natürlich können Anleihen für den Investierten crashen. Wenn ich 10 Jährige zu 2% halte, die Kurzläufer aber auf 4% steigen, oder neue Langläufer auf 3, dann mache ich gegenüber allen Neuinvestierten Miese. Wenn ich eine Fond verwalte, der Kundengelder in Anleihen investiert stehe ich plötzlich vor einem großen Problem - mir laufen die Kunden davon :) Und da alle Anderen das gleiche Problem haben kommt es zu hohen Kursverlusten. Dann habe ich eine Anleihe für 1000 Euro bezahlt und mir 2% für 10 Jahre gesichert und wenn ich diese Anleihe verkaufen will, dann wird sie mir nur noch für 950 Euro abgekauft (oder noch weniger). Anleihen werden permanent gehandelt, niemand investiert 10 Jahre in eine. Ich mache also noch Miese beim Verkauf.
Und wenn die Anleiheprofis sehen, dass die Renditen weiter steigen werden sie nen Teufel tun und in aktuelle Kurzläufer switchen, wo sie doch mit den aktuellen Anleihen schon dick im Minus stehen bzw. diese deutlich unter Einstandskurs verkauft wurden. Nein - sie werden beobachten, wie die Renditen sich weiter entwickeln und ihr Geld irgendwo zwischenparken (müssen)- vorzugsweise am Aktienmarkt.
Du machst bei deinen Überlegungen einen Fehler: Es handelt sich um eine Zinswende! Das bedeutet, die Zinsen werden nun (wahrscheinlich) über 30 Jahre steigen. Oder 20, was weiß ich. Fest steht, es geht sehr lange nur bergauf. Und die Anleihekäufer stehen vor einem Dilemma. Würdest du heute 10 Jahre lang jemandem 1000 Euro für 3% Zinsen im Jahr leihen, wenn du weißt, nächstes Jahr gibt dir jemand 4% und übernächstes sogar 5% ? Das ist jetzt etwas überspitzt dargestellt.
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