@metro "Denn Feiern darf man und muss man auch, um mental gesund zu bleiben. Wenn man nebenbei auch noch analysiert, warum es bei einem gut lief und bei den anderen schlecht, dann sogar mit Nutzeffekt. Denn nur wer stetig an sich arbeitet kann langfristig an der Börse überleben. Dazu bedarf es nun mal nicht nur des Schulterklopfens, sondern auch des Blickes in die Schlucht, wo die abgestürzten Autos liegen." Wohl wahr. "Es bleibt aber meinerseits unbestritten, dass ein Marktgefühl nicht unwichtig bleibt. Für die dessen Entwicklung ist Ariva ziemlich geeignet, ..." Ebenso wahr. "...allerdings deckt sich Ariva oft mit Sentix oder AAII, insofern überwiegt der Spaßfaktor." Eine diesbezügliche Kongruenz würde ich persönlich nicht (mehr) als Spaßfaktor ansehen, sondern im Gegenteil als ernsthaften Kontraindikator werten. "Das Währungsgezocke im BT interessiert mich nicht." Währungen, Rohstoffe und Gold fasse ich ebenfalls nicht an, werfe allerdings regelmäßig einen Blick darauf, um diesbezüglichen Auffälligkeiten vorbeugen zu können. "Schade, wenn das Ego dem Investmenterfolg entgegensteht."
Hier differenziere ich: Ein ausgeprägtes (ja geradezu unverschämtes) Ego ist unabdingbar, um an der Börse (außergewöhnlichen) Erfolg zu haben (andernfalls würde man es niemals durchstehen, auch nur temporär gegen die Masse und das diese begleitende Mainstream-Mediengetöse Positionen aufzubauen). Aber: In demselben Maße, bedarf es auch der Demut in Gestalt des verinnerlichten Bewusstseins, dass jeder an der Börse riskierte Cent abhanden kommen kann, unabhängig davon, ob es einem gefällt oder nicht. Denn nur so (= jeder riskierte Cent wird von vornherein als Totalverlust einkalkuliert) wird man in die Lage versetzt, ein vorausschauendes Riskmanagement zu betreiben und vor allem: Es erlaubt einem, in schwierigen Situationen die Nerven zu behalten, sprich eingegangene Positionen nicht sofort zu schmeissen oder (kommt ebenfalls sehr oft vor) Gewinne voreilig zu realisieren. Die typische Bilanz eines solchen Traders (mit halbwegs vernünftigem Timing) sieht wie folgt aus: 100 Aktien gekauft, meinetwegen 50-60 davon im Minus, aber auf der anderen Seite ebenso ca. 10 (hochriskante) Werte, welche mehrere 100 % an Gewinn gebracht haben. Unterm Strich zumeist eine beeindruckende Performance, welche jeden Fonds um Längen schlägt. Die einzige Krux an der Sache: Wer war denn jemals wirklich bereit, sich und sein Geld jahrzehntelang ungeschützt (= unbhängig von irgendwelchen Beratern) der Börse auszusetzen (um deren Mechanismen mit vielen leidvollen = "teuren" Erfahrungen von der Pike auf zu "erlernen") und wer war schlussendlich bereit oder (noch) in der Lage, sich über 100 Werte mit nennenswertem Einsatz (= die Gebühren dürfen dabei kalkulatorisch keine Rolle spielen) ins Depot zu legen? Meine Antwort: Nur eine Minderheit von "Überlebenden". Aus dem QV-Thread gehört hierzu wohl niemand (Ausnahmen will ich nicht ausschließen) und deswegen versuchen die meisten dort, ihr Heil in "Einzelspekulationen" (welche ihr gesamtes "Börsenvermögen" repräsentieren) zu finden, was für die meisten von ihnen (logischerweise) das vorzeitige "Aus" bedeutet. Meine Meinung: Börse ist die teuerste und längste Lehre, welche die Welt zu bieten hat. Während der Lehre zahlt man (brutal) drauf und am Ende ist gar nichts gesichert. Deshalb kein Wunder, dass (fast) niemand bereit (oder in der Lage) ist, diesen Weg zu beschreiten. Aber für diejenigen, welche diesen Weg durchlaufen haben, bietet sie in der Tat die Möglichkeit, Gelder zu generieren, die auf dem "freien" Markt (zu Recht) als "obszön" gebrandmarkt werden. Aber hierfür muss man die Börse lieben und ihr gewisse "Verrücktheiten" wie eine Mutter ihrem schwachsinnigen Kind nachsehen. Nur dann erhält man die Chance, den Schlüssel in der Hand zu halten. "Auch ich sehe Ariva nur als Fun und Austausch mit Gleichgesinnten über mein Hobby. Meine reinen Investmententscheidungen sind nämlich in 1 Minute am Tag fällbar. Und dazu brauche ich nicht Ariva. Beim Hobby zählt man eben nicht die Stunden; es gibt wichtigeres als Geld."
