Der Kursverlauf von €-CHF sieht aus wie eine Übertreibung, die enden kann, wo es ihr gerade gefällt. Wenn man den DAX-Chart vor der Krise umdreht sieht man das gleiche. Es ist möglich, dass es weiter geht, oder auch nicht. Das weiß niemand so genau, denn meißtens kommt es anders als man denkt. Katastrophale Nachrichten aus dem Euroland sehe ich nicht so schlimm - ehrlich gesagt - wenn man den Blick nicht so sehr auf die Medien setzt, die nur daran interessiert sind Geld mit Nachrichten zu verdienen, die jeder lesen will, zeichnet sich ein anderes Krisenszenario. Für mich befindet sich die Schweiz in einer Krise, weil sie quasi kein Gegenmittel gegen eine Aufwertung hat (Ausser der ungewollte Euro-Beitritt). SNB intervention ist lächerlich, wenn gleich sie es sicher noch einmal probieren, um ihren Einkaufsschnitt aufzubessern. Sollte oberhalb von 1,40 liegen, wenn ich es recht verfolgt habe. Und zu viel intervenieren bedeutet viel inflation, bedeutet höhere Zinsen, bedeutet Immobilienkrise oder vieles mehr, was ich jetzt hier nicht beschreibe. (Eurokrise, ich kann es nicht mehr lesen) Also zum 1. wurde eben beschlossen, dass niemand fallen gelassen wird. Dabei wird es im Zweifelsfalle auch keine Rolle spielen, ob die Notenpressen angeworfen werden - ist ja kein Tabuthema mehr. Zum 2. Sind die Schulden im Euroland relativ, weil die USA sehr wahrscheinlich stärker verschuldet sind. Was uns dann zum 3. bringt - die Entstehung von Geld. Geld entsteht durch Kredit oder? Ja und einer muss den ja aufnehmen, wenn die Bürger sparsam sind. *EU-Haushalte sind weit geringer verschuldet, als US-Haushalte. Was uns 4. dazu bringt, dass alles beim ALTEN bleibt, weil denen, die die Zinsen kassieren daran gelegen ist, das System aufrecht zu erhalten. 5. Ein "schwacher Euro" ich kann es schon nicht mehr lesen - die Zeitungen sind voll mit dem Müll - zur Erinnerung vor etwa 10 Jahren stand der Euro zum Dollar bei 88USct und da sind wir mit 1.32 im Moment noch Gigantisch weit entfernt. Oder um es genauer auszudrücken runde 44ct !!! Also ich verstehe nicht weshalb hier von schwach gesprochen wird. Im Gegenteil, der Euro ist noch viel zu stark, weil man noch nicht gut genug nach China exportieren kann. (Deutschland mal ausgenommen - da sind die Löhne ja auch in den letzten 20 Jahren kaum gestiegen, was auch zu mehr Wettbewerbsfähigkeit führt - Tarifbetriebe und Betriebe in Süd-Westdeutschland mal ausgenommen) Das jetzt der Franken zulegt, weil irgendwelche Leute Angst haben, kann man verstehen - aber die Gegenreaktion kommt. Wo wir zum nächsten Punkt kommen. Wo dieser Punkt sein wird. Da es der schweizer Wirtschaft "noch zu gut geht"(wie ihr auch selbst gut einschätzt), ist dieser Punkt jetzt noch nicht erreicht und demzufolge wird der CHF weiter aufwerten, bis die Wirtschaft "erdrückt" wird. Und weshalb das so ist? Weil wir in einem Abwertungswettlauf von USD und EUR liegen. Alle wollen nach Asien exportieren und das geht mit einer schwachen Währung leichter. Deshalb wird weder ein Land bankrott gehen, noch eins aus dem Euro ausscheiden und erst recht wird der Euro bestehen bleiben, weil sonst in kurzer Zeit die Konkurenzfähigkeit dahin wäre. Wir können uns deshalb darauf gefasst machen, in Zukunft immer wieder von einem angeblich schwachen Euro zu hören. Bezüglich des Wirtschaftsstandortes Schweiz schwindet wohl inzwischen der Steuervorteil durch höhere Löhne rapide und wird sicher in Zukunft auch von der EU bekämpft werden, da es sich innerhalb der EU quasi parasitär verhält. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ein Gegenmittel erfunden wird. Vielleicht ist es die derzeitige Aufwertung, wer weiß. Für mich bedeutet das längerfristig im moment auf einen weiter steigenden CHF zu setzen. Ich bin nochmal explizit nicht gegen oder für irgend ein Land, ich analysiere nur Hintergründe. *Kann natürlich auch alles anders kommen - wir werden es dann sehen. ;)) PS: Die Entscheidungsgewalt der Weltpolitik können wir nicht beeinflussen, wir können nur das Beste daraus machen. Schönes Wochenende MFG :)
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