Geldwäsche mit Versicherungen Allianz-Kunden im Verdacht
Der Geldwäsche-Fall der Allianz-Leben weitet sich aus. Wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Steuerfahnder-Kreise berichtet, wird nicht nur gegen Kunden der Allianz wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche ermittelt. Auch andere Versicherer seien betroffen. Im Fall der Allianz-Leben solle es mittlerweile um 25.000 Kunden gehen. Sie werden verdächtigt, Schwarzgeld durch Einzahlung in Lebensversicherungen "gewaschen" zu haben. Dem Staat könnte dadurch ein dreistelliger Millionenbetrag an Steuern entgangen sein. Die Kunden sollen dabei nach Angaben der Steuerfahnder systematisch vorgegangen sein. Die Täter hätten Angebote der Versicherungen genutzt, um Schwarzgeld in den legalen Finanzkreislauf einzuführen. In der Regel sei das Schwarzgeld zunächst auf das Depot einer ausländischen Tochter einer deutschen Bank transferiert worden. Von dort sei es dann in eine deutsche Versicherungspolice investiert worden. Dem Zeitungsbericht zufolge geht es bei dem Steuertrick um einen Tarif, bei dem die Versicherten nur fünf Jahre lang oder nur einen Einmalbetrag in die zwölf Jahre lang laufenden Policen einzahlen. Nach Ablauf dieser Zeit sind die Erträge steuerfrei. Nur Kunden im Visier Ein Allianz-Leben-Sprecher sagte am Sonntag, das Unternehmen habe der Staatsanwaltschaft die notwendigen Daten zur Verfügung gestellt. Der Unternehmenssprecher wies allerdings zurück, dass auch Vorstände der Stuttgarter Allianz Leben ins Visier der Fahnder geraten seien: "Die Ermittlungen richten sich gegen Kunden der Allianz Leben, nicht gegen das Unternehmen selbst", betonte er. Mitarbeitern werde bisher nicht vorgeworfen, das Vorgehen der Kunden durch illegale Anlageempfehlungen befördert zu haben. Früheren Medienberichten zufolge hatten die Steuerfahnder bereits 2003 die Zentrale von Allianz Leben durchsucht, damals war allerdings noch von 5.700 Versicherten die Rede
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