Die Wandelanleihe spielt schon eine Rolle. Ich habe eine Zeitlang am Wertpapierleihedesk einer Bank gearbeitet. Wann immer eine Wandelanleihe emittiert wurde, kamen sofort die Anfragen der Hedgefonds, um sich die Aktien auszuleihen. Das Prinzip: Man kauft bei der Emission möglichst große Mengen der Anleihe. Minimumrendite also die Verzinsung. Sollte der Aktienkurs dann über den Wandlungspreis gehen, gibt man die Aktie short. Sollte der Kurs weiter steigen, gibt man noch mehr short. Eben so viel short, wie man mit der Wandlung der Anleihe abdecken kann. Im schlimmsten Fall hat man dann immer noch die Kursdifferenz geshorteter Aktienkurs - Wandlungspreis als Rendite. Im Normalfall wirkt der Verkaufsdruck aber dafür sorgen, dass der Kurs gebremst wird, meistens wieder fällt. Dann kauft man sie geshorteten Aktien zurück und der Kreislauf beginnt von Neuem. So kann man relativ risikolos eine deutliche Überrendite erzielen. Meine Erfahrung ist auch, dass keine Arbitragemöglichkeit zu gering ist, als dass sie nicht ausgenutzt wird. Und es ist bestimmt kein Zufall, dass der Kurs seit langer Zeit zwischen 2,20 und 2,80 pendelt. (wandelkurs: 2,00) Und Herr Hooper meinte auf der HV, dass die 5 großen Wandelanleiheninhaber ihn drängen, die alte WA mit einer neuen abzulösen. Warum wohl? Die Frage ist, wieviel Aktien bereits geshortet sind. Immerhin repräsentiert die Wandelanleihe noch ca. 1,1 Mio Aktien. Ich denke schon , dass auch nach dem 4.12. noch freie Stücke auf den Markt kommen, die nicht dem shortcovering dienen. So oder so, Wandelanleihe sind immer wahre Kursbremser. Nicht umsonst sprechen viele US Explorer stolz von ihrem "clean balance sheet"und meinen damit, dass sie keine Wandelanleihe draußen haben.
|