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Wapme Systems AG - Kurve gekriegt
Nach dem geglückten Turnaround will der SMS-Dienstleister 2004 seinen Gewinn verdreifachen
MMS-Service: ?2004 wird das Jahr der Expansion"
Flirt mit mir! Schick eine SMS an 80800" , lockt die gut aussehende Blondine auf dem Femseh-schirm - für schlappe 2,99 Euro je Message. ?Flirtet viel mit ihr" , denkt sich Andre Borutta bei dem Spot - an jeder SMS, die Kontaktwillige verschicken, verdient der Gründer und Vorstand von Wapme Systems kräftig mit.
Vor einem Jahr sah das noch anders aus. Borutta und sein Vorstandskollege Wilhelm Kapeil setzten auf die WAP-Technik, die das Internet auf das Handy bringen sollte. WAP floppte: Zum Halbjahr 2002 präsentierten die Düsseldorfer einen Verlust von 7,3 Millionen Euro - bei einem Umsatz von gut drei Millionen Euro. Die Gründer zogen die Notbremse und bauten Wapme zu Deutschlands zweitgrößtem Anbieter von SMS-Diensten um. Die Bilanz: Zum Halbjahr 2003 erzielte das Unternehmen bei einem Umsatz von knapp 53 Millionen Euro nur noch einen Verlust von rund 465000 Euro. ?2003 ist das Jahr des Turnaround, 2004 das Jahr der Expansion" , verspricht Borutta, ?aber profitabel."
Gewinn verdreifachen. Zum Jahresende will der 37-Jährige ein Ergebnis von bis zu zwei Millionen Euro präsentieren. Die Umstrukturierung soll bis dahin abgeschlossen sein. 2004, verrät Borutta FOCUS-MONEY, liegt die Ergebnisplanung bei ?fünf bis sechs Millionen Euro" - was mindestens einer Gewinnverdreifachung entspricht.
Vor allem durch Premium-SMS-Dienste klingelt die Kasse. Wapme bietet die komplette Dienstleistung dazu - egal, ob Flirt- und Chat-Angebote, Abstimmungen per Handy für den sonntäglichen Fußball-Stammtisch ?Doppelpass" im DSF oder erotische Inhalte, die der Konzern exklusiv für den Ex-Erotikstar Dolly Buster betreibt. Der Service und die Mails laufen über eine Plattform von Wapme. Die Anbieter müssen nur den Inhalt oder die Nummern liefern. Den Endverbraucher kostet eine Mail in Deutschland zwischen 29 Cent und 2,99 Euro. ?Unser Ertrag liegt im Schnitt bei zehn bis 15 Cent pro SMS" , sagt Borutta. Zwischen 50000 und 60000 solcher Mails laufen derzeit täglich über die Wapme-Rechner.
Daneben bietet das Unternehmen noch den Massenversand von SMS. Drei bis vier Cent nehmen die Düsseldorfer je verschickter Mail ein und erzielen dabei ?eine Gewinnmarge von 25 bis 35 Prozent" . Derzeit versendet Wapme 25 bis 30 Millionen dieser SMS monatlich.
Zweites Standbein. Um nicht dieselben Fehler wie zu WAP-Zeiten zu machen, hat sich das Unternehmen inzwischen ein zweites Standbein aufgebaut - durch die Übernahme des Mobiltelefonhändlers more phones. Die Tochter kauft Handy-Restposten von Betreibern und Herstellern vor allem in den USA und verkauft sie an Zwischen- oder Einzelhändler gegen Vorkasse weiter.
Für 2003 rechnet Borutta für die Handelssparte mit einem Umsatz von 80 bis 100 Millionen Euro. Allerdings sind die Margen mit drei bis vier Prozent vergleichsweise schwach. Zusätzliche Phantasie soll jetzt die weitere Auslandsexpansion bringen. ?Noch in diesem Monat starten wir in der Türkei und in Polen" , sagt Borutta. Daneben will Wapme 2004 mit MMS-Diensten angreifen, über die auch Bilder verschickt werden können. Ein verlockendes Angebot: Der Flirt mit der prallen Blondine erreicht dann neue Dimensionen.
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