warum ein guter Verkäufer immer ein gewisses Maß an Dummheit mitbringen muß.
Jeder kennt die Situation: das kleine 1- bis 3-jährige quäkt, nervt, schreit, hat angeblich Schmerzen. Die verzweifelten Eltern der post-68er-Generation nehmen nicht mehr den Stock, nein, sie machen einen auf Verständnis: "Was ist denn, wo tut's weh, soll ich Dir eine Barbie kaufen?". Wenn das Kleine Verstopfung hat, sammelt sich die gesamte Eltern- und Großelternschar und sieht dem Kleinen beim Kacken zu, bis das Böllchen kommt. Hurra, großes Jubelgeschrei, gleich eine Belohnung.
Und damit sind wir bei den Vorständen vom NM: alle aufgewachsen in dieser Zeit, bei jedem Haufen Scheiße, den sie von sich gegeben haben, wurde ihnen bestätitigt, wie toll und einmalig sie sind. Warum sollten die heute anders denken? Die glauben an den Müll, den die von sich geben. Kritische Selbstreflexion, was ist das? Sponti- und Hausbesetzerkacke?
Wie soll die Presse entscheiden, ob jemand, der mit gesundem Selbstbewußtsein auftritt (gesund deshalb, weil wie im Märchen "Des Kaisers neue Kleider"), nicht eventuell doch blanken Unsinn von sich gibt?
Die Erfolgsstory des NM im Frühjahr ist der Erfolg der Mittelmäßigkeit einer Generation, die noch nie auf die Probe ihres eigenen Geschwätzes gestellt wurde. Die Quittung hinterher war umso härter.
Ich bin froh, daß das jetzt vorbei ist.
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