5,2 Prozent Dividende nur noch heute [11:50, 09.05.12]
Von Franz-Georg Wenner
Wenn das keine Kaufargumente für die Softing-Aktie sind: bestes Auftaktquartal 2012 in der 30jährigen Unternehmensgeschichte, günstige Bewertung sowie 5,1 Prozent Dividendenrendite und eine Outperformance gegenüber dem SDAX sprechen für sich. Die Erfolgsstory Softing hält an. Wie bereits mit den Zahlen nach den ersten neun Monaten überzeugte der Softwareentwickler für Automatisierungstechnik und Fahrzeugelektronik auch mit einer hervorragenden Bilanz für das Schlussquartal des jüngsten Geschäftsjahres. Nachdem Ende Dezember die Prognosen vom Management noch einmal nach oben geschraubt wurden, knackte Softing nun auch diese Marken mit Leichtigkeit.
Demnach kletterte der Umsatz im vergangenen Jahr von rund 32 Mio. Euro um 30 Prozent auf 41 Mio. Euro. Beeindruckend ist vor allem die Entwicklung beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern. Mit einem Zuwachs von 177 Prozent auf 4,2 Mio. Euro blieb unter dem Strich deutlich mehr hängen als im vorherigen Geschäftsjahr. Das zeigt sich auch an der Ebit-Marge, die von 4,8 auf stolze 10,3 Prozent nach oben kletterte. Wenig überraschend entwickelte sich der Jahresüberschuss ebenfalls deutlich besser als die Erlösseite. Nach einer Mio. Euro blieben nun 3,1 Mio. Euro hängen, die Marge wurde von 3,1 auf 7,5 Prozent mehr als verdoppelt.
Rekord zum Jahresstart Im laufenden Jahr hält der starke Trend an. Rund eine Woche früher als ursprünglich geplant meldeten die Münchener bereits am Mittwoch das Zahlenwerk zum ersten Quartal. Mit einem Umsatzsprung von 8,7 Mio. Euro auf 12,5 Mio. Euro erzielte Softing das beste Auftaktquartal in der 30-jährigen Unternehmensgeschichte. Im Bereich Automotive verdoppelte sich der Umsatz von 3,2 auf 6,2 Mio. Euro. Hier wirken sich die im vergangenen Jahr geschlossenen Verträge wie auch der Kauf von samtec bereits deutlich positiv aus. Softing konzentriert sich dabei auf die Bereiche Diagnose, Kommunikation, Testen und Messtechnik. Das zweite Standbein, die industrielle Automatisierung, verzeichnete einen Umsatzanstieg von rund 14 Prozent auf 6,3 Mio. Euro. Mit Hilfe der Softing-Technologie können Fehler in den Datenkommunikationssystemen von Produktionsanlagen aufgespürt werden. Einsatzfelder liegen in der Chemieindustrie sowie bei der Öl- und Gasförderung.
Das Ebit kam von 0,9 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum auf 1,2 Mio. Euro voran, unter dem Strich blieben mit 0,9 Mio. Euro rund 0,2 Mio. Euro mehr hängen. Und auch für die kommenden Monate wird sich daran kaum etwas ändern. Der Auftragseingang legte um 39 Prozent auf 13,8 Mio. Euro zu, der Auftragsbestand liegt nun 16 Prozent höher bei 9,35 Mio. Euro.
„Die Zahlen der ersten Monate stimmen uns zuversichtlich, dass wir unsere Ziele für 2012 erreichen können: Wir gehen derzeit davon aus, dass wir im Umsatz über 45 Mio. Euro und im Ebit bei rund 4,5 Mio. Euro liegen werden. Darüber hinaus hat 2012 bei gutem Verlauf durchaus noch weiteres Potenzial“, so Unternehmenschef und Großaktionär Dr. Wolfgang Trier.
Vertrauensbeweis Für Kursfantasie könnte aber auch noch die Verwendung der liquiden Mittel - unter anderem aus der jüngst platzierten Kapitalerhöhung - sorgen. Aktionäre konnten für jeweils sieben alte Aktien eine neue für 4,40 Euro erhalten. Erfreulich stimmt vor allem, dass die Emission deutlich überzeichnet war, was wiederum ein echter Vertrauensbeweis in ein weiterhin starke operative Entwicklung sowie das Management ist. Schließlich erzielte Softing einen Bruttoemissionserlös von rund 3,5 Mio. Euro, mit der sich der Small Cap „auf einen oder mehrere Unternehmenszukäufe in den nächsten zwölf Monaten“ vorbereitet. Durch anorganisches Wachstum soll der Umsatz in den nächsten fünf Jahren auf rund 80 bis 100 Mio. Euro nach oben geschraubt werden. Geld ist somit ausreichend vorhanden, denn bereits Ende 2011 schlummerten Zahlungsmittel von 7,3 Mio. Euro in der Bilanz.
Neue Zahlen noch nicht ausgewertet Derzeit bringt Softing rund 33,6 Mio. Euro auf die Börsenwaage. Entsprechend wenig Analysten beschäftigen sich mit dem Wert. Warburg Research rechnete in einer Studie von Anfang April mit einem Umsatz für 2012 von 45 Mio. Euro und einem Ebit von 4,7 Mio. Euro. Für das kommende Jahr wird der Sprung über die fünf Mio. Euro-Marke erwartet. Gut möglich, dass nach den vorab veröffentlichten Zahlen die Prognosen in einer neuen Studie in den kommenden Tagen noch einmal nach oben angepasst werden. Derzeit taxiert Warburg Research das Kursziel noch auf 6,50 Euro – 22 Prozent über dem aktuellen Niveau. Die Bewertung lässt zumindest noch Luft nach oben.
Nach einem Ergebnis je Aktie von 0,58 Euro in 2011 rechnet BÖRSE ONLINE mit 0,64 Euro für das laufende Jahr und 0,66 Euro für 2012. Damit wäre die Software-Aktie trotz einer Kurverdopplung seit Ende 2010 nur mit dem knapp Achtfachen des für 2013 geschätzten Gewinns bewertet. Als spekulative Depotbeimischung bei einem etwas längeren Anlagehorizont sollte die Aktie somit viel Freude bereiten.
Anleger, denen auch eine Dividende wichtig ist, werden ebenfalls nicht enttäuscht. Nachdem 2010 mit 0,11 Euro je Aktie die Ausschüttung aufgenommen wurde, sollen für das abgelaufene Geschäftsjahr bereits 0,27 Euro überwiesen werden. Damit kommt die Softing-Aktie auf eine Verzinsung von rund 5,2 Prozent, deren Auszahlung ohne Abzug von Steuern erfolgt. Wer in den Genuss kommen möchte, muss sich aber beeilen, denn die Hauptversammlung findet bereits am heutigen Mittwoch statt.
kaufen Risiko hoch WKN 517800 Börsenwert 24,69 Mio ? KGV 12e 8,26 Aktueller Kurs 5,30 ? Kurs Erscheinungstag 5,26 ? Ziel 6,00 ? Stopp4,40 ? Veränd. z. Vortag -0,47 %
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