https://www.handelszeitung.ch/musterportfolios ......... Anlageansatz mit drei Portfolios, die sich im Idealfall ergänzen: Das Core-, das Satelliten- und das Trader-Portfolio. Wer den Anlageansatz mit seinem Vermögen verfolgt, sollte den grössten Teil in das Core-Portfolio investieren. Ein Anteil von 80 bis 90 Prozent wäre zu empfehlen. Ins Satelliten-Portfolio, würden dann noch 10 bis 20 Prozent investiert. Und ins Trader-Portfolio 5 bis 10 Prozent. Das Core-Portfolio soll zum grossen Teil den Markt spiegeln, also eine Art Weltaktien-Portfolio sein. Die Anlagen in diesem Portfolio sollen eher selten umgeschichtet werden. Die Portfolio-Zusammensetzung sollte relativ konstant bleiben. Da es eine Art Weltaktien-Portfolio abbildet, bietet es am meisten Diversifikation, was die Kursschwankungen mindern sollte. Mit dem Satelliten-Portfolio soll in aktuelle aussichtsreiche Aktien investiert werden. Im Vergleich zum Core-Portfolio es deutlich weniger diversifiziert. Das hängt damit zusammen, dass im Satelliten-Portfolio nur zwischen 10 und 20 Aktien enthalten sind, währen im Core-Portfolio über Fonds-Anlagen in weit über 100 Aktien investiert wird. Wenn also eine Aktie im Portfolio um 10 Prozent fällt, sind die Auswirkungen im Satelliten-Portfolio viel stärker zu spüren als im Core-Portfolio. Das gilt nach unten und natürlich auch nach oben. Die Kursschwankungen beim Satelliten-Portfolio sollten also höher sein als beim Core-Portfolio. Das heisst, die Renditeerwartung, aber auch das Verlustrisiko sind beim Satelliten-Portfolio höher als beim Core-Portfolio. Noch höher sind die Risiken beim Trader-Portfolio. Dort wird in strukturierte Produkte investiert, die im Vergleich zu Aktientiteln höhere Gewinne erzielen und grössere Verluste erleiden können.
Der Wert von breit diversifizierten Aktienportfolios steigt über längere Zeiträume tendenziell. So war es in den vergangenen 120 Jahren ? trotz zwei Weltkriegen und einigen Finanz- und einigen Wirtschaftskrisen. Trotzdem müssen Anleger selbst mit dem Core-Portfolio (mit den anderen sowieso) damit rechnen, dass sie innerhalb eines Zehnjahreszeitraumes einmal 40 Prozent ihres Geldes verlieren. Der Grund: Der nächste Crash kommt bestimmt, die Frage ist nur, wann er da sein wird. Anleger sollten sich also vor einer Investition gut überlegen, mit welchem Teil ihres Vermögens sie so einen Crash verkraften können. Können Sie einen Verlust von 40'000 Franken verkraften, wenn Sie 100'000 Franken investieren?
So können Sie festlegen, wie viel Vermögen Sie investieren können:
Als Erstes geht es darum, das Vermögen zu bestimmen, das Sie langfristig ? mindestens über die nächsten zehn Jahre ? nicht brauchen, auch nicht für schon geplante grössere Anschaffungen wie ein Haus, eine Weltreise, ein teures Auto, eine längere Ausbildung. Zudem wollen Sie nicht «Haus und Hof» verlieren, müssen also einen Sicherheitspuffer einbauen. Es sollte immer genügend Liquidität vorhanden sein, also Geld auf dem Spar- oder Lohnkonto. Mindestens drei Monatslöhne sollten sehr schnell verfügbar sein für allfällige unvorhersehbare Ereignisse.
Wie gross ist Ihre Verlustaversion?
Wenn das Vermögen beziffert ist, das langfristig für Anlagen zur Verfügung steht, gilt es, Ihre Verlustaversion zu bestimmen. Die Frage lautet: Wie hoch ist der Verlust, den Sie für Ihr Portfolio maximal in Kauf nehmen würden?
? Sind es 60 Prozent oder mehr, besteht der optimale Anlagemix aus 100 Prozent Aktien. Denn ein diversifiziertes Portfolio von Aktien bringt von allen Anlageklassen langfristig die höchsten Renditen und kaum je mehr als 60 Prozent Verlust in einem Jahr.
? Wenn Ihr maximal akzeptierter Verlust bei etwas über 30 Prozent liegt, können Sie bis zur Hälfte des Vermögens in Aktien investieren. Der höchste zu erwartende Verlust mit Aktien beträgt 60 Prozent. Wenn also nur die Hälfte des Vermögens darin investiert ist, dann verlieren Sie im Gesamtmix 30 Prozent.
? Liegt der maximale akzeptierte Verlust bei 20 Prozent, können Sie noch bis zu einem Drittel des für Anlagen langfristig verfügbaren Vermögens in Aktien investieren.
? Bei einem maximal akzeptierten Verlust von 10 Prozent liegt der Aktienanteil im Gesamtanlagemix bei einem Sechstel.
Seien Sie sich bewusst, dass diese vereinfachte Methode oben nur eine sehr grobe Aufteilung auf die Anlageklassen ist.
ACHTUNG: Überschätzen Sie sich nicht, was Ihre Risikofähigkeit und -bereitschaft angeht. Wenn der Verlust tatsächlich eintritt, ist die Realität oft viel schmerzhafter als die Vorstellung.
Da bei der zweiten Strategie (Satelliten-Portfolio) die Verlustwahrscheinlichkeit deutlich höher liegt, sollten Sie nochmals deutlich zurückhaltender mit Investitionen sein. Das Investment in strukturierte Produkte (Trader-Portfolio) empfiehlt sich nur, wenn Sie sich mit dieser Anlageklasse auskennen. In dieser Kategorie ist ein Totalverlust wahrscheinlich. Sie sollten daher nur Vermögen investieren, bei dem Sie einen Totalverlust verkraften können......
|