Damit kein falsches Bild entsteht möchte ich vorweg schonmal sagen:
a) weder begrüße ich die Übernahmeaktion noch verurteile ich sie, b) und im Prinzip gilt das eigentlich auch für die künftige 2Invest AG insgesamt.
Ich habe schlichtweg dazu noch keine eigene Meinung. Eine objektive/neutrale Bewertung dieser ganzen Sachlage ist auch wirklich schwierig. Texte zu verfassen die dieser Grundlage gerecht werden, dann wohl umso schwieriger, dennoch möchte ich mal ein paar Gedanken loswerden bzw. diskutieren.
Generell dürfte das derzeitige Vorgehen natürlich ohnehin die Zukunft der AG darstellen, dieses Netzwerk wird weiterwachsen, aggressiv, entweder über zahlreiche weitere KE oder halt durch Barkäufe. In Form einer Dividende werden wir ohnehin nie etwas sehen, bei gegebener Zeit werden Gewinne, wenn überhaupt durch AKPs ausgegeben. Diese Wachstumsstrategie dürfte wohl hinlänglich bekannt sein.
@Steffn: in etwa so wie bei der "Enteignung" für die TGR, CBS und Innova? Die offensichtliche Differenzierung könnte man wenigstens mal versuchen zu untermauern...
@WesHardin: das Prädikat "Schrottbude" hast du aber wirklich fix vergeben!
Persönlich mag ich diesen Sektor richtig gerne, auch wenn ich mit Softing mal nen richtigen Rohrkrepierer dieser Art im Depot hatte, bin ich prinzipiell von der zukunftsträchtigen Entwicklung dieser ganzen Branche mehr als überzeugt. Ansonsten ist das Handeln hier allgemein sicher als antizyklisch einzustufen, dieser Bereich ist natürlich extrem konjunktursensibel und damit gerade...
Deine Zours-Manie hat mich übrigens schon soweit infiziert, dass ich gestern die meiste Zeit meiner Recherche darauf verwendet habe eine Verbindung der beteiligten Personen zum Zours-Netzwerk zu finden. Nachdem ich nun eine Nacht darüber geschlafen habe ärger ich mich doch aus mehreren Perspektiven über die verschwendete Zeit...
Für meinen persönlichen Gesamtkontext erstmal nicht so wichtig, aber dennoch würde mich an dieser Stelle interessieren, warum man hier den Weg einer Kapitalerhöhung dem des Barangebotes bevorzugt (schließlich verwässert der Anteil der DB auch)? Dient das wohlmöglich auch, um Norman Rentrop und dessen Netzwerk mit ins AG-Boot zu nehmen? Oder doch wie oben erwähnt eine bekannte Wachstumsstrategie dieses Konsortiums? Bei einem Barkauf dieser Größenordnung wäre auch nicht mehr viel Spielraum übrig, um die Holding wohlmöglich kurzfristig durch sich "spontan" ergebene Chancen weiter wachsen zu lassen. Warum also nicht erstmal so versuchen? Ich denke da werden noch viele Versuche dieser Art folgen...
Wirklich schwierig diese Situation einzuordnen.
Derzeit verkaufen ist für mich keine Option, leider, aber der Abstand zum Cashbestand + SE-Erwartung pro Anteil ist mir persönlich gerade einfach zu heftig/übertrieben. Die SE-Anteile möchte ich jedoch im Depot wissen, also bleibt wohl nur der Weg über die derzeitige AG! Zu verkaufen und mir später die Anteile der SE über die Börse sichern? Scheint mir bei der derzeitigen Bewertung wohl auch eher...
Wobei sich der Abverkauf der AG sicherlich nachdem Spin-Off verschärft, egal was dessen 30%iger Anteil in die Bücher spült. In Anbetracht der geringen Volumina / Interesse / Abneigung an der AG hat das natürlich Potential in der Bewertung noch wesentlich groteskere Züge anzunehmen. Diesem Dilema bin ich mir nun schon eine ganze Weile bewusst, derzeit sehe ich mich hier gefangen, das ist wohl auch so gewollt...
Ich habe mir im April, also lange vor dieser Sache, tatsächlich mal überlegt DB-Anteile zu kaufen. Irgendwie ist es aber dann doch nicht dazu gekommen. Aber die ersten Eindrücke zu diesem Verein konnte ich bereits sammeln...Auch wenn du nun schon mehrfach davor gewarnt hast diesem Netwerk sein Geld anzuvertrauen, habe ich aus der eigenen zuvor beschriebenen "Not" heraus, das Thema für mich nochmal aufgegriffen.
Vorweg: Ja, die Weltanschauung von dem Zours ist mal richtig altbacken, wer dafür ein Gefühl bekommen möchte, liest sich mal den Punkt "Unternehmensstrategie" in dem "Bericht des Aufsichtsrats" zur letzten DB-Hauptversammlung durch. Ich gehe auch mit dir völlig Akkord, das dieses Netzwerk äußerst aggressiv und scharmlos in bestehende Firmen eindringt (wobei ich mir mittlerweile bei Biofrontera ein eigenes Bild gemacht habe und pro Zours bin, zumindest was die Klagen angeht). Ja, einmal drin, gilt es den Kleinaktionär möglichst schnell los zu werden. Dafür scheint jedes Mittel recht. Wir sehen es doch auch hier, keine Transparenz und Lügen, deren Platzierung und Offenlegung für mich absolut System hat. Zusammengefasst: es wird geklüngelt, gelogen und vielleicht auch in Grauzonen betrogen, alles dem untergeordnetem Ziel dieses Netzwerk unter seinen Bedingungen immer weiter anwachsen zu lassen und sich und seinen Gefolgsleuten die Anteile so günstig wie nur irgend möglich zu sichern. Diese doch recht plakativen und teilweise auch einseitigen Verurteilungen/Schuldzuweisung befeuerst du ja auch immer wieder (und ich stimme dem voll zu). Allerdings wechselt sich mit der neuen Holding auch die Perspektive - vom Opfer zum Täter. Nun würde ich das gerne, wenn irgendwie möglich, an fixen, vergangenen Beispielen konkretisieren, warum das hier alles Übel ausgehen soll. Die Aktionäre, sofern ich das richtig überblicke, die dieses System durch ihre bleibende Teilhabe gebilligt haben, sind bei weitem nicht leer ausgegangen. Dieses Netzwerk hat, wie wir mittlerweile selber erfahren haben, einfach Erfolg...
Wie denkt ihr darüber? Mit der Situation arrangieren oder fliehen?
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