Evotec bei Schwäche kaufen Lichtenstein (aktiencheck.de AG) - Die Experten von "TradeCentre.de" raten die Aktie von Evotec (ISIN DE0005664809/ WKN 566480) an schwachen Tagen weiter zu kaufen. Werner Lanthaler, CEO von Evotec, habe Wort gehalten. Neben dem Ziel die Kosten drastisch zu senken, habe er den Experten Anfang August versprochen noch mindestens einen Neukunden zu gewinnen sowie die Zusammenarbeit mit Boehringer Ingelheim zu verlängern. Gesagt, getan. Mit Boehringer Ingelheim sei ein signifikanter Neuvertrag verhandelt worden, der sich über vier Jahre erstrecke. Das Volumen belaufe sich auf mindestens 15 Millionen Euro plus Meilensteinzahlungen und Lizenzgebühren. Zudem sei ein Forschungsabkommen mit Biogen Idec vereinbart worden. "Beide Aufträge sind strategisch sehr wichtig für uns und motivieren unser gesamtes Team", sage der CEO den Experten im Telefonat. Ziel sei nunmehr das Kerngeschäft von Evotec weiter zu forcieren. "Strategisches Outsourcing für forschende Pharma- und Biotechfirmen wird weiter zunehmen. Unser Konzept der integrierten Forschungsallianzen findet sehr viel Anklang. Wir haben ausreichend Potenzial bei unseren bestehenden Kunden dieses Geschäft massiv auszubauen", so Lanthaler. Somit sei in den kommenden Wochen mit weiteren News in dieser Richtung zu rechnen. Die Ausgangslage für das Jahr 2010 im Servicegeschäft sei bereits heute sehr vielversprechend. "Unser Markt wächst pro Jahr mit zwölf Prozent. Wir wollen signifikant stärker wachsen im kommenden Jahr." Ein Umsatzplus von mindestens über 15 Prozent dürfte machbar sein. Die Einnahmen dürften sodann auf über 46 Millionen Euro klettern. Das Beste: "Deutlich über 50 Prozent unserer Kapazitäten und des angestrebten Volumens haben wir schon heute verkauft respektive im Orderbestand", freue sich der Firmenchef. Durch den Mehrheitskauf eines Unternehmens in Indien habe Evotec nunmehr auch in der asiatischen Region einen Standort. "Wir bauen dort weitere Kapazitäten auf und rechnen durch die Übernahme mit weiterem Wachstum." Weitere Zukäufe seien zudem im Gespräch. Interessant wäre eine Übernahme im China. "Oberste Priorität hat aber organisches Wachstum, um zunächst vorhandene Kapazitäten auszubauen und deren Profitabilität zu optimieren." Lanthaler habe Evotec kräftig ausgemistet und die Kosten nachhaltig um deutlich über zehn Millionen Euro reduziert. Weitere Kostensenkungsmaßnahmen seien derzeit nicht geplant. Für das vierte Quartal erwarte der CEO sogar einen positiven Cashflow. Der operative Verlust werde vermutlich sogar im Schlussquartal sehr nahe an die Nullgrenze heranreichen. "Obwohl wir keine größeren Meilensteinzahlungen in Q4 erhalten, werden wir keinen nennenswerten Verlust in Q4 ausweisen." Das Gesamtjahr werde bei Einnahmen von 40 Millionen Euro aber dennoch blutrot ausfallen. Zudem werde Lanthaler zum Jahresende nochmals mit dem Besen durch die Bücher gehen und alles abschreiben was nicht niet- nagelfest sei. Den operativen Verlust für 2009 würden die Experten ohne Einmalaufwendungen auf circa 22 bis 24 Millionen Euro schätzen. Ziel sei in 2010 den Verlust auf unter zehn Millionen Euro zu senken und spätestes im Jahr 2012 die Gewinnzone zu erreichen. "Wir befinden uns auf einem sehr guten Weg." Der Aufwand für Forschung und Entwicklung liege in diesem Jahr bei circa 25 Millionen Euro und solle in 2010 um über 30 Prozent reduziert werden. In der Produktpipeline sei EVT 101/103 das Highlight. Nachrichten aus der klinischen Entwicklung würden im kommenden Jahr folgen. Nach Abschluss der Phase II-Studie bei EVT 101 habe Pharma-Konzern Roche eine Rückkaufoption. Werde diese ausgeübt, erhalte das Unternehmen eine weitere Einmahlzahlung von 65 Millionen Dollar, sowie weitere Meilensteine, die sich auf bis zu 220 Millionen Dollar belaufen könnten und signifikante Umsatzbeteiligungen. Ein Mittel gegen Depression hätte Milliardenpotenzial und werde von der Pharmaindustrie hoffnungsvoll erwartet. Als "strategisches Upside" beziffere Lanthaler den Rest der Pipeline in der klinischen Phase als auch die Hoffnungsträger in der Präklinik. "Wir wollen zumindest mit einer Substanz in den nächsten zwölf bis 18 Monaten einen Deal verkünden." So könnte EVT 401 und EVT 201 oder eine Substanz aus der Präklinik verpartnert werden. In eigener Regie strebe Lanthaler die Entwicklung eines H3-Antagonisten zur Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten in Erkrankungen wie zum Beispiel Narkolepsie an. "Wir prüfen dieses Programm in die klinische Phase zu führen." Evotec werde an der Börse mit 237 Millionen Euro kapitalisiert. Die Vorschusslorbeeren seien verteilt. Das Kerngeschäft laufe in die richtige Richtung. Zum Jahresende dürften rund 65 Millionen Euro Cash in der Kasse liegen. Gelinge Lanthaler ein Deal mit der vorhandenen Pipeline oder Roche ziehe in 2011 die genannte Rückkaufoption, könnte Evotec bereits früher als gedacht den Break-Even aufgrund von positiven Einmaleffekten erreichen. Das wäre die Kür! Wer der Empfehlung der Experten gefolgt sei, die Aktie bei Kursen um einen Euro zu kaufen, liege mit über 100 Prozent vorne. Die Experten von "TradeCentre.de" raten bei der Aktie von Evotec an schwachen Tagen, um die Marke von zwei Euro, weiter auf der Kaufseite zu stehen. (Analyse vom 16.12.2009) (16.12.2009/ac/a/nw) Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten: Mögliche Interessenskonflikte können Sie auf der Site des Erstellers/ der Quelle der Analyse einsehen.
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