"Schon nach wenigen Jahren gehörte der VEB Serum-Werk Bernburg zu den wichtigsten Herstellern von Arzneimitteln in der DDR. Mittel wie Fissurinsalbe oder Vipracutan, auch als Schlangengift bekannt, begründeten ebenso wie Pulmotin den guten Ruf. Den Weg in die Marktwirtschaft beschritt das Serum-Werk unter Leitung des ehemaligen Betriebsdirektors und jetzigen Vorstandes, Dr. Helge Fänger, bereits sehr zeitig. Dabei galt es, in vielerlei Hinsicht Neuland zu beschreiten. In DDR-Zeiten wurde alles an die Versorgungsdepots für Pharmazie- und Medizintechnik geliefert. Um den Vertrieb oder dessen Strukturen musste man sich als Produzent keine Sorgen machen. Also hieß es in Bernburg neben dem Neuanfang auch komplette Vertriebsstrukturen neu aufzubauen. Das alles wurde zusammen mit der Gründung der Serumwerk Bernburg AG ab dem 25. Februar 1992 in Angriff genommen. Riesige Kraftanstrengungen waren nötig, um bis Ende des Gründungsjahres alle Anlagen auf den sogenannten GMP-Status (Good Manufacturing Practice) zu bringen. Ohne diese Voraussetzung wäre eine Weiterproduktion nicht möglich gewesen. Deshalb wurden mit einem Aufwand von 27 Millionen DM bei laufender Produktion und innerhalb von wenigen Monaten alle Anlagen rekonstruiert und umgebaut."
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