Momentan scheint es so, als würde die Welt untergehen, und die Crash-Propheten schießen wie Unkraut aus ihren Verstecken und erzählen uns etwas von massiven Problemen mit IS, Putin, Ebola und wer weiß noch was. Natürlich sieht es für den DAX momentan nicht sonderlich gut aus, aber solange der Dow Jones seine Tiefs von Anfang August noch nicht unterschritten hat, würde ich mir nicht ins Hemd machen. Ich wage auch zu bezweifeln, dass die Amerikaner mit Rücksicht auf den DAX darauf achten, dass sie dessen charttechnische Marken nicht reißen, solange sie selbst noch Luft nach unten haben.
Weiterhin möchte ich zu bedenken geben, dass der Dow Jones mit dem heutigen Schlusskurs gerade einmal 4% (!) von seinem Hoch eingebüßt hat, während wir schon bei -11,7% angekommen sind. Das haben wir vor allem unserer unfähigen Bundesregierung zu verdanken, die einem unserer wichtigsten Wirtschaftspartner außerhalb der EU die kalte Schulter zeigt, während die Amerikaner (Exxon Mobil) zeitgleich ihr langjähriges Ölförderprojekt mit der russischen Roseneft in Sibirien anlaufen lässen (Gesamtwert: $1 Bio.). Statt also hier herumzumeckern, dass Euch der Allerwerteste auf Grundeis geht, solltet ihr für die Zukunft lieber eine Regierung wählen, die nicht die Interessen der Amerikaner, sondern das der eigenen Bürger (und der EU) an erster Stelle verfolgt. Wir sollten ständig gute (und von gegenseitigem Respekt geprägte) Beziehungen mit allen Wirtschaftspartnern pflegen und nicht nur mit denen, die der Amerikaner uns (vor allem auch in seinem Interesse) vorgibt.
Der Dow hat noch ca. 1,5% Luft nach unten, ohne dass sein Aufwärtstrend gebrochen wird. In DAX-Angstschweißpunkten gerechnet sind das also noch ca. 4,5% (bzw. ein Stand von 8,500 Punkten). Spätestens dann werden die Füchse auf der anderen Seite des Atlantiks ihre wertvollen Dollars in unsere gebeutelten Export-Weltmeister-Papiere investieren und sich in den nächsten Monaten über königliche Renditen freuen! Rechnet man nämlich zu den -16% DAX-Verlusten noch die aktuelle Dollar-Stärke mit rein (ca. 10% in den letzten 4 Monaten), dann sind das lässige 25% Rendite bis zum Erreichen der alten Hochs, bei denen der DAX auch schon nicht wirklich teuer war. Damit finanzieren die Amerikaner nebenher auch einen möglicherweise weiteren Abschwung des Dollars gegenüber dem Euro und lassen die Europäer die Zeche dafür zahlen!
Also wundert Euch bitte nicht, wenn wir danach wieder gute Beziehungen zu Russland unterhalten (dürfen), ein Gegenmittel für Ebola gefunden haben und die Türken, Iraker und Amerikaner in einer Art Blitzkrieg die IS-Milizen von der Landkarte fegen. Wenn die Amerikaner erst einmal investiert sind, können die Gewinne nämlcih sofort zu sprudeln beginnen...
...und das Allerbeste an der Sache ist: Spätestens Ende der kommenden Woche ist zumindest der Spuk an den Börsen vorbei und es wird auch nicht mehr lange dauern, bis wir uns völlig sorgenfrei und ganz ohne nennenswerte globale Krisenherde ins Weihnachtsgeschäft stürzen können! ;-)
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