Übersetzungsprobleme aus dem Englischen könnten die Deutsche Bank AG, Frankfurt, eine Viertelmilliarde Dollar kosten: Ein US-Richter hat einen Antrag des deutschen Geldinstitutes auf Abweisung einer Gruppenklage von Bankers-Trust-Aktionären zurückgewiesen.
Diese werfen dem Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Rolf-E. Breuer nach einem Bericht des ?Handelsblatt? vor, sie durch eine missverständliche Verwendung des Wortes ?Übernahmeangbot? irregeleitet zu haben. Nach Informationen aus Verhandlungskreisen wird die Anklageseite im bevorstehenden Verfahren möglicherweise Schadenersatzforderungen von bis zu 250 Miollionen Dollar erheben.
Breuer hatte im Oktober 1998 dementiert, in ?Übernahmegesprächen? mit der US-Bank Bankers Trust zu stehen, hieß es rückblickend. Tatsächlich aber verhandelte die Deutsche Bank zu diesem Zeitpunkt bereits mit Bankers Trust.
In der Vorverhandlung räumten Breuers Anwälte ein, dass das Wort ?Übernahmegespräche? im Englischen als ?takeover talks? übersetzt werde. Sie argumentierten aber, dass die Bezeichnung ?Übernahmegespräche? im Deutschen nur gebraucht werde, wenn die Gespräche bereits in einem konkreten Stadium angelangt wären. Dies sei zum Zeitpunkt der Breuer-Aussage aber noch nicht der Fall gewesen, schreibt die Zeitung.
Quelle: manager-magazin.de
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