Ich gehe nicht davon aus, das die Griechen pleite gehen, der ESFS dient in erster linie einer Art Umschichtung der fälligen Anleihen von den Geschäftsbanken auf den ESFS. Ich denke der ESFS wird den Banken schon jetzt unter die Arme greifen, indem er praktisch die Anleihen übernimmt. Ich denke das das grundsätzlich richtig ist. Auf die mittelfristige Sicht erwarte ich einen Schuldenschnitt via ESFS, das wäre aus meiner Sicht die logische Folge. Die 211 Mrd ? liegen ja nicht irgendwo bei der Bundesbank rum, sondern sind gedrucktes Geld. Theoretisch gibt man es den Griechen und wenn die es (wirklich) zurückzahlen, dann vernichtet man es wieder. In der Praxis ist das Geld aber schon jetzt weg. Der ESFS sorgt in der Praxis dafür, das die Banken die Anleihe zurückerhalten und somit keine Anleger via fonds, Versicherungen, ... Ist die direkte Linie zwischen dem Schuldner Griechenland - ESFS - EZB hergestellt, dann wird es einen Schuldenschnitt geben, schätzungsweise 25 bis 33 %. Griechenland werden die Schulden erlassen und die EZB erlässt dem ESFS die rückzahlung des von der Zentralbank erschaffenen Geldes. Was den anteil der Geschäftsbanken angeht, die Geschäftsbanken schreiben lediglich in der Zukunft zu erwartende Zinseinnahmen ab, weil die Griechen teilentschuldet werden. Meine "große" Sorge ist nur, das man das Geld nicht vernichtet, das bezieht sich insbesondere auch auf den sogenannten Bankenrettungsfonds, bei dem es gerade Disskusionen in diese Richtung gibt. Was Griechenland an sich angeht, denke ich das Euroland so etwas ist wie Deutschland im Jahre 1992. Die neuen bundesländer haben damals immer mehr ausgegeben, als sie eingenommen haben, mit anderen Worten, auf lange sicht haben die Länder Bayern und Badenwürtemberg Geld nach MV usw. überwiesen und auf lange Zeit werden Deutschland und andere das für Griechenland tun. Der euro hat dazu geführt, das größere Teile der Lebenshaltungskosten überall gleich sind. Auswege : Grundfreibetrag der Einkommensteuer Basissatz plus einen %-Satz z. B. des BIP je Einwohner (Ich glaube der Grundfreibetrag in Griechenland ist größer als in Deutschland) einheitlicher Eingangssteuersatz Bei den armen Ländern eventuell ausnahmen, wenn die MwSt > ist als in den reichen Ländern Investitionen in Konsumgüterproduktion (Waschmaschinen, Kühlschränke usw.) Sparen ist keine gute Idee, Missstände abschaffen sind ok, aber sparen bei Investitionen sind nicht gut. Man muss sich außerdem nochmal Gedanken machen über die EU an sich und Euroland. Es sind verschiedene Dinge. Da geht viel Geld verloren, man könnte natürlich sagen alle die den euro haben sind EU und alle anderen fliegen raus, aber das ist wohl politisch nicht durchsetzbar, das "zweigleisige Fahren" ist aber einer der Gründe für die situation. Statt Direktzahlungen ist es vermutlich günstiger, bestimmte administrative Aufgaben zentral zu organisieren und damit die Einzelstaaten zu entlasten. (Grenzpolizei, Armee an sich) Mich stört insbesondere der extrem hohe Anteil russischer BMP 1. Die Griechen haben ein mehrfaches an Panzern als die Bundeswehr, obwohl die Gefährdungslage nicht höher ist. Die ausgaben für Millitär sind in Relation zum BIP deutlich zu hoch.
|