...bei so einer spektakulären Adhoc, NUR 15 % in zwei Tagen...???
...die sind siebenmal größer als DRI...!
Aber so wie es aussieht wird die Adhoc zur Lachnummer !
Von boerse.ard.de
10.10.2006 15:39Expansion mit der Brechstange von Karsten LeckebuschOrganisches Wachstum scheint dem kleinen Serviceprovider Drillisch nicht zu reichen. Am Montag dieser Woche gab das Unternehmen aus der Nähe von Frankfurt bekannt, gleich ein Zehntel von Mobilcom gekauft zu haben. Zu welchem Zweck, darüber rätseln die Beobachter. Drillisch ist ein kleiner Player in der Branche. Im ersten Halbjahr dieses Jahres betrug der Umsatz 135 Millionen Euro, der Nettogewinn 7,2 Millionen. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2005 bilanzierte das Unternehmen aus Maintal bei Frankfurt sogar einen Umsatzrückgang um 27 Millionen Euro.
In einer Branche, die keine Verlierer duldet, ist das nicht gut. Um sich vorzustellen, wie hart das Geschäft der Mobilfunkbranche ist, muss man die Marktverteilung kennen. Zum einen gibt es die ganz Großen, das sind die Netzbetreiber, die Deutsche Telekom, Vodafone, E-Plus und O2. Diese vier Konzerne machen Milliardenumsätze und teilen 74,7 Prozent des deutschen Mobilfunkmarktes unter sich auf. Ein Viertel für die Serviceprovider Um die restlichen 25,4 Prozent prügeln sich fünf so genannte Service Provider. Das sind die Unternehmen Debitel, Mobilcom, Talkline, Drillisch und The Phone House, die Netzkapazitäten von den Netzbetreiben anmieten und sie zu sehr kompetitiven Bedingungen an ihre Kunden weiterverkaufen. Um im Wettbewerb bestehen zu können, verzichten diese Tarife auf gesponsorte Telefone und teure Serviceleistungen.
Zugleich müssen die Tarife attraktiv sein, sprich: viel Telefonie zu geringen Preisen bieten. Der Druck auf die Firmen ist riesig, da sie knapp kalkulieren müssen und der Mobilfunkmarkt in Deutschland übersättigt ist. Zur Jahresmitte 2006 gab es in Deutschland mit 82,4 Millionen mehr Mobilfunkverträge als Einwohner. In anderen Ländern sind Handy-Penetrationsraten von mehr als 100 Prozent auch keine Seltenheit, Wachstum ist in einem derartig gesättigten Markt allerdings schwierig und ist nur noch über die Steigerung des Umsatzes pro Vertrag zu erreichen.
Verfall der Preise Aber auch dies ist durch die knallharte Konkurrenz unter Serviceprovidern und Netzbetreibern nahezu unmöglich. Für die Verbraucher äußert sich dies in dem angenehmen Verfall der Mobilfunkpreise. Um ein Beispiel zu nennen: Drillisch bietet im so genannten Simply-Tarif Mobiles Telefonieren ohne Grundpreis, Grundumsatz und zum immer niedrigsten möglichen Tarif an. Das ist für Kunden, die wenig telefonieren, ein willkommenes Angebot. Mittlerweile kann er derartige Vertäge aber auch bei Konkurrenten abschließen. Für Drillisch ist ein solcher Tarif höchst unattraktiv, da die bei Vertragstarifen üblichen monatlichen Grundgebühren und die bei Prepaid-Tarifen üblichen Mindestumsätze wegfallen.
Kundenzahl stagniert Die Bilanz des kleinen Unternehmens aus der Nähe von Frankfurt zeugt von dem Preiskampf um Kunden. Die Zahl der Mobilfunkteilnehmer betrug bei Drillisch Ende Juni 1,647 Millionen, im Jahresvergleich stieg die Teilnehmerzahl um marginale 10.000. Die Zahl der "teuren" Prepaid-Kunden ging sogar um neun Prozent zurückging, die der "billigen" Discount-Kunden stieg um 28 Prozent. Trotz der nahezu gleichbleibenden Kundenzahl fiel der Umsatz daher um 27 Millionen Euro auf 135,1 Millionen Euro. Immerhin schaffte es das Unternehmen, die Gewinn (EBITDA)-Marge zweistellig bei 10,3 Prozent zu halten, gegenüber dem ersten Halbjahr 2005 jedoch schrumpfte dieser Wert.
Zugunsten von Profitabilität langfristig auf den Umsatz zu verzichten kann aber nicht das Credo der beiden Vorstände Paschalis und Vlasios Choulidis sein. Ist es auch nicht: Anfang des Jahres betonte das Unternehmen, es wolle aktiv an der bevorstehenden Konsolidierung der Branche teilnehmen.
Neue Konsolidierunsgfantasie Jetzt hat sich Drillisch ausgerechnet den etwa zehnmal größeren Konkurrenten Mobilcom ausgesucht. Mit dem Erwerb von knapp zehn Prozent der Mobilcom-Aktien ist wieder einmal eine Konsolidierungsfantasie losgetreten, die so neu gar nicht ist.
Vor einem halben Jahr war es nämlich gerade diese Firma Mobilcom, die "angeblich" mit dem Branchenführer bei den Serviceprovidern, Debitel, anbandelte und Fusionsgespräche führte. Debitel, die der Investmentfirma Permira gehört, hat zehn Millionen Kunden unter Vertrag. Angeblich sollte auch die Nummer drei der Branche, Talkline, in die Fusionsüberlegungen einbezogen worden. Damals dementierten alle Beteiligten die Gespräche, Mobilcom-Chef Spoerr allerdings wies mit deutlichen Worten darauf hin, dass auch er eine Konsolidierung der Branche für dringend notwendig erachte, um gegenüber den Netzbetreibern bestehen zu können.
Schlucken oder geschluckt werden Welche Rolle Drillisch in diesem Roulette zustehen könnte, ist ab dieser Woche etwas klarer. Der kleine Konzern macht seine Ankündigung wahr, sich aktiv an der Umgestaltung der Serviceproviderlandschaft zu beteiligen. Eines dürfte den Brüdern Choulides nämlich klar sein. Wenn das Geschäft schrumpft, dann wird man bald zum gefunden Fressen für gierige Nebenbuhler.
Das hatte Drillisch vor zwei Jahren schon einmal selbst vorgemacht und das etwa gleichgroße Unternehmen Victorvox geschluckt und ins eigene Geschäft integriert.
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