| | Einen Neubau zu finanzieren, ist nicht billig. (Bild: Schierenbeck/dpa/gms) |
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Frankfurt/Main (dpa/gms) - Als Anfang 2006 die Eigenheimzulage wegfiel, schien es, als hätten Häuslebauer künftig keinen Cent mehr vom Staat zu erwarten. Viele übersehen jedoch, dass eine weitere Förderquelle weitersprudelt: Die Darlehen der KfW-Förderbank in Frankfurt. 1948 wurde die Kreditanstalt für Wiederaufbau gegründet wurde. Ihre Darlehen sind in letzer Zeit sogar günstiger geworden. So entdecken immer mehr Menschen, die ein Haus bauen, kaufen oder modernisieren wollen, die KfW-Kredite als Alternative oder Ergänzung zum Bankdarlehen. Wer beispielsweise ein Haus bauen oder kaufen will, kann auf das Wohneigentumsprogramm der Bank zurückgreifen, erläutert KfW-Sprecherin Charis Pöthig. Gefördert werden bis zu 30 Prozent der Gesamtkosten. »Die Höchstgrenze liegt bei 100 000 Euro«, erläutert Pöthig. Bei einer fünfjährigen Zinsbindungsfrist und 30 Jahren Laufzeit beträgt der effektive Jahreszins 4,16 Prozent, bei zehnjähriger Zinsbindung 4,37 Prozent. Unabhängige Experten empfehlen aber den Vergleich. Zwar ist das historische Tief der Bauzinsen vorbei, und die KfW-Zinsen liegen in etwa bei denen der großen Anbieter, die inzwischen oft deutlich mehr als vier Prozent verlangen. Dennoch lohne es sich, »genau zu prüfen, ob die Konditionen tatsächlich günstiger sind als bei einem herkömmlichen Bankdarlehen«, rät Markus Lietz von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Besser da stehen die Modernisierungsprogramme der KfW. »Besonders günstig sind diese Darlehen, wenn beim Erwerb ökologische Standards erfüllt werden«, sagt Lietz. So werden umfassende Energie sparende Sanierungsmaßnahmen bei 20 Jahren Laufzeit und 10 Jahren Zinsbindung bereits zu einem Zinssatz ab effektiv 1,5 Prozent gefördert. Um diesen günstigsten Zinssatz im so genannten CO2-Gebäudesanierungsprogramm zu bekommen, sind bestimmte Auflagen zu erfüllen. So muss sich der Kohlendioxidausstoß laut KfW pro Jahr um mindestens 40 Kilogramm pro Quadratmeter Gebäudenutzfläche verringern. Wer noch mehr spart und bei Wärmedämmung und Heizung das Neubau-Niveau der Energieeinsparverordnung erreicht, bekommt außerdem 15 Prozent der Tilgungssumme erlassen. Alle Energieeinsparprogramme gelten nur für Häuser, die bis einschließlich 1983 errichtet wurden. Daneben gewährt die KfW aber auch Darlehen für ganz normale Modernisierungen, etwa ein neues Badezimmer oder den Anbau eines Balkons. Hier liegt der effektive Jahreszins zwischen 2,22 und 3,96 Prozent, wiederum je nach Öko-Anteil und Laufzeit. Spezielle Programme der KfW fördern laut Sprecherin Pöthig darüber hinaus den Einbau von Sonnenkollektoren sowie den Bau von Energiesparhäusern. »Ein beliebtes Produkt ist es, parallel zur KfW-Zinsbindungsfrist von zehn Jahren einen Bausparvertrag anzusparen«, sagt Stefan Jokl vom Verband der privaten Bausparkassen in Berlin. Damit könne nach Ablauf der Zinsbindung von fünf oder zehn Jahren das KfW-Darlehen abgelöst werden. So sei für die gesamte Laufzeit Zinssicherheit gegeben. Ein Gespräch mit einer Bank ist ohnehin unumgänglich, denn die Förderdarlehen können nicht bei der KfW selbst beantragt werden. Antragsteller müssen laut Lietz einige Fußangeln berücksichtigen. »Besonders sollte man darauf achten, den Antrag an die KfW zu stellen, bevor man anfängt zu bauen oder zu kaufen«, rät der Verbraucherschützer. Auch müssten Verwendungsnachweise wie beispielsweise Handwerkerrechnungen rechtzeitig vorgelegt werden. Zudem gebe es bei manchen KfW-Darlehen ein so genanntes Disagio. Dabei wird ein kleiner Teil der Kreditsumme als Gebühr einbehalten. www.kfw.de |