Nach drei klaren Siegen (10:0 Tore) soll der unbesiegte Spitzenreiter, der auf den angeschlagenen Torjäger Luca Toni verzichten muss, in der mit 57 000 Zuschauern ausverkauften Hamburger WM-Arena seinen ersten Dämpfer erhalten.
Der HSV schöpft sein Selbstvertrauen vor allem aus dem locker herausgespielten 4:0 in der UEFA-Cup-Qualifikation gegen Honved Budapest. «Jeder versucht, den Bayern ein Bein zu stellen, das werden wir auch versuchen», kündigte HSV-Trainer Huub Stevens an.
Ob es allerdings reicht, dem Starensemble von der Isar um Franck Ribéry und den von einer Knieverletzung genesenen Miroslav Klose Paroli bieten zu können, weiß auch der Niederländer nicht. «Die Bayern sind natürlich ein ganz anderes Kaliber als Budapest», meinte Stevens. «Ich weiß noch nicht, wie wir sie knacken können.»
Obwohl die Hamburger drei der vergangenen vier Duelle mit den Bayern für sich entschieden, geht Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld zuversichtlich in die Partie: «Wir fahren nach Hamburg, um das Spiel zu gewinnen.» Daran ändert auch der Ausfall von Toni nichts, der sich wegen der Nachwirkungen einer Oberschenkelzerrung auch beim Abschlusstraining des Rekordmeisters in München mit individuellen Übungen begnügen musste und anschließend gar nicht erst mit nach Hamburg flog. Klose dürfte als einzige Spitze fungieren, erstmals nach seiner Knie-Operation im vergangenen April zählt Lukas Podolski wieder zum Kader bei einem Punktspiel des Rekordmeisters.
HSV-Trainer Stevens muss sein Team auch umformieren: Der ballsichere Vincent Kompany muss ein Spiel Sperre absitzen, und auf der rechten Abwehrseite fehlt Guy Demel. Der Ivorer wurde vom DFB- Sportgericht mit einer Vier-Spiele-Sperre wegen «krass sportwidrigen Verhaltens» belegt. Als Alternative auf der Position steht der 18-jährige Jerome Boateng bereit, der erst vor wenigen Tagen von Hertha BSC verpflichtet wurde.
Mit besonderer Freude erwartet Paolo Guerrero das Spiel gegen seinen Ex-Verein aus Bayern. Als zweifacher Torschütze gegen Budapest hat er sich an die Spitze der Hamburger Stürmergilde geschossen. Dem als Torjäger verpflichteten 5,8 Millionen-Euro-Einkauf Mohamed Zidan, der die hohen Erwartungen bislang nicht erfüllen konnte, wird wohl nur ein Platz auf der Auswechselbank bleiben.
Dagegen haben die Bayern bis auf Toni nahezu alles an Deck, was Tore schießt und Zauberpässe spielt. Bei Toni soll nach einer weiteren Untersuchung bei Bayern-Arzt Hans-Wilhelm Müller- Wohlfahrt entschieden werden, ob der Angreifer zur italienischen Nationalmannschaft reist, die in der EM-Qualifikation in der WM-Final-Revanche auf Frankreich trifft.
|