Michael Schumacher siegt mit Trauerflor Von Elmar Dreher, dpa Imola (dpa) - Mit Trauerflor am Overall hat Michael Schumacher seinen ersten Saisonsieg errungen und eindrucksvoll die erhoffte Wende in der Formel-1-Weltmeisterschaft eingeleitet. Trotz der schockierenden Nachricht vom Tod seiner Mutter am Vormittag gewann der fünfmalige Weltmeister das Ferrari-Heimrennen in Imola. Wie im Vorjahr wurde Schumacher von den Tifosi auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari gefeiert. «Meine Mutter hätte gewollt, dass wir dieses Rennen fahren, da bin ich mir sicher», teilte Schumacher am Abend auf seiner Internet-Homepage stellvertretend auch für seinen Bruder Ralf mit. Der Finne Kimi Räikkönen belegte beim Großen Preis von San Marino den zweiten Platz vor Ferrari-Konkurrent Rubens Barrichello. Der finnische McLaren-Mercedes-Pilot baute seine WM-Führung mit nunmehr 32 Punkten gegenüber seinem schottischen Teamkollegen David Coulthard (19) aus. Michael Schumacher schob sich dank seines fünften Imola-Erfolges mit 18 Zählern vom achten auf den dritten Platz vor. Auf dem Siegerpodest kämpfte Schumacher mit den Tränen. Der Internationale Automobilverband FIA hatte dem Kerpener und seinem Bruder Ralf nach dem Trauerfall in der Familie frei gestellt, an der sonst obligatorischen Zeremonie teilzunehmen. Die Schumacher-Brüder wollten unmittelbar nach dem Rennen - ohne Interviews zu geben und auf der FIA-Pressekonferenz zu erscheinen - zurückfliegen. Deshalb stellte sich Ferrari-Teamchef Jean Todt den Medien. «Er tat es, weil er seinen Job machen wollte - und fürs Team», bescheinigte der Franzose Schumacher eine Top-Leistung als Fahrer. «Aber wichtiger war, was er heute als Mensch geleistet hat.» Michael Schumacher teilte später mit: «Meine Mutter liebte es, auf der Kartbahn zu sein. Sie liebte es, wenn wir in unseren Karts über die alte Strecke in Kerpen düsten, und sie liebte es, uns Rennen fahren zu sehen.» Beim Team bedankte er sich für die großartige Unterstützung. «Alle, wirklich alle haben mir an diesem schrecklichen Tag zu verstehen gegeben, wie sehr sie hinter mir stehen. Das hat gut getan.» Auf der Homepage seines Bruders Ralf war bis zum Abend nichts zu lesen. Nach drei enttäuschenden Rennen und dem schlechtesten Saisonauftakt seiner Karriere verdiente sich Schumacher seinen 65. Grand-Prix-Sieg vor allem durch eine konzentrierte Leistung, konstant schnelle Runden und drei perfekte Boxenstopps. Die Zwei-Stopp- Strategie von McLaren-Mercedes ging dagegen nicht ganz auf. Schumacher kam nach 1:28:12,058 Stunden ins Ziel und konnte es auf den letzten Runden sogar «ausrollen» lassen; deshalb kam Räikkönen noch einmal auf und hatte nur 1,882 Sekunden Rückstand. Dritter wurde der Brasilianer Rubens Barrichello im zweiten Ferrari (2,291 Sek. zur.). «Ein gutes Resultat für uns», bilanzierte Räikkönen, «es ist alles gut gelaufen.» Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug sprach von einer «guten taktischen Leistung des Teams. Der Abstand zu Ferrari war geringer als zunächst gedacht.» Williams-BMW-Pilot Ralf Schumacher, der zunächst geführt hatte, wurde nach 62 Runden Vierter. Die beiden Sauber-Piloten hatten mit dem Ausgang des unspektakulären vierten Saisonrennens nichts zu tun: Nick Heidfeld wurde Zehnter und verwies seinen Mönchengladbacher Team- und Stadtrivalen Heinz-Harald Frentzen knapp auf Rang elf. Der Vorjahres-Ferrari F2002 wurde von Michael Schumacher wie von ihm gewünscht ehrenvoll in Rente geschickt. Nur das Startduell musste der Pole-Mann verloren geben: Bruder Ralf zog im weiß-blauen Williams-BMW sofort am roten Ferrari vorbei. Doch das ließ sich der Weltmeister nicht so einfach gefallen: Michael Schumacher wollte die Führung zurück, seine ersten beiden Angriffe wurden vom etwas schnelleren BMW-Piloten allerdings abgewehrt. Barrichello verfolgte das Bruderduell an dritter Position im Windschatten seines Ferrari-Kollegen Schumacher. Auch Juan Pablo Montoya (Kolumbien) blieb im zweiten Williams-BMW auf Tuchfühlung. Zwischen Runde 16 und 18 kam das Führungsquartett zum ersten Stopp in die Box - und der Sieger des Wechselspiels hieß Michael Schumacher. Während Bruder Ralf wertvolle Sekunden beim Tanken und Reifenwechsel verlor, machte der Titelverteidiger die entscheidende Zeit gut, weil er zwei Runden länger im Kreisverkehr blieb. Und beim Service ging dann alles blitzschnell: Nach nur 8,2 Sekunden war Michael Schumacher von der Ferrari-Crew abgefertigt und scherte vor seinem jüngeren Bruder wieder auf die Strecke. Als später auch die «Silberpfeile» von Räikkönen und Coulthard zum Stopp mussten, war der Weltmeister wieder vorn. Vorsprung vor Ralf Schumacher nach einem Drittel des Rennens: 6,2 Sekunden. Auch danach ließ sich Michael Schumacher nicht mehr vom Siegkurs abbringen und setzte seine Drei-Stopp-Strategie perfekt um. 20.04.2003 um 19:38 Uhr © WELT.de
also ich denke auch das die Mutter wollte das die beiden dieses Rennen Fahren, so schlimm es auch immer ist das Leben geht weiter. Gr. luki2
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