"Es gibt wichtigeres als Geld." Wohl wahr. Eine vernünftig "tickende" Ehefrau und gesunde Kinder stehen in der Tat über allem. Einem Freund gegenüber habe ich mal geäußert, dass ich auch heute noch (gemessen an meinen persönlichen Bedürfnissen) in der Lage wäre, in einem alten VW Käfer (aus Studientagen) durch die Gegend zu kutschieren und in meiner (alten) Studentenbude zu leben. Mein Freund erwiderte daraufhin: Das glaube ich dir ohne weiteres. Aber was ist mit Frau (en) und Kind(ern)? Und an dieser Stelle muss ich ernsthaft gestehen, dass ich nicht sicher wäre und es deshalb auch gar nicht erst auf einen Versuch ankommen lassen möchte. Deshalb: Von mir sind derart viele Personen (finanziell) abhängig, dass ich mir diese Art von "Sozialromantik" leider nicht mehr erlauben kann. Wohl dem, der sich diese Art von Freiheit (noch) erlauben kann. "Meine reinen Investmententscheidungen sind nämlich in 1 Minute am Tag fällbar" Hier hast Du mir definitiv etwas voraus. Bevor ich auch nur einen einzigen Cent in irgendeine Angelegenheit an der Börse investiere, überlege ich wochenlang hin und her, beobachte, wäge ab, hole Meinungen (auch bei Ariva) ein etc.. Ein regelrecht zermürbender Entscheidungsprozess. Aber wenn ich dann (nach unendlichem Hin und Her) meine Entscheidung gefällt habe, steht diese förmlich in Stein gemeißelt. Quasi eine "Alles-oder-Nichts" Entscheidung. "Auch ich sehe Ariva nur als Fun und Austausch mit Gleichgesinnten über mein Hobby." Teils teils. In erster Linie suche ich Ariva auf, um Infos (und Meinungen) zu bestimmten Sachverhalten zu erhalten. Auf dieser Suche begegne ich dann aber oftmals zahlreichen "Kuriositäten", welche meinen Humor (und meine Neugier) wecken und am Ende habe ich dann mein ursprüngliches Ziel wieder aus den Augen verloren. Aber dennoch will ich nicht verhehlen, dass ich auf Ariva (vor allem) zu bestimmten Einzelwerten schon ungemein wertvolle Anregungen und Informationen erhalten habe, die sich später auch tatsächlich in klingende Münze umwandeln ließen. So hat mir z.B. wawidu mit seinen Charts bezüglich diverserser Einzelwerte durchaus hier und da lukrative Einstiegsmöglichkeiten aufgezeigt, welche sich im nachhinein tatsächlich als äußerst profitabel erwiesen. Meines Erachtens wird wawidu ohnhin ungemein unterschätzt. Es ist in meinen Augen ein großer Fehler, wawidu als bloßen "Perma-Bären" abzustempeln und ihn auf Index-Charts zu reduzieren. Auf die Zwischentöne bei ihm und vor allem auf die von ihm geposteten Einzelwerte sollte man achten. Hier hat er mir in den vergangenen 1 1/2 Jahren sehr wertvolle Tipps gegeben. @armitage "Es macht Spaß einen Stein in den Tümpel der Selbstgefälligkeit zu werfen und zu schauen, welch hübsche Wellen er wirft. Es macht Spaß auf Entwicklungen hinzuweisen und zu sehen, wie das aufgenommen wird – und es hilft mir (zum dritten) Gefühl für das Monster Börse zu bekommen."
Solange es hilft, ein Gefühl für den Mark und dessen Stimmungen zu bekommen, ist es sicherlich erlaubt. Ich persönlich bin ebenfalls ein großer Anhänger der These, dass man den Markt (zumindest unmittelbar vor seinen Investitionsentscheidungen) förmlich muss atmen hören können. Wenn ich mir mal eine Auszeit gegönnt habe, dann nur im Bewusstsein, unmittelbar darauf keine Entscheidungen treffen zu müssen. Meine Meinung: Der Markt atmet und man kann jeden Atemzug hören, wenn man nur nah genug dran ist. Und wenn man sich mal entfernt hat (sollte man unbedingt und regelmäßig tun, um Abstand zu gewinnen und seine Gedanken etc. zu sammeln), braucht man mind. 2 Wochen, um das Gefühl für den Markt (und seine aktuellen Launen) wiederzuerlangen. "Wenn ich hier was schreibe, zwingt mich das auch zu überlegen. Denken, formulieren, redigieren, was für mich persönlich wichtig ist, um das bereits erwähnte Gefühl zu bekommen. Und es macht einfach Spaß." Nachvollziehbar. Na dann, "Feuer" frei ;-) Nein, jetzt mal ganz im Ernst: Jeder hat seine Methode. Erlaubt ist, was gefällt (und Erfolg bringt). Ich persönlich scheue diesbezüglich die Konfrontation, einmal um mir Schreibarbeit zu ersparen und zum andern, um mich nicht emotional zu tief in gewissen Dinge (Grabenkämpfe etc.) hineinziehen und somit beeinflussen zu lassen. Denn Emotionen und Börse passen (für mich) einfach nicht zusammen. Aber wie gesagt, jeder so, wie er es für sich persönlich als nutzbringend empfindet. Gruß Hagen
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