Totgesagte leben länger. Das gilt auch für die IT-Gesellschaft Emprise Management Consulting. Die Hamburger standen ebenfalls auf einer Todesliste. "Aber völlig grundlos", ärgert sich Vorstandsmitglied Joachim Regenbogen heute noch über die Veröffentlichung, "die Kriterien waren willkürlich und kaum nachzuvollziehen." Regenbogen und Vorstandschef Bernhard Mannheim hatten schon im Mai 2000 damit begonnen, das Ruder herumzuwerfen, nicht weiter versucht, durch Firmenzukäufe zu wachsen, sondern sich auf das Kerngeschäft des IT-Beratungshauses konzentriert. "Dass wir plötzlich in einer Todesliste auftauchten, hat Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter verunsichert", erinnert sich Regenbogen. Der Konsolidierungsprozess sei dadurch erheblich erschwert worden. "Motivieren Sie mal einen Mitarbeiter, wenn er liest, dass sein Arbeitgeber angeblich in den letzten Zügen liegt." Die Emprise-Manager haben es trotzdem geschafft. Von Todeskampf kann keine Rede mehr sein. Im Gegenteil: Die Firmengruppe hat den Turnaround geschafft, schreibt seit dem dritten Quartal 2001 schwarze Zahlen.
Aus dem Artikel 'Das Lied vom Tod - verklungen' in der Zeit vom 26.März 2002
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