Solar-Wolke nur ein Wölkchen? Schlupfloch für Solarworld, Q-Cells, Conergy und Co.
Florian Söllner Die Kürzung der Einspeisevergütung fällt offenbar weniger dramatisch aus, als bisher befürchtet. Vor allem die Installation von Dachanlagen bleibt wohl lukrativ. Möglich macht dies ein Schlupfloch für Solarworld und Co.
Nachdem der Einschnitt bei der Solarförderung nun statt April erst ab Juni in Kraft treten soll, zeichnet sich eine weitere Entspannung ab. Es gibt offenbar ein Schlupfloch für Solarfirmen. Vor allem die Installation von Dachanlagen bleibt lukrativ, weil die Vergütung für selbst genutzten Solarstrom effektiv nicht um die kolportierten 16 Prozent gekürzt werden würde. Spiegel-Online rechnet vor: "Die Förderkürzung bezieht sich nur auf jenen Solarstrom, den die Anlagenbetreiber in die Energienetze einspeisen. (...) Ab 1. Juni werden die Vergütungen auf 24,67 bis 32,88 Cent reduziert. Verbraucht der Solaranlagenbetreiber seinen Strom dagegen selbst, bleiben die Einnahmen für ihn auch nach dem 1. Juni gleich: Er liegt weiter bei 42,76 Cent - 22,76 Cent Förderung plus im Schnitt 20 Cent pro Kilowattstunde Strom, die der Verbraucher nicht mehr kaufen muss. Wer ab dem 1. Januar eine Anlage in Betrieb nimmt, die mit 39,14 Cent gefördert wird, und 30 Prozent seines Stroms selbst verbraucht, bekommt derzeit 40,23 Cent Förderung. Wer nach dem 1. Juni das gleiche tut, bekommt 4,38 Cent weniger. Das entspricht einer Förderkürzung um 10,88 Prozent." (kompletter Bericht) Anzeige Strom aus Windenergie Beteiligung bereits ab 2.500 Euro - Zinsen bis zu 10% p.a. - Laufzeit ab 3 Jahren möglich Mehr Informationen »
Gewinner und Verlierer
Der Solarhersteller Conergy (DER AKTIONÄR berichtete) hat bereits auf dieses Schlupfloch reagiert. Auch Solarworld dürfte darauf vorbereitet sein. Frank Asbeck hatte sich schon im Januar für eine entsprechende Klausel stark gemacht.
Grundsätzlich werden Firmen, die auf Freiflächenanlagen setzen zu den Verlierern gehören, Projektierer wie Payom Solar (Günstig abstauben), die auf das Privatgeschäft setzen hingegen zu den Gewinnern.
Dennoch bleibt der Druck groß. Im Gespräch mit dem AKTIONÄR sagte SES-Research-Analyst Dr. Karsten von Blumenthal, dass er gerade für Hersteller aufgrund hoher Überkapazitäten über Jahre hinaus mit Margendruck rechnet. Das Kursziel für Q-Cells (siehe auch hier) wurde daher reduziert.
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