Rexinger sprechen sich bei einer Bürgerversammlung gegen den Standort aus
Die Rexinger wollen keinen Windpark in ihrem Wald. Dies jedenfalls war die grundsätzliche Haltung der Bürger, die sich am Montagabend bei der Bürgerversammlung in der „Sonne“ zu diesem Thema äußerten.
Rexingen. Bekanntlich will die Stadt Horb auf dem Weg zur klimaneutralen Kommune einen Winpark bauen. Laut Gutachten ist das Gebiet „Großer Hau“ zwischen Rexingen, Bittelbronn und Grünmettstetten der einzige Standort im Stadtgebiet, auf dem sich eine Windkraftanlage lohnt. Als die Rexinger erfahren hätten, dass der „Große Hau“ auf Rexinger Gemarkung liege, seien sie hellhörig geworden, erklärte Ortsvorsteherin Birgit Sayer. Seit der Berichterstattung darüber, dass im Wald fünf bis zehn Windräder gebaut werden könnten, „war die Hölle los“.
Haben wir eine Vinschger Variante von Wutbürgern erlebt? War das schon der Ansatz einer Piratenpartei oder wurden die ersten Südtiroler Wind-„Nimbys“ aktiv, die sehr wohl für die Windenergie sind, aber „not in my backyard“, nicht in meinem Hinterhof?
von Günther Schöpf
Vielleicht ist es schlicht und einfach nur Wahlkampf. Wie auch immer: Im Herbst werden die Windräder auf den „Multn“ abgebaut und wieder ins Wipptal zurück transportiert. Die nur 500 Meter vom größeren der zwei Windräder entfernt wohnenden Alsacker können wieder schlafen und die Hoader wieder „Ortler und Longkreiz schaugn“.
meingott
: Windkraft: EU-Politiker reisen ins Erzgebirge
Windkraft: EU-Politiker reisen ins Erzgebirge Parlamentarier aus Brüssel wollen sich über das Ausmaß der geplanten Windfarm informieren Holzhau. Der Petitionsausschuss des EU-Parlaments drängt auf einen Besuch im Erzgebirge: Wegen der bei Moldava geplanten Windfarm werden Ausschussmitglieder voraussichtlich am 6. und 7. Juni in die Region kommen. Sie wollen sich im Dresdner Umweltministerium, in Prag sowie vor Ort über das Vorhaben des Windfarm-Investors informieren.
Die Czech Wind Holding will am Erzgebirgskamm im Natura-2000-Schutzgebiet, wo seltene Pflanzen und Tierarten leben, 18 jeweils 186 Meter hohe Windkraftanlagen mit einer Nennleistung von je 3 Megawatt errichten. Die Gemeinde Rechenberg-Bienenmühle hatte sich deshalb an den Petitionsausschuss der EU gewandt und auf die Gefahren für Natur, Bewohner und Tourismus aufmerksam gemacht, die die Windfarm in der sensiblen Erzgebirgskammregion mit sich bringen würde.
Außerdem liegt jetzt eine Studie des Windfarm-Investors zur Umweltverträglichkeit seines Projektes vor. Diese lässt die Alarmglocken nicht nur in der Bürgerinitiative "Gegenwind" schrillen, weil darin die Naturschutzbelange heruntergespielt werden, wie "Gegenwind"-Chef Michael Eilenberger sagt.
"Wir müssen jetzt ins Erzgebirge, bevor es Entscheidungen gibt und die Anlagen stehen", erklärte am Dienstag der CDU-Europaabgeordnete Peter Jahr, selbst Mitglied im Petitionsausschuss. Demnach sollen ein rumänischer EU-Abgeordneter und zwei weitere Ausschussmitglieder - keine Deutschen und keine Tschechen - das Thema bearbeiten.
BARNSTÄDT/STEIGRA/MZ. "Wir haben uns im Gemeinderat seit vielen Jahren gegen den Bau von Windparks in unserer Gemarkung ausgesprochen. Als wir schließlich durch Zufall erfuhren, dass die Regionale Planungsgemeinschaft (RPG) ein Vorranggebiet für Windenergieanlagen in unserer Gemarkung ausgewiesen hat, konnten wir nur noch mit einem Bebauungsplan zumindest ein wenig Einfluss auf die künftige Gestaltung eines Windparks nehmen", sagt Barnstädts Bürgermeister Otto Weber (parteilos) und sein Steigraer Amtskollege Walter Wrede (parteilos) nickt zustimmend. Der Entwurf der B-Pläne lag vom 10. April bis 4. Mai diesen Jahres öffentlich aus und jedermann konnte dazu Hinweise, Einwände und Stellungnahmen abgeben.
Auch bei der MZ kam ein entsprechender Einwurf an. Cornelia Fischer aus Langeneichstädt, die allerdings, so hat die MZ-Recherche ergeben, in Langeneichstädt selber vier Windenergieanlagen betreibt, schrieb: "Mein Mann und ich befassen uns mit dem Thema 'Erneuerbare Energie' seit fast 20 Jahren. Im Regierungsprogramm der CDU von Sachsen-Anhalt ist festgehalten, dass Windenergie mit Augenmaß zu entwickeln sei. Was passiert aber auf der Querfurter Platte? Was den Parisern der Eiffelturm ist, ist uns Langeneichstädtern die alte Warte - nämlich das Wahrzeichen! Eine Windfarm in Obhausen mit über 60 Windkraftanlagen beherrscht das Landschaftsbild. Der denkmalgeschützte Warteturm büßt seine landschaftsprägende Wirkung ein und wird vollends degradiert, wenn 185 Meter hohe Windräder von Steigra bis nach Barnstädt einen weiteren 'Spargelwald' bilden - mit noch höheren Anlagen als bisher. Was soll den Bürgern noch zugemutet werden neben nächtlichem Fluglärm und Industrialisierung der Landwirtschaft ?"
meingott
: Walderneuerung, Windkraft und Wildsau am Spieß
Bürger aus Chransdorf sowie der Bürgerinitiative "Unser Wald" nutzten den Tag, um auf dem Weg zum Naturlehrpfad mit einem Aufsteller gegen die Errichtung von 25 Windrädern im Wald zu demonstrieren.