Lest mal bitte diese vier Nachrichten in Ruhe durch, die sagen ALLES:
17. Juli, 15:39 Uhr Bank of New York Mellon mit Gewinneinbruch © 2008 The Associated Press
BNY Mellon 2Q earnings fall 31 pct Thursday July 17, 4:33 pm ET Bank of New York Mellon profit falls on transaction charges, investment securities write-downs
Der Börsenwert der Bank of New York ist allein zwischen Mitte Mai und Mitte Juli um gut ein viertel eingebrochen.
18.07.2008 Financial Times Deutschland Bei den mittelgroßen Werten brachen die Aktien des Schwergewichts K+S um 8,8 % ein. Händler begründeten den Absturz der Aktie mit vagen Gerüchten um eine Aktienplatzierung.
Meldung von heute 22. Juli 2008: Der Stimmrechtsanteil der Bank of New York Mellon bei k+s unterschritt am 15. Juli die Meldepflichtige Marke von 3%.
noch weitere Fragen? Die Bank of New York Mellon hat einfach zwei Tage vor der Meldung des Gewinneinbruchs angefangen ihr Tafelsilber zu verscherbeln.
Dummerweise bekamen Händler von der Platzierung spätestens am Freitag Wind und beschleunigten ihrerseits durch Leerverkäufe und Puts den drastischen Kursverlust bei k+s. Darum kam es Freitag z.B. zu Rekordumsätzen bei k+s Puts an der Eurex bei einem Put-Call-Ratio von 4,5 bis 5,5.
Am 15 Juli notierte k+s vormittags noch bei 351 Euro! Ab dann gings bis Montag auf 283/70,80 euro runter. Ein Kursverlust von über 19% in der Spitze in nur 4 Handelstagen.
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Hier mal meine (subjektive) Erklärung/ Erläuterung:
Die massiven Abgaben bei der k+s Aktie nach dem 15 Juli waren nicht mehr meldepflichtig. Ebensowenig ist bekannt wieviel Aktien VOR dem 15 Juli gehalten wurden (die 3,08% beziehen sich wahrscheinlich nur auf die Prozentzahl am Tag des überschreitens). Es ist nur das Über- bzw. Unterschreiten gewisser Grenzen wie 3, 5, 10, 15, 20% etc. meldpflichtig. Diese Mitteilung muss innerhalb von 4 Handelstagen geschehen. Einige Unternehmen versuchen dabei wohl so wenig Infos wie möglich preiszugeben. Angenommen die Bank hatte 4% der Anteile, so verkauft sie am Tag des Unterschreitens der meldpflichtigen Prozentzahl nur bis zu dieser Schwelle und geringfügig mehr. Damit erreicht die Bank, dass sie sowenig Informationen wie möglich preisgeben muss (bei der dt. Bank waren es beim über- und unterschreiten ihres Anteils an k+s z.B. nur 3,01 bzw. 2,99%). Am Donnerstag und Freitag ging der fröhliche Ausverkauf munter weiter. Am Freitag gabs dann plötzlich das Gerücht einer Platzierung an der Börse. Über Mundpropaganda sind dann alle die davon Wind bekamen bis oberkante unterkiefer in Puts rein und haben leerverkauft (darum der Rekordumsatz an der Eurex mit einem Put-Call-Ration von 5). Der Preisverfall von 333 auf 300 war dann am Freitag wie eine Lawine. Das Gerücht war so verbreitet, dass sogar die Presse wind bekam.
Irgendeine Stelle muss da nicht dichtgehalten haben. Und ganz ehrlich: Wer von uns würde keine Puts kaufen, wenn er gesicherte Informationen von einem Händler bekommt, dass da grad eine Bank eine größere Platzierung in Auftrag gegeben hat?
Freitag konnte man die Abgaben über Stunden bei 310 Euro beobachten. Das waren allein Freitag von 12 bis 15 um die 100 tsd. Aktien die da immer wieder bei exakt 310 Euro auf der Briefseite aufgefüllt wurden. Montag und Dienstag gings dann höchstwahrscheinlich fröhlich weiter.
Darum haben Potash und Agrium auch Freitag und Montag in nur zwei Handelstagen 16% im Vergleich zu k+s outperformt. Darum stieg k+s selbst dann nicht, als die anderen Potashwerte stiegen.
Möglicherweise wurden in den 4-5 handelstagen zwischen 3-4,9% an k+s verkauft. Das wären zwischen 1,2 bis 2 Mio Aktien (Aktienanzahl vor Split).
Die Bank of New York Mellon wird alles daran gesetzt haben das gesamte Paket zu verkaufen BEVOR sie vier Handelstage später (also heute) die Mitteilung über das Unterschreiten der 3% bekanntgegeben musste.
Am 15 Juli notierte k+s vormittags noch bei 351 Euro! Ab dann gings bis auf 283/70,80 euro runter. Ein Kursverlust von über 19% in der Spitze in nur 4 Handelstagen.
Meiner Meinung nach ist es nun gut möglich, dass nach dem Sell-off und der heutigen offiziellen Meldung (und somit Beendigung der Platzierung) die sonderbare starke Underperformance im Vergleich zu den kanadischen Potashwerten wieder abgebaut wird- die Leerverkäufer dürften nun bei spürbar nachlassendem Verkaufsdruck peu a peu ihre short-Engagement bei k+s glattstellen.
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