Die Firmen hätten trotz einer Warnung der Behörde keine Vorschläge gemacht, die Bedenken der Kontrolleure auszuräumen, teilte die Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde (CMA) am Dienstag mit. Durch die Fusion im Vertrieb für Strom und Gas könnte der Wettbewerb eingeschränkt werden und bei einigen Kunden zu höheren Strompreisen führen, bemängelten die Regulierer. Die Frist für den Abschlussbericht ist der 22. Oktober.
Innogy sicherte der Marktaufsicht seine Unterstützung zu und teilte in einer Erklärung mit: ?Wir haben keine Maßnahmen vorgeschlagen, um die Bedenken der CMA auszuräumen, da wir der festen Überzeugung sind, dass dieser Zusammenschluss für den bestehenden Wettbewerb gut sein wird.? SSE-Chef Alistair Phillips-Davies erklärte: ?Eine Überweisung in die Phase 2 ist ein etablierter Prozess für solche Transaktionen und wir sind weiterhin zuversichtlich, dass die vorgeschlagene Fusion Vorteile für die Kunden und den Energiemarkt als Ganzes bringen wird.? Er sehe die Pläne für die Gründung und die Notierung des neuen Unternehmens im vierten Quartal 2018 oder im ersten Quartal 2019 durch die vertiefte Untersuchung nicht durchkreuzt.
Die RWE-Tochter npower ringt seit Jahren mit Verlusten auf dem hart umkämpften britischen Markt. Abhilfe soll nun das Gemeinschaftsunternehmen mit SSE schaffen. Mit über elf Millionen Kunden wäre der Versorger auf der Insel die Nummer Zwei hinter der Centrica-Tochter British Gas.
Die CMA hatte den Unternehmen eine Frist bis zum 3. Mai gesetzt. Bis dahin konnten die Versorger Vorschläge unterbreiten, wie sie die Einwände der Regulierer begegnen wollen.
Der Markt in Großbritannien ist hart umkämpft. Neben Innogy und SSE ist auch E.ON im Strom- und Gasvertrieb vertreten. Zu den Wettbewerbern zählen die Centrica-Tochter British Gas, Iberdrolas Scottish Power und der französische Versorger EDF. Zusammen bilden sie die ?Großen Sechs?, die 85 Prozent des Marktes abdecken. Neue Wettbewerber jagen ihnen zudem die Kunden ab. Der britische Markt sei reif für eine Konsolidierung, sagten Branchenexperten. Womöglich gebe es dort künftig nur noch drei große Versorger.
Quelle Reuters 07.05.18
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