0.00 Uhr endete der britische Anspruch auf die Kronkolonie und die "Schmach der ungleichen Verträge" wurde durch die feierliche Rückgabe HongKongs an China wieder wettgemacht. Heute besitzt HongKong einen Sonderstatus innerhalb der Volksrepublik China, der den in HongKong lebenden Chinesen für die nächsten 50 Jahre Sonderrechte einräumt. Allerdings wurde bereits kurz nach der Übergabe HongKongs bereits deutlich, daß viele Freizügigkeiten nun ein Ende haben dürften.
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