Hornblower Fischer Ericsson kaufen Datum : 12.03.2001 Zeit :10:48 Ericsson-Aktien (WKN 850001) gerieten erneut in den Sog der Telekom-Baisse, so die Einschätzung der Analysten von Hornblower Fischer. Jedoch seien die Schweden als weltweit zweitgrößter Telekommunikationsausrüster sehr gut positioniert. Ericsson wachse in den Kernbereichen schneller als der Gesamtmarkt und habe seine Führerschaft bei der Infrastruktur der zweiten und dritten Mobilfunkgeneration ausbauen können. Dabei habe das Unternehmen bis zum Ende letzten Jahres deutlich mehr als 50% der Aufträge im Bereich GPRS- und 3G-Systeme akquiriert. Zur Festigung dieser Position müsse Ericsson aber hohe Forschungs- & Entwicklungskosten auf sich nehmen, was zusammen mit erheblichen Restrukturierungskosten im Handy-Bereich zu einer negativen Korrektur der Prognosen geführt habe.
Auf der Einnahmenseite habe die Investitionsflaute im Telekombereich für schlechte Aussichten gesorgt, die am Freitag von Cisco noch verstärkt wurde. Zudem lasse die angespannte Lage der Telekom-Konzerne starken Margendruck befürchten. Öl in das Feuer negativer Ertragserwartungen hätten zuletzt Spekulationen um Verzögerungen beim Aufbau der UMTS-Infrastruktur gegossen. Diese seien durch die Verschiebung des 3G-Start von J-Phone in Japan von Ende 2001 auf Mitte 2002 angeheizt worden, von der sich aber Ericsson als Hauptlieferant nicht stark belastet sehe.
Insgesamt würden die Analysten von Hornblower Fischer die Investitionsmüdigkeit im Telekom-Bereich aber als vorrübergehendes Phänomen ansehen. Nach hohen Anfangsinvestitionen in UMTS-Lizenzen in Europa dürften die Konzerne an einem schnellen und reibungsfreien Aufbau der Infrastruktur interessiert sein. Entsprechend positiv seien die mittel- bis langfristigen Wachstumsperspektiven von Ericsson.
Man rate daher bei Kursschwäche neue Positionen aufzubauen, nachdem die Kaufempfehlung der Analysten von Hornblower Fischer im Januar bei 97 SEK ausgestoppt wurde. Vorsicht sei aber wegen des Restrisikos und dem noch nicht billigen Niveau der Aktien weiter angebracht.
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