FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach den zuletzt kaum veränderten Aktienkursen erwarten Börsianer auch in der Woche nach Ostern nur wenig Bewegung am deutschen Aktienmarkt. Mehrheitlich gehen Marktbeobachter von einer Seitwärtsbewegung des DAX (Xetra: Nachrichten) aus. Postbank-Aktienhändler Ascan Iredi etwa rechnet mit einer Spanne zwischen 4.300 und 4.400 Zählern. Da in der neuen Woche die Flut von Bilanzen großer deutscher Unternehmen abebbt, werden Investoren ihr Augenmerk verstärkt auf wichtige Konjunkturdaten aus den USA richten. Auch die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sieht derzeit einen Stillstand am Aktienmarkt, der durch positive und negative Impulse in der Waage gehalten wird. Einerseits drücke die Angst vor schnelleren Zinsanhebungen der US-Notenbank Fed die Stimmung an den Börsen weltweit. Zudem dürften die hohen Rohstoffpreise Konjunktur und Unternehmensgewinne belasten, heißt es bei der LBBW. Auf der anderen Seite gebe es bei Investoren aber noch viel Liquidität, jedoch wenig attraktive Anlagealternativen zur Aktie. Positiv könnte der wieder etwas gefallene Ölpreis auf die Kurse wirken. Insgesamt bleiben die Experten zuversichtlich für die Anlage in Aktien. Die LBBW bewertet die Perspektiven "trotz der Belastungsfaktoren in der Summe aber weiterhin günstig". Jedoch dürfte bis zum nächsten Aufwärtsschub noch einige Zeit verstreichen. Auch die Commerzbank (Xetra: 803200.DE - Nachrichten - Forum) betont: "Aufgrund der unverändert niedrigen Zinsen und günstiger Bewertungen zahlreicher Titel sollte sich die Stimmung bald wieder verbessern." Für kurzfristige Rückschläge könnten jedoch in den kommenden Tagen und Wochen laut Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP) Gewinnwarnungen großer US-Unternehmen sorgen. Wichtigster Unternehmenstermin in Deutschland ist am Donnerstag die Bilanzvorlage des Autozulieferers Continental . Gespannt warten Börsianer vor allem auf den Ausblick. Eckdaten zu Umsatz und operativem Gewinn sowie eine Dividendenanhebung auf 0,80 Euro hatte das DAX-Unternehmen bereits mitgeteilt. Analysten gehen davon aus, dass Continental nach der Übernahme des Konkurrenten Phoenix für 2005 ein neues Rekordjahr in Aussicht stellt. Auch einen Aktienrückkauf hält die LRP für möglich. Im Blick der Anleger wird zudem der Ausblick des Hamburger Konsumgüterkonzerns Beiersdorf stehen. Vom designierten Unternehmenschef Thomas-Bernd Quaas erwarten Börsianer bei der Bilanzvorlage Aussagen zu den Wachstumszielen der Hauptmarke Nivea, vor allem auf dem immer noch konsummüden deutschen Markt. Im MDAX legen mehrere Unternehmen Zahlen und Ausblicke vor, was zu deutlichen Bewegungen bei den einzelnen Titeln führen könnte. So haben der Modehersteller Hugo Boss , die Aareal Bank (Xetra: 540811.DE - Nachrichten - Forum) , der Baukonzern Bilfinger Berger , der Stahlproduzent Salzgitter und die Hannover Rück zu Bilanz-Pressekonferenzen eingeladen. Mit Spannung blicken Börsianer auch auf die USA. Dort werden wichtige Konjunkturdaten veröffentlicht. Im Fokus stehen die Arbeitsmarktdaten am Freitag, die Rückschlüsse auf die US-Konjunktur geben. Experten gehen im Schnitt von 225.000 neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft im März aus. Zudem gibt der ISM-Index Auskunft über das Geschäftsklima. Zentrale deutsche Konjunkturmeldung wird die Arbeitslosenzahl für März am Donnerstag sein. Diese wird zwar kaum vom deutschen Aktienmarkt beachtet, dürfte aber umso mehr Relevanz für die politische Stimmung im Land haben./fs/sf/sbi --- Von Frank Senger, dpa-AFX --- |