sehen, dann verstehe ich bei denen erst recht nicht, wieso sie (ebenfalls??) die Zivilbevölkerung töten: KAUKASUS-KRIEG Menschenrechtler werfen Russland und Georgien Greueltaten vorSchüsse, Hektik, Menschen fliehen: Gleich mehrere Journalisten kamen im Georgien-Konflikt vor laufender Kamera unter Feuer. Jetzt aufgetauchte Videos belegen, wie brutal die Truppen vorgehen. Menschenrechtsorganisationen prangern Übergriffe gegen Zivilisten auf beiden Seiten an. Moskau - Erst sieht es wie eine friedliche Szene aus. Die Reporterin des georgischen Staatsfernsehens steht auf einer staubigen Straße und spricht in die Kamera, in gelber Bluse mit schulterlangem braunes Haar. Doch plötzlich sackt die junge Frau zur Seite weg. Erst nach einigen Sekunden verwackelter Bilder wird klar, warum - sie ist offenbar von einem Schuss am Arm getroffen worden. VIDEO
  Foto: REUTERSVideo: SPIEGEL TVKaukasus- Konflikt: Journalisten unter BeschussWährend ein Kollege der Nachrichtenagentur Reuters die Kollegin verbindet, setzt die Reporterin ihren Bericht fort. Inzwischen in einer kugelsicheren Weste.
Es sind Szenen wie diese vom Donnerstag, die das Chaos in Georgien dokumentieren. Willkürliche Gewalt, ob von russischen, südossetischen oder georgischen Truppen ausgeübt, scheint nach dem Waffenstillstand Journalisten, Zivilisten und Vertreter von Hilfsorganisationen zu terrorisieren. Hinzu kommt: Seit dem Rückzug der georgischen Streitkräfte aus Gori und anderen Orten sind offenbar südossetische Einheiten und kaukasische Freischärler in Zentralgeorgien unterwegs, um sich für den Angriff zu rächen. In das Bild fügt sich auch der Vorfall um einen georgischen Kameramann an einem Kontrollpunkt vor Gori vom Donnerstag: Der Journalist wird in dieser Szene - dokumentiert durch einen anderen Kameramann - von einem russischen oder südossetischen Soldaten mit vorgehaltener Waffe zur Herausgabe seiner Ausrüstung aufgefordert. Als er dieser nicht sofort nach kommt, fallen Schüsse. Mindestens vier Journalisten sollen bei den Auseinandersetzungen schon ums Leben gekommen sein, darunter ein Niederländer, ein Russe und ein Georgier Die Übergriffe zeigen, dass die Kriegsparteien nicht davor zurückschrecken, Unbeteiligte anzugreifen. KAUKASUS-KONFLIKT: ZERBRECHLICHER WAFFENSTILLSTANDFotostrecke starten: Klicken Sie auf ein Bild (20 Bilder) Nur mit viel Glück schrammte am Donnerstag offenbar auch eine deutsche Familie am Tod vorbei. (mehr...)Der 43-jährige Vater war mit seiner georgischen Frau und den zwei gemeinsamen Kindern auf einer Schnellstraße zwischen Gori und Tiflis unterwegs, als Unbekannte das Feuer auf ihr Auto eröffneten. Das Fahrzeug "sei regelrecht zersiebt worden", wird der Deutsche zitiert. Er und seine Frau überlebten schwer verletzt, die Kinder kamen mit leichteren Verletzungen davon. Menschenrechtler beschuldigen beide Seiten Vertreter von Menschenrechtsorganisation bestätigen entsprechende Übergriffe - und zwar auf beiden Seiten. "Russische, georgische und südossetische Kräfte haben allesamt die Verpflichtung - das ist internationales humanitäres Recht - Zivilisten von Angriffen auszunehmen", sagte Holly Cartner, Direktorin für Europa und Zentralasien der Organisation Human Rights Watch (HRW). "Die jüngsten Informationen über zivile Opfer in Gori, Zchinwali und den umgebenden Regionen stellen in Frage, ob die Truppen sich daran halten." SPIEGEL ONLINE
Zwar ist die militärische Auseinandersetzung offiziell vorbei - aber nun tobt zwischen Moskau und Tiflis ein Kampf der Vorwürfe: Beide Seite beschuldigen sich schlimmster Greueltaten. Georgiens Präsident Micheil Saakaschwili klagte darüber, dass Tausende russische Paramilitärs "plündernd und vergewaltigend" durch das Land zögen. Der russische Konter: Georgische Truppen hätten Frauen und Kinder ermordet, Kirchen voller Flüchtlinge angezündet und ganze Dörfer niedergewalzt. Das sagte Russlands Botschafter Wladimir Kotenew der "Bild"-Zeitung, kündigte an, dass der russische Präsident Dmitri Medwedew auch Kanzlerin Angela Merkel dafür "konkrete Beweise vorlegen" wolle. Russland bestreitet Einsatz von Streubomben Nach Angaben von HRW wurden allein bei einer Attacke im Zentrum Goris am Dienstag mindestens elf Zivilisten getötet und Dutzende verletzt. Bei dem Angriff kam auch der niederländische Journalist ums Leben. Die Bewohner Goris hatten sich vor einem lokalen Verwaltungsgebäude angestellt, wo Essen verteilt werden sollte. In dem Ort Ruisi in der Nähe von Gori sollen durch ................... http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,572250,00.html
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