Ich behaupte mal, dass die jüngste Wirtschaftskrise sich ihrem Ende nähert und immer mehr in einen moderaten Aufschwung übergeht. Eine der stärksten Motive, um Gold zu halten, ist der Schutz vor Inflation und Hyperinflation, Gold gilt insoweit als Krisenmetall. In den späten 80-ziger und 90-ziger Jahren des letzten Jahrtausends haben wir einen stetigen Verfall des Goldpreises je Feinunze bis auf zeitweise unter. 250 US-$ die Feinunze gesehen. Die "Strategen" der Bank of England hatten damals erkannt, dass Gold wenig profitabel in den Tresoren dahindümpelt und allenfalls über die Goldleihe bescheidene Erträge abwirft. Daher der "glorreiche" Beschluss 415 Tonnen via Auktionen mit Tranchen von 25 bzw. 20 Tonnen den Goldschatz zu "versilbern" (Durchschnittspreis 275 US-$ je Unze). Textauszug Vor zehn Jahren war Gordon Brown Finanzminister unter Premierminister Tony Blair. Im Mai 1999 erteilte er der Bank of England die Erlaubnis, den Beginn von Gold-Auktionen anzukündigen. Zwischen Juli 1999 und März 2002 hielt die Bank of England 17 solche Gold-Auktionen ab, in deren Verlauf sie sich von insgesamt rund 400 Tonnen Gold trennte. Der durchschnittliche «Preis», der im Zuge dieser Auktionen für das Gold erzielt wurde, lag bei ungefähr 275 Dollar pro Unze. Man beachte, dass der Zeitraum, in dem die Auktionen abgehalten wurden – Juli 1999 bis März 2002 – nahezu perfekt dem Tiefststand des Goldpreises entspricht, von dem aus dann die gegenwärtige weltweite Goldhausse begann. Die Anlage in Anleihen, insbesondere US-amerikanischer Provenienz mit vermeintlich sicherem Rating versprach höhere Erträge von bis zu 7% Zinsen p. a. Die Schweizer Notenbank sowie der IWF zogen nach, lancierten ihre Verkäufe aber geschickter am Markt. Experten von berühmten Investmenthäusern, hielten einen Goldpreis von 150 US-$ je Feinunze für möglich. Ein Anstieg wurde faktisch ausgeschlossen, da die Notenbanken weltweit auf rd. 30.000 Tonnen unrentablen Goldvorräten säßen. Gold hätte seine Bedeutung als Währungsregulator verloren, und so weiter und so weiter. Danach erlebten wir ab etwa 2002 einen zunächst ganz allmählichen, später sich beschleunigenden Anstieg des Goldpreises bis heute. Kluge Köpfe bei der F.A.Z. hatten dies mit plausiblen Gründen prognostiziert. An utopische 1.200 US-$ die Feinunze hatte aber auch damals keiner gedacht. Bestenfalls 400 US-$ auf Sicht bis 2005 hielt man für möglich. Der gegenwärtige Anstieg auf 1.200 US-$ ist IMHO im Wesentlichen eine Reaktion auf die nach wie vor in den Märkten verwurzelte Unsicherheit, über die weitere wirtschaftliche Entwicklung und einen möglichen Rückfall in eine neue Rezession. Fast schon schizophren erscheint vor diesem Hintergrund das Krisenszenario eines schnellen Anstiegs des Goldpreises auf 10.000 US-$ je Feinunze, nur denkbar bei einer sich rasant beschleunigenden Inflation und einer Prognose für den Dow-Jones in einer Bandbreite zwischen 3.000 und 1.000 Indexpunkten, nur denkbar bei einer länger andauernden massiven Deflation. Beide Szenarien sind für mich derzeit völlig realitätsfern. Einerseits wird die US-Administration alles tun, um die Wirtschaft aus der Krise herauszuführen. Andererseits sind inflationäre Tendenzen derzeit eher gedämpft durch die massiven Sparbemühungen der staatlichen Haushalte. Kritiker sprechen schon vom Sparen zur falschen Zeit. Andererseits befeuern die Volkswirtschaften der Schwellenländer, welche auf den Wachstumspfad zurückgekehrt sind, die Weltkonjunktur und kompensieren binnenwirtschaftliche Konsolidierungseffekte durch gekürzte Staatsausgaben. Ich sehe den Goldpreis Ende 2011 bei 1.000 US-$ die Feinunze und prognostiziere einen schleichenden Preisverfall bis auf 700 US-$ bis 800 US-$ bis Ende 2015.
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